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US Open: Kerber, Muguruza - kann der Kaltstart funktionieren?

Angelique Kerber und Garbine Muguruza starten ohne Matchpraxis in die US Open 2020. Die beiden ehemaligen Major-Siegerinnen gehen dennoch nicht chancenlos in das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 30.08.2020, 21:54 Uhr

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Garbine Muguruza hat 2020 schon ein Major-Endspiel erreicht
© Getty Images
Garbine Muguruza hat 2020 schon ein Major-Endspiel erreicht

Als vor ein paar Wochen der erste WTA-Kalender für die Zeit nach der Corona-Pause veröffentlicht wurde, hat Garbine Muguruza ganz schnell die Hand gehoben: Ja, bitte, ich bin dabei! Nicht nur bei den US Open, nein, auch die Turniere in Lexington und Cincinnati/New York dürften zwingend mit ihr planen. Nun, es ist anders gekommen, Muguruza hat sich weder in Kentucky noch frühzeitig im National Tennis Center in New York gezeigt, geht ohne Spielpraxis in die US Open.

Dasselbe gilt für Angelique Kerber, mithin die Siegerin von 2016 in Flushing Meadows. Kerber hat den gegensätzlichen Ansatz gewählt, so gut wie nichts von sich hören lassen, abgesehen von der etwas überraschenden Mitteilung, dass die sich wieder Torben Beltz zugewandt habe, nach sieben Matches unter der Ägide von Dieter Kindlmann, dessen Ära als Kerber-Coach mit der Niederlage gegen Anastasia Pavlyuchenkova bei den Australian Open nach satten sieben Partien ein Ende fand.

Historisch schwierige Gegnerinnen von Kerber fehlen

Unter normalen Umständen würden weder Kerber noch Muguruza unter jenen Namen Erwähnung finden, die für den Sieg bei den US Open 2020 in Frage kommen. Aber nichts ist normal in diesem Jahr. Zumal mit Ashleigh Barty, Simona Halep, Titelverteidigerin Bianca Andreescu, Belinda Bencic und Elina Svitolina gleich mehrere Spitzenkräfte fehlen (gegen die sich Kerber übrigens historisch zum Großteil eher schwer getan hat). Und auch das gerade absolvierte Turnier, das mit Victoria Azarenka eine kampflose Final-Siegerin hervorgebracht hat, konnte wenig Licht ins Dunkel bringen.

Den besten Eindruck haben wohl Naomi Osaka und eben Azarenka hinterlassen, bei der Japanerin zwickte allerdings der Oberschenkel, weshalb sie zum Endspiel nicht antrat. Karolina Pliskova und Sofia Kenin, die beiden Topgesetzten, gaben vergangene Woche kein schönes Bild ab, auch Serena Williams ist weit von ihrer Bestform entfernt. Warum also nicht die sehr frischen Kerber oder Muguruza, die noch dazu in verschiedene Hälften des Tableaus gelost wurden?

Muguruza trainiert mit Wawrinka

Die deutsche Nummer eins beginnt als Nummer 17 des Turniers gegen Ajla Tomljanovic, in Runde drei könnte mit Allison Riske die erste große Hürde warten. Danach ginge es gegen Pliskova, die Kerber in Sachen New York aber als Finalgegnerin von 2016 in bester Erinnerung hat. Wenn die Tschechin überhaupt so weit kommt. In Runde drei droht nämlich ein Treffen mit Jennifer Brady, die in Lexington sehr zu überzeugen wusste.

Muguruza, die in jüngerer Vergangenheit auch mit Stan Wawrinka in Genf trainiert hat, startet gegen die Japanerin Nao Hibino und könnte in der dritten Runde auf Donna Vekic treffen, auf die eben jener Wawrinka womöglich noch immer nicht gut zu sprechen ist. Im Achtelfinale stünde planmäßig Madison Keys im Weg, so sich die US-Amerikanerin, Finalistin der Open 2017, nicht wie so oft selbst im Weg steht.

Alles ist möglich bei den Frauen. Ein Cameo-Auftritt der Grand-Slam-Siegerinnen Kerber und Muguruza. Aber eben auch ein Run wie bei den Australian Open, wo die Spanierin Anfang des Jahres überraschend das Endspiel erreicht hat. Und dieses ebenso überraschend gegen Sofia Kenin verlor.

Hier das Einzel-Tableau der Frauen bei den US Open
 

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Kerber Angelique

von Jens Huiber

Montag
31.08.2020, 12:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.08.2020, 21:54 Uhr

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