US Open: Felix Auger-Aliassime: "Was soll man über Sinner sagen?!"
Auf Felix Auger-Aliassime wartet im morgigen Semifinale kein Geringerer als die aktuelle Nummer eins der Welt, Jannik Sinner. Vor dem Duell zeigt sich der Kanadier selbstkritisch und voller Respekt für den Italiener, aber auch zuversichtlich.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
04.09.2025, 10:25 Uhr

Im Viertelfinale gegen Alex de Minaur musste Felix Auger-Aliassime eine harte Bewährungsprobe bestehen. “Ich habe das gesamte Match hindurch nur gekämpft – mit mir selbst, meinen Fehlern und meinem Aufschlag”, fasste er sein eigenes Empfinden zusammen. Nachdem er zunächst den ersten Satz an den Australier verloren hatte (übrigens der erste Satz, den er bei den diesjährigen US Open überhaupt abgeben musste), kam es im zweiten Satz zum Wendepunkt: de Minaur schaffte zwar ein Break, FA2 (wie er auf der Tour auch genannt wird) konterte aber umgehend mit einem Rebreak und sicherte sich so den zweiten Satz im Tiebreak.
Fokus auf den Gegner
Gefragt nach seinem Halbfinalgegner Jannik Sinner, schnauft FA2 kurz durch und meint dann grinsend: “Was soll man über Sinner sagen?! Man muss einfach den Hut vor ihm ziehen. Er hat sein Spiel auf ein Niveau gebracht, das einfach nur beeindruckend ist." Besonders die Physis, die Beweglichkeit, der Aufschlag und die Präzision seiner Vorhand seien Sinners hervorstechendsten Fortschritte der letzten eineinhalb Jahre. Für Auger-Aliassime selbst ist diese Entwicklung Vorbild und Ansporn zugleich: Auch er visiert größere Sprünge in seinem Spiel an. Zuvor muss er allerdings mal das Halbfinale bestreiten. Mit Blick darauf kündigt Auger-Aliassime an, sich weniger mit sich selbst beschäftigen zu wollen als im Viertelfinale und sein Augenmerk stattdessen auf den Gegner zu richten.
Erinnerung an Cincinnati
Erst im August hatte die jüngste Begegnung zwischen Auger-Aliassime und Sinner stattgefunden, als die beiden im Viertelfinale des Turniers von Cincinnati aufeinandertrafen. Aus Sicht des Kanadiers war es eine ernüchternde Partie, die mit einer klaren Niederlage endete (0:6, 2:6). “Das perfekte Szenario aus jetziger Sicht wäre natürlich gewesen, ihn dort zu schlagen”, meint Auger-Aliassime im Rückblick. Dennoch zieht er durchaus Positives aus seiner deutlichen Niederlage: “Wir hatten zuvor jahrelang nicht gegeneinander gespielt. Ich wusste also nicht, wie es sich anfühlt, gegen Jannik zu spielen. Jetzt habe ich diese Info. Ich weiß also, was mich erwartet und kann und werde mich darauf vorbereiten."
Ein mentaler Test für FA2
Sinner ist für Auger-Aliassime sicher der ultimative Gradmesser. Für den Kanadier wird es letztlich darum gehen, sich nicht von Sinner beeindrucken zu lassen, sondern die eigene Rolle anzunehmen. “Das sind die Matches, die man gewinnen will”, betont er. Siege gegen Topspieler – wie schwer sie auch erkämpft sein mögen – sind für ihn der Schlüssel, um sich selbst im Kreis der Besten festzusetzen.
Hier das Einzeltableau der Herren bei den US Open
