US Open 2021: Andrea Petkovic - "33 ist noch kein Alter"
Andrea Petkovic denkt nach ihrem Aus in New York nicht an ein Karriereende. Schließlich sei sie ja derselbe Jahrgang wie Novak Djokovic.
von SID
zuletzt bearbeitet:
02.09.2021, 08:05 Uhr

Andrea Petkovic setzte sich eine Stunde nach dem Aus gegen die "taffe Olle" Garbine Muguruza auf das Podium der US Open und sprudelte schon wieder vor Tatendrang. "Ich bin vom Platz und hatte gleich zehn Sachen im Kopf, an die ich morgen mit meinem Trainer rangehe", sagte die 33-Jährige. Ein Karriereende, dem die einstige Weltranglistenneunte schon ganz nahe schien, wirkt plötzlich noch ein ganzes Stück entfernt.
"Ich bin 33, das ist noch kein Alter, man sieht es bei Novak Djokovic", sagte Petkovic, ihr Körper müsse weiter mitmachen: "Momentan fühle ich mich fit und fühle mich sehr nah dran. Solange meine Leidenschaft da ist und ich mental so bin wie momentan, möchte ich auf jeden Fall weiterspielen."
Zuvor hatte die Darmstädterin auch gegen ihre spanische Freundin Muguruza, eine zweimalige Grand-Slam-Siegerin, trotz einer 4:6, 2:6-Niederlage nicht enttäuscht trotzt des verpassten Drittrundeneinzugs.
Kerber in der Night Session
Ihr Match beschrieb Petkovic als "hochklassig, bei dem sie in den entscheidenden Phasen die bessere Spielerin war". In der Nightsession am Mittwoch war dann noch Angelique Kerber als letzte verbliebene deutsche Teilnehmerin gegen ihre French-Open-Bezwingerin Angelina Kalinina gefordert.
Petkovic hatte das Grand-Slam-Gefühl einmal mehr genossen. Ursprünglich hatte sie schon für 2020 das Ende ihrer Karriere avisiert, doch dann kam Corona und die Sportlerin wollte so, ohne Matches vor Zuschauern, nicht aufhören. Nun, da das Tennisjahr 2021 aufs Ende zugeht, ist das Multitalent trotz des Ausscheidens wieder dran, kann mithalten.
Das zeigte sie auch gegen Muguruza im Louis-Armstrong-Stadium. Die Viertelfinalistin von 2011 konnte durchaus an ihre überzeugenden Leistungen der Vorwochen anknüpfen und machte es der kraftvollen Spielerin, die sie aus vielen gemeinsamen Trainingseinheiten gut kennt, nicht leicht.
Petkovic möchte sich weiter verbessern
"Sie ist eine taffe Olle und hat einfach Bumms", hatte Petkovic vor dem Match von ihrer Gegnerin geschwärmt. In den besonderen Umständen der von starken Corona-Einschränkungen betroffenen Australian Open hatten sie sich im Frühjahr näher kennengelernt. Die Chemie passte sofort und beide trainieren nun regelmäßig miteinander.
Für Petkovic sind die "wahnsinnig intensiven" Einheiten ein Grund für ihren Aufschwung der vergangenen Wochen. Sie erreichte in Hamburg das Finale und schaffte dann im rumänischen Cluj-Napoca nach sechs Jahren wieder einen Turniersieg. Entsprechend groß war ihr Selbstvertrauen.
Gegen Muguruza musste sie jedoch in beiden Sätzen einem 0:3-Rückstand hinterherlaufen. Während Petkovic im ersten Durchgang fast ausgleichen konnte, schaltete Muguruza im zweiten Satz noch einen Gang hoch und ließ die weiter kämpfende Deutsche nicht mehr herankommen.
Petkovic, die parallel zur Tenniskarriere auch als TV-Journalistin arbeitet, nimmt es als Ansporn, sich weiter zu verbessern.
Hier das Einzel-Tableau bei den Frauen