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US Open: Nick Kyrgios gibt Rätsel auf

Bei seinem Erstrunden-Erfolg gegen Steve Johnson sorgt Nick Kyrgios mal wieder für Unterhaltung. Ob für gute Unterhaltung, muss jeder für sich selbst entscheiden.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.08.2019, 19:16 Uhr

Nick Kyrgios hatte auch am Dienstag einiges zu sagen
© Getty Images
Nick Kyrgios hatte auch am Dienstag einiges zu sagen

Von Jens Huiber aus New York City

Vielleicht sollte man mit Alexander Zverev beginnen. Der hatte am Ende seiner Pressekonferenz nach dem Match gegen Radu Albot dem versammelten Pressechor noch folgenden unsterblichen Satz mit auf den Weg gegeben: „Ihr solltet nicht alles wörtlich nehmen, was ich sage.“ Und was für die deutsche Nummer eins gilt, sollte doch eigentlich auch für Nick Kyrgios eine gewisse Richtigkeit haben.

Schließlich hat der Australier vor und nach seinem Match gegen Steve Johnson am späten Dienstagabend in New York betont, welch guter Kumpel der US-Amerikaner doch sei. Alleine: Während der drei Sätze, die Kyrgios allesamt gewonnen hat, war von Freundschaft nicht viel zu sehen, vor allem gegen Ende von Durchgang zwei, als der Mann aus Canberra wieder einmal aus einem nichtigen Anlass die Contenance verlor und von Stuhlschiedsrichter James Keothavong eine kostenpflichtige Verwarnung kassierte.

Kyrgios feiert mit Tänzchen

Beim darauffolgenden Seitenwechsel hatte Johnson ein paar ausgewählte Worte für seinen Gegner parat, die dieser aber gar nicht hören konnte, weil er sich gerade in einen verbalen Austausch mit dem Umpire verstrickt hatte. Bis dorthin allerdings hatte Nick Kyrgios über weite Strecken großartiges Tennis gezeigt, die Partie eigentlich im Griff gehabt.

Vor allem der Aufschlag durch die Mitte funktionierte wie aus einem Guss, TV-Experte Brad Gilbert saß nah am Spielfeld, konnte die Geschwindigkeit der Aufschläge des Australiers angesichts der eher kühlen Umstände gar nicht oft genug loben. Auch sonst war Kyrgios gut zu Fuß, in Basketball-Schuhen, feierte den Punkt zum 6:0 im Tiebreak des zweiten Satzes mit einem kurzen Tänzchen. Auch das sorgte bei Johnson nicht für Begeisterung.

Ausraster in Cincinnati

Das ganz große Rätsel, das weder Brad Gilbert noch Darren Cahill lösen konnte, gab allerdings die Besetzung der Box von Nick Kyrgios aus: Bis auf die Frau Mama hatte sich die Nummer 28 des Turniers mit Menschen umgeben, die sich im Tenniszirkus noch keinen großen Namen gemacht haben. Gar keinen Namen, um genau zu sein. Die Einschätzung von Brad Gilbert: „Some guys.“ Die aber wiederum nach Einschätzung von Kyrgios nicht genug Wirbel machten.

Eine schwierige Konstellation, mal wieder. Nach dem Turniersieg in Washington, wo sich der 24-Jährige als geläuterter Mann präsentiert hatte, kam der Aussetzer in Cincinnati, als er nach der Niederlage gegen Karen Khachanov in Richtung von Schiedsrichter Fergus Murphy spuckte. Womit sich Kyrgios in der Tennisszene womöglich letzte vorhandene Sympathien verscherzte. Außer natürlich bei Steve Johnson, seinem vorgeblich guten Kumpel.

Die ATP ist ziemlich korrupt.

Nick Kyrgios

In New York leistete sich der Australier nun den nächsten Fehltritt. Auf die Frage, ob ihn die in Cincinnati ausgefasste Geldstrafe in der Höhe von gut 100.000 Euro mental beeinflusst habe, antwortete Kyrgios: „Überhaupt nicht. Die ATP ist ziemlich korrupt.“ Die ATP prüft den Fall, eine Sperre scheint nicht ausgeschlossen.

Die Sozialprognose für Nick Kyrgios bleibt also schwierig. Sportlich sieht es da schon besser aus. In Runde zwei sollte der Australier gegen Antoine Hoang als Favorit ins Match gehen, danach würden entweder Andrey Rublev oder Gilles Simon warten.

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von Jens Huiber

Mittwoch
28.08.2019, 19:11 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.08.2019, 19:16 Uhr

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