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US Open: Sascha Bajin hat das Skandal-Finale zwischen Osaka und Williams erträumt

Der Ex-Coach von Naomi Osaka hat das Drama im Vorjahres-Endspiel in der Nacht vorausgesehen - mit dem erfolgreichen Ende für seinen Schützling.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 21.08.2019, 21:46 Uhr

Sascha Bajin betreut Kristina Mladenovic
© Getty Images
Sascha Bajin

Er habe fast eine schlaflose Nacht gehabt vorm großen Finale, bevor er dann doch wegdöste - und blöd träumte. In einem Szenario habe es eine Art Kontroverse mit Serena Williams gegeben, in der anderen mit deren Coach Patrick Mouratoglou. Osaka aber gewann in beiden Träumen das Turnier./

Dass es exakt so kommen sollte, daraus wird Sascha Bajin bis heute nicht schlau. "Das Lustige ist, dass ich nicht an Erleuchtungen glaube, ich bin nicht sehr spirituell veranlagt", sagte der Münchner im Gespräch mit ESPN.com. Dennoch sei er "total durcheinander gewesen an diesem Morgen, ich sah wie ein Zombie aus." Von seinem Traum erzählen können habe er auch nicht, "ich konnte ja schlecht der Typ sein, der die Treppe runterkommt und sagt: 'Ihr werdet nicht glauben, was ich geträumt habe!'" Osakas Mutter habe er es dennoch verraten.

Im Spiel selbst, das letztlich genauso ablief wie von Bajin geträumt, habe er gewusst, dass er der Fels in der Brandung für Osaka sein musste. "Ich habe mich hilflos gefühlt, wäre am liebsten auf den Platz gesprungen. Aber ich habe dann versucht, ruhig auszuschauen und positive Energie zu verbreiten." Einen Moment habe es gegeben, in dem er bei Osaka eine Art Beklemmung gespürt habe, "da habe ich zu ihr geschaut und gelacht. Da hat sie auch gelacht und sich umgedreht." Und letztlich das Match ausserviert.

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Bajin will die guten Momente mehr genießen

In solchen Phasen des Lebens, so Bajin, fände man heraus, aus was man sei. Dies sei nichts, was man lernen könne. "Es gibt dann diese Momente, in denen man als Spieler oder Person merkt: 'Okay, ich bin aus einem anderen Holz geschnitzt, aus einem ganz speziellen.' Und Naomi hat das der Welt in diesem Moment bewiesen."

Eine Sache bereut Bajin, mittlerweile Coach von Kristina Mladenovic, dennoch: dass ihm zu wenig Zeit geblieben sei, den Osaka-Sieg freudig sacken zu lassen. Im Vorjahr habe er direkt nach dem Sieg nach Hause fliegen müssen, um einen Holzboden legen zu lassen. Und dann sei es direkt nach Tokio weitergegangen.

"Ich hatte nie die Chance, zu genießen, was wir erreicht haben. Das Tourleben geht so schnell, man muss sich manchmal daran erinnern, im Jetzt zu leben und eine Minute rausnehmen, um zu genießen. Man verliert letztlich mehr Turniere als man gewinnt. Also sollte man alles aus den guten Zeiten mitnehmen."

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von Florian Goosmann

Mittwoch
21.08.2019, 21:11 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.08.2019, 21:46 Uhr

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