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US Open: Aus Mangel an Gewinnschlägen - alle Amerikanerinnen raus

Unter den letzten vier Spielerinnen der US Open 2022 hat sich keine US-Amerikanerin eingefunden. Dabei sah es in den Runden zuvor noch sehr gut aus.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 08.09.2022, 20:55 Uhr

Für Coco Gauff hat es am Ende nicht gereicht
© Getty Images
Für Coco Gauff hat es am Ende nicht gereicht

Darauf hätte man den vor den US Open 2022 auch erst einmal kommen müssen: Dass nämlich Frances Tiafoe die letzte und aufgrund der allgemeinen Konstellation im Männer-Tableau sogar noch ziemlich valide Hoffnung auf einen US-amerikanischen Heimsieg in Flushing Meadows ist. Nein, auf Seiten der Männer hat man da schon vor allem Taylor Fritz in der Pflicht gesehen, einen gesunden Reilly Opelka natürlich, mit Abstrichen Altmeister John Isner, vielleicht auch ein wenig Tommy Paul oder noch jüngere Kandidaten wie Jenson Brooksby oder Sebastian Korda.

Nun ist es also Tiafoe geworden, der sich gegen Carlos Alcaraz am Freitag gute Chancen ausrechnen darf. Der 19-jährige Spanier hat zwei Fünf-Satz-Matches hinter sich, Tiafoe hat seine Viertelfinal-Aufgabe gegen Andrey Rublev verhältnismäßig kurz und schmerzlos hinter sich gebracht. Ein mögliches Endspiel gegen entweder Casper Ruud oder Karen Khachanov? Auch da ist alles möglich. Zwar hat Ruud in diesem Jahr schon das Finale in Roland Garros erreicht. Als klarer Favorit geht der Norweger deshalb aber noch lange nicht durch.

Garcia schmeißt zwei Amerikanerinnen raus

Viel größer waren die Hoffnungen a priori aber bei den Frauen gewesen. Und bis zum Achtelfinale hat die Sache aus Sicht der USA auch ziemlich viel Potenzial gehabt: Vier Aspirantinnen standen da mit Coco Gauff, Danielle Collins, Alison Riske-Amritraj und Jessica Pegula bereit. Allesamt gesetzt. Und mittlerweile allesamt ausgeschieden.

Aryna Sabalenka hat sich zunächst Danielle Collins angenommen, Caroline Garcia mit Riske-Amritraj und Gauff dann gleich zwei Lokalmatadorinnen aus dem Wettbewerb genommen. Gestern Nacht scheiterte dann noch Jessica Pegula an Branchenprima Iga Swiatek. Sloane Stephens bleibt somit ein weiteres Jahr die bislang letzte Amerikanerin, die das letzte Major eines Tennisjahres gewinnen konnte. 2017 war´s.

Gauff athletisch top, spielerisch noch nicht

Nun ist an dieser Stelle schon ab und zu die Meinung vertreten worden, dass es vor allem an Gauff liegt, das amerikanische und das Frauentennis ganz generell zu retten. Die US Open haben aber auch gezeigt, dass Gauff spielerisch noch nicht so weit ist. Athletisch gibt es keine Probleme, da agiert Gauff auf Augenhöhe mit Iga Swiatek, also ganz oben. Aber die immer noch erst 18-Jährige hat einfach zu wenige Waffen. Um nicht zu sagen: keine. Es sei denn, der erste Aufschlag feiert fröhliche Urständ.

Collins wiederum zeichnet ihr Kampfgeist aus. Die Kommentatorinnen von ESPN, vor allem Mary Joe Fernandez, haben sich aber gerade im dritten Satz des Matches Sabalenka gefragt, wo dieser denn geblieben sei. Und apropos Gewinnschläge, auf die man zählen kann: die fehlen Pegula, der derzeit bestplatzierten Amerikanerin ebenso wie Riske-Amritraj.
Es muss also Frances Tiafoe richten. Und dessen Bürde ist noch viel schwerer als jene bei den Frauen: Denn bekanntlich hat Andy Roddick als letzter US-Amerikaner im jahr 2003 bei den US Open einen Grand-Slam-Titel im Einzel gewonnen.

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von Jens Huiber

Donnerstag
08.09.2022, 21:14 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.09.2022, 20:55 Uhr

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