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Daniil Medvedev - „Hätte Return-Position verändern sollen“

Daniil Medvedev ist bei der Analyse seiner Finalniederlage gegen Novak Djokovic bei den US Open 2023 durchaus selbstkritisch mit sich ins Gericht gegangen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 12.09.2023, 11:40 Uhr

Daniil Medvedev hat am Sonntag ein paar Chancen liegen gelassen
© Getty Images
Daniil Medvedev hat am Sonntag ein paar Chancen liegen gelassen

Nach seiner Finalniederlage gegen Carlos Alcaraz in Wimbledon hat Novak Djokovic in seiner bemerkenswerten Rede ja sinngemäß gesagt, dass es einige Endspiele bei Majors gegeben habe, die er vielleicht nicht hätte gewinnen sollen, die er aber dann doch gewonnen hat. Und umgekehrt. Mit Blick auf das US-Open-Finale 2023 vom vergangenen Sonntag lässt sich in dieser Tradition fragen: Hat Daniil Medvedev dieses Match vielleicht eher verloren als dass Djokovic es gewonnen hat?

Der erste Satz war unstrittig. Medvedev musste gleich sein erstes Aufschlagspiel zu null abgeben, das hat den Ton schon mal zu Gunsten von Djokovic gesetzt. Und der war bei eigenem Service unantastbar.

Im zweiten Durchgang aber machte Daniil Medvedev den besseren Eindruck. Und der Russe hatte beim Stand von 6:5 auch die Chance, den Satzausgleich zu schaffen. Alleine: Anstelle den Ball entlang der Linie an Djokovic vorbei ins Feld zu spielen, entschied sich Medvedev für den Cross. Und Djokovic bedankte sich herzlich. „Oh, das bedaure ich, ganz sicher. Diesen Satz hätte ich gewinnen sollen“, erklärte Medvedev nach dem Match in seiner Pressekonferenz. „Aber manchmal ist Tennis nicht so einfach. Hätte ich den zweiten Satz gewonnen, wäre es vielleicht ein anderes Match geworden.“

Medvedev zu stur

So aber gewann Novak Djokovic auch den dritten Satz und damit seinen 24. Major-Titel. Auch weil der Serbe die defensive Returnposition seines Gegners gnadenlos ausnützte, vor allem beim Aufschlag von der Einstandseite. Da blieb Medvedev stur ganz weit hinten an der Bande stehen, Djokovic musste die meisten Returns einfach nur problemlos abvollieren.

In diesem Punkt fiel die Analyse von Daniil Medvedev eindeutig aus. „Ich habe es nicht geschafft, gut genug zu retornieren, und gar nicht mal wegen ihm. Das lag mehr an mir. Und ich hätte weniger stur sein und früher im Match nach vorne gehen sollen. Weil das habe ich nur im dritten Satz gemacht.“ Gegen Carlos Alcaraz im Match davor wäre es ihm noch besser gelungen, sein Spiel anzupassen. Novak Djokovic aber nahm das Angebot seines Bezwingers von 2021 gerne an.

Hier das Einzel-Tableau bei den US Open 2023

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von Jens Huiber

Dienstag
12.09.2023, 13:07 Uhr
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