Vanella nach Gala zum Auftakt, von Warmuth zerpflückt
Jungstar Marlon Warmuth hat am Montag Abend mit einer beeindruckenden Vorstellung, seine mittlerweil...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
25.11.2025, 14:18 Uhr
Jungstar Marlon Warmuth hat am Montag Abend mit einer beeindruckenden Vorstellung, seine mittlerweile höchst imposante HTT Siegesserie weiter ausgebaut, und sich mit seinem zweiten Vorrundenerfolg bei den HTT Finals eine phantastische Ausgangsposition im Kampf um eines der beiden Halbfinal-Tickets geschaffen. Nach seinem Auftakterfolg über Benjamin Kotzaurek, ließ der an Nummer 4 gesetzt Warmuth in seinem zweiten HTT Finals-Karriere-Match auch dem italienischen HTT French Open Sieger Luca Vanella keine Chance, und ging nach nur 82 Minuten als hochverdienter 6:2, 6:4 Sieger vom Platz. Alle Möglichkeiten auf sein neuntes Semifinale beim großen HTT Saisonabschluss-Turnier hat hingegen wieder Damian Roman, der sich mit einem 6:3, 6:1 Kantersieg in der gestrigen Night Session über Benjamin Kotzaurek für die Auftakt-Niederlage am Samstag rehabiltieren konnte. Ein Bericht von C.L
Luca Vanella verlebt binnen 48 Stunden eine Achterbahnfahrt der Gefühle, und Marlon Warmuth meldet Anwartschaft auf den Titel an
Marlon Warmuth hat am Montag Abend ein kräftiges Ausrufezeichen gesetzt, und auf einem gut besuchten Centercourt mit einem famosen 6:2, und 6:4 Erfolg über Italiens HTT Topstar Luca Vanella seine Anwartschaft auf den Titel beim HTT Saisonfinale 2025 lautstark angemeldet. Das war schon ein bärenstarkes Statement, das der sympathische 19jährige da am Montag Abend vor den Augen seiner Familie und vielen HTT Kollegen setzte. Selten hat man den 2fachen HTT Major-Champion Luca Vanella nämlich so hilflos und verärgert gesehen, wie am dritten HTT Finals-Spieltag 2025. Ein zu Kleinholz verarbeitetes Racket legte Zeugnis seines Frustes ab, der sich in den 82 abendlichen Minuten am Centercourt des UTC La Ville kontinuierlich aufgestaut und angesammelt hatte. Und das, nachdem Vanella zum Auftakt am Samstag selbst mit einer Gala-Vorstellung glänzte, und die Nummer 1 der HTT im zweiten Satz zu einem Statisten degradierte. 48 Stunden später war aber alles anders. Plötzlich war der charismatische Italiener vor den Augen seines Papas, seiner Freundin und seiner engsten Tennisfriends nur chancenloser Passagier in einem von seinem Gegner mit Ultraschall geflogenen Düsenjet. Hatte Vanella zwei Tage zuvor im gesamten Match mit HTT Branchen-Primus Damian Roman nicht einen einzigen Breakball seines Gegners zugelassen, war es mit der Aufschlag-Herrlichkeit des HTT Sandplatzkönigs diesmal schon im zweiten Service-Game vorbei. Warmuth gelang das erste Break dieses Vorrunden-Knüllers zum 3:1, und nachdem er selbst bei eigenem Aufschlag völlig unantastbar blieb, war die “Chose” nach 40 Minuten und einem zweiten Break auch schon vorüber.
Warmuth seit 13 Matches ungeschlagen, und Vanella macht aus seinem Racket Kleinholz
Die entscheidende Szene, warum dieses mit so viel Spannung erwartete Gipfeltreffen der “blauen Gruppe” nach nur zwei Sätzen ein Ende fand, war wohl im vierten Game für alle Zuschauer am Centercourt zu sehen. Da führte der aufschlagende Vanella 40:0, kassierte Minuten später sein erstes Break im zweiten Satz und zertrümmerte danach mit viel italienischem Temperament sein Arbeitsgerät, während Warmuth im Gegenzug ein zu Null gewonnenes Aufschlagspiel zum 4:1 nachlegte. Es wurde aber doch noch einmal spannend, wenn auch nur kurz! Aus dem Nichts tat sich für die italienische Nr. 5 plötzlich eine allererste Break-Chance auf. Und weil Warmuth just in diesem Moment das halbe Dutzend an Doppelfehlern voll machte, war Vanella bei 4:4 wieder im Spiel. Und das genau für 10 Minuten, dann hatte Warmuth mit zwei Games en suite wieder die alte Hackordnung hergestellt, und mit 6:2, 6:4 den 13. HTT Einzelsieg in Serie fixiert. Der einzige kleine Wermutstropfen aus Warmuth-Sicht war an diesem Abend, dass er die Halbfinal-Quali anders als vom Hallensprecher verkündet, noch nicht fix in der Tasche hat. “Ich bin mit meiner heutigen Leistung sehr happy”, strahlte der siegreiche 19jährige, der in seinem 85. HTT Karriere-Single seinen 60. Sieg feiern konnte. “Ich habe die Niederlage heute fast erwartet”, überraschte hingegen Luca Vanella bei seinem On-Court-Interview. “Ich habe in den letzten Monaten verletzungstechnisch oft pausieren müssen. Mir fehlt die Konstanz. Und dazu hat Marlon heute unfassbar gespielt”, so der 23jährige, der am Mittwoch gegen Benjamin Kotzaurek sein drittes und letztes Vorrunden-Match bestreiten wird.
Kotzaurek mit gefälliger Anfangsphase gegen die HTT Nr. 1
Apropos: Dieser Benjamin Kotzaurek hat am Montag Abend im zweiten Gruppenspiel seine zweite Niederlage eingefahren, und so komisch es klingen mag, immer noch Chancen das Halbfinale zu erreichen. Ein Sieg mit nur 5 abgegebenen Games gegen Vanella, bei einem gleichzeitig hohen Erfolg von Marlon Warmuth und über Damian Roman, und “voila” der große, nach zwei Spieltagen sieglos Underdog, würde sensationeller Weise im Halbfinale der HTT Finals stehen. Nun gut, das ist wahrscheinlich eher graue Theorie, aber träumen wird man ja noch dürfen im Hause Kotzaurek. Zurück in der Realität, hat der HTT Ranglisten-Erste Damian Roman am Montag Abend mit einem niemals gefährdeten 6:3, 6:1 Erfolg über eben diesen Benjamin Kotzaurek im zweiten Gruppenspiel seinen ersten Sieg gefeiert, und damit auch seine Semifinal-Chance gewahrt. Die Night-Session vor schütterer Kulisse bot zunächst ein völlig offenes Match, in dem sich Kotzaurek wacker schlug. Allerdings nur 25 Minuten lang, dann fiel das bis dahin gefällig anzusehende Spiel des Niederösterreichers völlig auseinander. Bei 3:3 zauberte Roman zunächst einmal als Rückschläger zwei sensationelle Passierbälle aus dem Handgelenk. Warum Kotzaurek da aus dem Sattel ging – immerhin stand ihm die Nummer 1 gegenüber – verschließt sich bis heute jeglicher Logik. Stattdessen begann die Haderei, Suderei, und ein unschönes Jammern, mit dem sich der 21jährige in einer anfangs offenen Neuaulfage des HTT US Open-Finales um die Früchte seiner 25minütigen Arbeit brachte.
Damian Roman nach seinem 475. HTT Karriere-Einzelsieg vor dem großen Showdown ums Semifinale gegen Marlon Warmuth
Kotzaurek schickte in diesem besagten Aufschlagspiel bei 0:30 zwei Doppelfehler am Stück hinterher, und hatte sich zu Null das erste Break dieses Matches zum 3:4 eingebrockt. Noch schlimmer war aber, dass dieser Doppelfehler-Doppelpack nur der Startschuss eines selbstzerstörerischen Untergangs am Centercourt war. Nur 26 Minuten später, Kotzaurek hatte acht Games in Folge verloren, Monologe über seine aus seiner Sicht unsägliche Unfähigkeit gehalten, und das Debakel trotz guter Startphase selbst herauf beschworen, gelang ihm bei 0:5 wenigstens Ergebniskosmetik in Form eines Ehrengames. Statt in die Players-Lounge ging es direkt auf die Autobahn, nicht aber ohne dem Ranglisten-Ersten Damian Roman noch ein Versprechen zu geben. “Du kannst Dich darauf verlassen, dass ich gegen Luca Vanella wie ein Löwe kämpfen werde”, ließ der HTT Finals-Debütant wissen. Damian Roman wird es aber wohl selbst richten müssen, und sich am Mittwoch der Challenge eines Matches gegen Marlon Warmuth stellen. Im Schnelldurchgang von nur 61 Minuten sparte der Ranglisten-Erste aus Rumänien zumindest Kräfte für den Showdown ums Halbfinale. Und der 43jährige feierte am Montag Abend seinen 475. HTT Karriere-Einzelsieg, womit er seine eigene Bestmarke weiter ausbauen konnte. Da ging die Meldung vom 27. HTT Finals-Einzelsieg und damit Platz 3 in der ewiegen Bestenliste fast schon unter.
