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US Open: Alexander Zverev mit dem nächsten Fünf-Satz-Erfolg

Alexander Zverev musste auch in der zweiten Runde der US Open 2019 über die volle Distanz gehen: Die deutsche Nummer eins besiegte Frances Tiafoe mit 6:3, 3:6, 6:2, 2:6 und 6:3.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 29.08.2019, 21:30 Uhr

Alexander Zverev am Donnerstag in New York City
© Getty Images
Alexander Zverev am Donnerstag in New York City

Von Jens Huiber aus New York City

Die frühen Stunden eines Tages verbringt Alexander Zverev nicht zwingend gerne als Wettkämpfer auf einem Tennisplatz, aber gut: Wenn das größte Tennisstadion der Welt ruft, dann geht auch die deutsche Nummer eins gerne zur Arbeit. Um die Mittagszeit, gegen Frances Tiafoe, im Arthur Ashe Stadium. Und Zverev knüpfte schnell dort an, wo er in den Sätzen eins, zwei und fünf gegen Radu Albot aufgehört hatte: mit präzisem, druckvollen Spiel, dem Tiafoe zunächst nichts entgegenzusetzen hatte.

6:3, der Auftaktsatz ging rechtschaffen problemlos an den Deutschen.

Boris Becker hatte wenige Minuten vor Matchbeginn noch gemeint, dass er einen Erfolg Zverevs erwarte, die Anfangsphase gegen Albot sei das Beste gewesen, das der gebürtige Hamburger in diesem Jahr angeboten hätte.

Zverev gibt das Tempo vor

Aber wie das halt so ist bei Alexander Zverev anno 2019: Richtig leicht geht dem 22-Jährigen selten etwas von der Hand. Ein paar kurze Momente der Unkonzentriertheit reichten, Tiafoe schaffte den Ausgleich. Vor ziemlich gut besuchten Rängen im Übrigen, bei den Tagesschichten in der ersten Turnierwoche keine Selbstverständlichkeit.

Im dritten Akt gab Alexander Zverev wieder von Beginn an das Tempo vor, ging rechtschaffen problemlos in Führung. Was Frances Tiafoe dazu veranlasste, eine ausgedehnte Nachdenkpause auf der Toilette zu nehmen. Was wiederum Alexander Zverev dermaßen einschläferte, dass dieser den vierten Durchgang formlos mit 2:6 abgab.

Nun gegen Paire oder Bedene

Wieder also ein fünfter Satz, und wieder werden sich ganze Generationen von Tennishistorikern in ein paar Jahren fragen, wie es so weit hatte kommen können: Zverev war der in jeder Hinsicht bessere Spieler, dazu noch der augenscheinlich fittere, schaffte es aber immer wieder, einen unverhofften Spannungsbogen aufzubauen. So auch gleich im zweiten Spiel des Entscheidungssatzes, in dem Zverev zunächst drei Breakbälle liegen ließ, dankenswerterweise schließlich doch auf 2:0 stellte. Das reichte dann auch mit dem Drama. Wobei: Die Visite des Physios, die Tiafoe beim allerletzten Seitenwechsel noch einmal genoss, entbehrte nicht einer gewissen taktischen Rafinesse. Reichte aber weder aus, um dem Lokalmatador den Lokalmatador den letzten Kick zu geben. Oder Zverev wieder vom Pfad der Tugend abzubringen. 

3:09 Stunden Spielzeit, gleich der erste Matchball saß. Bitte. Danke. Hätte die Nummer sechs des Turniers auch billiger haben können. Die Charme-Wertung ging dann auch noch an Zverev, er komplimentierte Tiafoe vor dessen Heimpublikum lange, nachdem der US-Amerikaner den Court verlassen hatte. Man kenne sich beinah seit Kindertagen, und werde sich hoffentlich noch in vielen Matches, auch größeren, gegenüber stehen.

2018 hatte Zverev in der dritten Runde gegen Philipp Kohlschreiber verloren, am Samstag wird es entweder gegen Benoit Paire oder Aljaz Bedene gehen. Der Slowene pflegt einen eher soliden Spielstil, mit dem Potenzial, Alexander Zverev zu langweilen. Paire hingegen scheint in dieser Saison mit etwas mehr Ernsthaftigkeit zu spielen, aber auch gegen den Franzosen würde die deutsche Nummer eins als klarer Favorit in die Partie gehen. Egal, zu welcher Tageszeit.  

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von Jens Huiber

Donnerstag
29.08.2019, 21:23 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.08.2019, 21:30 Uhr

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