US Open: Roger Federer in Runde drei - wieder nach Extraschleife
Roger Federer hat bei den US Open 2019 die dritte Runde erreicht. Der fünfmalige New-York-Champion besiegte Damir Dzumhur aus Bosnien-Herzegowina mit 3:6, 6:2, 6:3 und 6:4.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
28.08.2019, 22:09 Uhr

Von Jens Huiber aus New York City
Damir Dzumhur ist ein Spieler, den man guten Gewissens als „crafty“ bezeichnen kann. Der Bosnier ist nicht mit großen spielerischen Waffen gesegnet, macht durch starke Laufarbeit und intelligentes Spiel aber vieles wett. Die ersten Minuten der Zweitrunden-Partie gegen Roger Federer bei den US Open 2019 hatten auch gezeigt: Dzumhur ist imstande, beinahe jede Statistik auf den Kopf zu stellen: Nicht anders war es zu erklären, dass der Außenseiter trotz nur zweier selbst erzielter Punkte nach einer knappen Viertelstunde gegen Federer mit 4:0 führte.
Es lag also alles auf dem Schläger von Roger Federer, der wie schon zum Auftakt gegen Sumit Nagal einen Fehlstart hinlegte. Zwar fand der Maestro schön langsam ins Match, verlor den Auftaktsatz gegen Dzumhur dennoch mit 3:6.
Federer bei besten Bedingungen unter geschlossenem Dach
Das Dach über dem Arthur Ashe Stadium blieb auch bei der zweiten Partie des Tages geschlossen, die Bedingungen entsprachen also genau jenen, die der fünfmalige US-Open-Sieger bevorzugt: je weniger äußere Einflüsse, umso besser. Dzumhur allerdings schien eben diese Nachricht nicht erhalten zu haben, er erspielte sich auch gleich zu Beginn von Durchgang zwei eine Breakchance, Federer wehrte spektakulär ab.
Dass Damir Dzumhur mit den Großen mitspielen kann, hat der 27-Jährige aus Sarajevo im vergangenen Jahr bei den French Open bewiesen. Da quälte er Alexander Zverev über fünf Sätze lang, vergab sogar einen Matchball. Damals allerdings hatte das Spiel hin und her gewogen, jeder Ausgang schien möglich.
Jetzt gegen Pouille oder Evans
In der Begegnung mit Federer drehte sich das Momentum allerdings nach dem abgewehrten Breakball zugunsten des Schweizers. Der 38-Jährige verteilte nun weniger Geschenke, glich mit einem 6:2 souverän aus und führte auch im dritten Akt schnell mit 4:1. Dzumhur hatte zu diesem Zeitpunkt Probleme mit der Bauchmuskulatur, ließ den Physio kommen, versuchte die Punkte kürzer zu halten. Und hatte tatsächlich zwei Chancen zum Rebreak zum 3:4. Federer parierte, schaffte auch im vierten Satz ein frühes Break.
Nach einer Spielzeit von 2:21 Stunden verwertete der Baselbieter seinen ersten Matchball - ein Return von Dzumhur flog ins Aus. In der dritten Runde wartet Federer nun auf den Sieger der Partie zwischen Lucas Pouille und Daniel Evans. Der erste Satz sei schlampig gewesen, so Federer im Gespräch mit Brad Gilbert nach dem Match. Der Sieg hätte dem Selbstvertrauen dennoch geholfen. Seine potenziellen Gegner kennt Roger Federer gut: Gegen Lucas Pouille hat er eben erst in Wimbledon gespielt, Evans wiederum hat vor der Sandplatzsaison mit Federer trainiert.