US Open 2023: Aryna Sabalenka - Neue Nummer eins, aber viel Verbesserungspotential
Am kommenden Montag wird Aryna Sabalenka erstmals in ihrer Karriere die Weltrangliste anführen. Dennoch hat die Belarussin noch viel Luft nach oben.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 10.09.2023, 13:47 Uhr
Sie lief und lief und lief. Coco Gauff entpuppte sich im Finale der US Open 2023 einmal mehr als Verteidigungskünstlerin und raubte Aryna Sabalenka damit den letzten Nerv. Insgesamt standen bei der amtierenden Australian-Open-Siegerin aus Belarus am Ende 46 unerzwungene Fehler zu Buche.
"Heute auf dem Platz habe ich zu viel nachgedacht und ziemlich viele Bälle verschlagen", meinte Sabalenka bei der Presskonferenz nach dem Match. Mit ihren Fehlern im zweiten Satz habe sie Gauff zurück in die Partie geholt. "So habe ich ihr es ermöglicht, daran zu glauben, dass sie dieses Match gewinnen kann."
Sabalenka verliert den Faden
Genau das passierte dann auch: Sabalenka hatte ihre Emotionen im dritten Durchgang nicht mehr im Griff und musste ihrer US-amerikanischen Kontrahentin unter tosendem Applaus der heimischen Fans zum Sieg gratulieren. "Du hast unglaublich gespielt", zog Sabalenka vor Gauff bei der Siegerehrung den Hut.
Dass Gauff überhaupt zu einem Comeback ansetzen konnte, hatte sich Sabalenka aber in erster Linie selbst zuzuschreiben. Im Eröffnungssatz ließ die 25-Jährige beinahe gar nichts anbrennen, doch als sie mit ihrem Powertennis in Durchgang zwei plötzlich nicht mehr durchkam, hatte die Belarussin keinen Plan B parat. Ein Manko, das sich wie ein roter Faden durch Sabalenkas Karriere zieht.
Mehr Variation würde Sabalenka guttun
Insgesamt konnte sie sich in der Saison 2023 zwar stabilisieren, doch es stellt sich die Frage, ob für Sabalenka nicht noch mehr viel möglich wäre. An guten Tagen - daran besteht kein Zweifel - ist die 25-Jährige kaum zu stoppen. Etwas mehr Variation würde ihrem Spiel aber hervorragend zu Gesicht stehen.
Es ist dies zweifellos Jammern auf allerhöchstem Niveau, übernimmt Sabalenka am Montag doch die Führung in der Weltrangliste. "Wahrscheinlich bin ich deshalb im Moment nicht super deprimiert", meinte sie nach dem bitteren Abschluss ihrer Major-Saison. "Die Nummer eins der Welt zu werden, ist eine enorme Verbesserung und ein großer Erfolg."
Hier das Einzel-Tableau aus New York City
Sabalenka Aryna Cori Gauff