tennisnet.com Hobby Tennistour

Verspätetes Traumfinale

Die 27. Auflage des November Masters Series 1000 Turniers kann mit dem erhofften Traumfinale aufwart...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 14.11.2023, 16:18 Uhr

Die 27. Auflage des November Masters Series 1000 Turniers kann mit dem erhofften Traumfinale aufwarten. Am Dienstag Abend (ab 21:15 Uhr LIVE im Ticker auf www.hobbytennistour.at) stehen sich mit dem Kärntner Rene Gräflinger und Rumäniens Topstar Damian Roman die Nummern 1 und 2 im finalen Kampf um den letzten HTT Masters Series 1000 Titel des Jahres gegenüber. Das längst zum HTT-Klassiker mutierte Duell steht heute Abend bereits zum 10. Mal auf dem Programm, birgt jeder Menge Brisanz in sich, und dürfte – obwohl das Nr. 1 Rennen vorerst zugunsten Gräflingers entschieden ist – für beide Spieler von gewichtger Bedeutung sein. Ein Bericht von C.L

316161987_887854269295529_1884127234434310421_n

Verspätetes Traumfinale als Vorentscheidung im Kampf um die Nummer 1 Position am Jahresende

Es ist jenes Finale, dass man sich heimlicher Weise schon bei den letzten beiden HTT Events bei den HTT Erste Bank Open 500 oder beim Oktober HTT 500 Turnier gewüscht hatte. Dann hätte die Hobby Tennis Tour nämlich einen direkten finalen Showdown im wochenlang tobenden und seit zwei Wochen entschiedenen Kampf um die Nummer 1 Position der HTT Computer-Rangliste erlebt. Doch einmal schwächelte die neue Nr. 1 Rene Gräflinger im Semifinale der HTT EBO gegen den späteren Sieger Alexander Rieger, und dann kam der ehemalige HTT Branchen-Beste Damian Roman im Halbfinale des Oktober HTT 500-Turniers nicht an seinem rumänischen Landsmann Emanuel Gal vorbei. Und so gibt es das Jubiläums-Duell der beiden Nummer 1 Rivalen eben am heutigen Abend im Endspiel der 27. November Masters Series 1000 Auflage ohne das Spektakel um den HTT Ranglisten-Thron. Die Wichtigkeit dieses Matches für die beiden HTT-Supertars der heurigen Saison ist aber dennoch enorm. Immerhin tobt aktuell ja immer noch der Kampf um die Nummer 1 Position der HTT am Jahresende. Eine Prestigesache, gilt doch unter den Spitzenspielern das ungeschriebene Gesetz, dass der Ranglisten-Leader nach den Finals und zum Ende der Saison die wahre Nummer 1 der Hobby Tennis Tour ist.

375769655_308307515127619_2061990369657929279_n

Ein ganz wichtiges Match für Damian Roman

Das zehnte Duell der beiden HTT Superstars aus Österreich und Rumänien – erstmals übrigens mit umgekehrten Vorzeichen was die Setzliste betrifft – ist aber vorallem für Damian Roman eines von höchster Priorität. Der 41jährige musste heuer im letzten Saisondrittel doch einige sportliche Nackenschläge einstecken, die er so in dieser Form in den vergangenen Jahren gar nicht mehr gewohnt war. Der 42fache Turniersieger hatte einiges mental zu verarbeiten, wie das in fünf Satzen verloren gegangene HTT US Open Finale, mit dem seine blütenweiße Weste in HTT Major-Endspielen einen ersten dunklen Fleck erhielt, und mit dem sich auch Gräflingers Ausgangsposition im Kampf um den HTT Ranglisten-Thron entscheidend verbesserte. Oder die Pleite im Heumarkt-Endspiel gegen Alexander Rieger um den HTT Erste Bank Open Titel, und dann eben vorallem der Verlust der Nummer 1 nach über vier Jahren, der den 8fachen HTT Grand Slam Sieger aus Negresi Oas tief in der Seele berührte. Auch wenn Roman nach Außen für die HTT Öffentlichkeit oft abwiegelt, und die Situation scheinbar entspannt weg moderiert, ist aus seinem Umfeld doch durchgesickert, dass der weggefallene Nummer 1 Status im Hause Roman durchaus mentale Schmerzen bereitete. Umso wichtiger ist das heutige Endspiel beim 175. HTT Masters 1000 Finale der Open Ära für den 41jährigen. Neben einer möglichen HTT US Open Final-Revanche, könnte Roman heute Abend seinen vierten November Masters Titel einsacken, und damit zum Rekordsieger dieses Turniers und mit dem möglichen 13. HTT 1000er-Titel zum alleiinigen Rekordsieger auf Masters Series Ebene avancieren. 2021, 2022, 2023, Roman hat am Abend zudem die Möglichkeit, als zweiter Spieler der Geschichte dieses Turniers nach Christian Kainz (1999, 2000, 2001) den Titelhattrock beim November Masters 1000 zu schaffen.

399799249_379033117809951_8921022572737814_n

Damian Roman nach Sieg über Mustafic bereits seit 14 Spielen beim November Masters Series 1000 Turnier ungeschlagen

Die Chance auf all diese neuen Rekorde und Bestmarken – Roman könnte außerdem auch seinen achten HTT Saisonturniersieg feiern – hat sich der Routinier vom TC Strebersdorf mit einem 6:4, 6:2 Erfolg im Semifinale über Lieblingsgegner Tarik Mustafic erarbeitet. Bevor Romans siebenter Sieg im siebenten Duell mit Nordmazedoniens Jungstar feststand, und der Weg in sein 61. HTT Saisonfinale geebnet war, musste der Ranglisten-Zweite aber im ersten Satz die entschlossen ausgefallene Gegenwehr Mustafics bekämpfen. Die entscheidenden Szenen eines wirklch engen ersten Durchgangs ereigneten sich beim Stand von 4:4. Mustafic verpasste das Break zum 5:4, und gab im Gegenzug sogar noch seinen Aufschlag zum 4:6 ab. Damit war der Weg frei für Damian Roman, der bei 2:2 noch vier Break-Chancen Mustafics zu überstehen hatte, ehe er mit vier Games am Stück seinen bereits 14. Einzelsieg in Serie und den insgesamt 25. Matcherfolg beim November Masters Series 1000 Turnier feiern konnte.

370212193_885687782673344_4411781567892855535_n

Gräflinger zieht nach gelungener Revanche für das heurige HTT Wimbledon-Finale gegen Vukicevic in sein 9. HTT Saisonfinale ein

Im zweiten Semifinale des Montag Abends kam es im Union Tennis Center La Ville am Altmannsdorfer Ast zur Neuauflage des heurigen HTT Wimbledon-Finales und zum bereits 10. Duell zwischen dem neuen Ranglisten-Ersten Rene Gräflinger und dem serbischen HTT Rasenkönig Vladimir Vukicevic. Vorweg: Gräflinger gelang die Revanche für die Fünfsatz-Niederlage im HTT Wimbledon-Endspiel 2023 und der 38jährige holte zudem im zehnten direkten Vergleich mit dem 4fachen HTT Wimbledonsieger seinen fünften Erfolg. Allerdings entpuppte sich Vukicevic wieder einmal als harte Nuss für den Ferlacher HTT Finals Champion. Erst nachdem sein Gegner beim Stand von 7:6, 3:6, den Halbfinal-Kracher für “retired” erklärte, hatte Gräflinger sein neuntes HTT Saisonfinale erreicht. Zuvor hatte der 2fache HTT US Open Sieger im ersten Satz ein früh kassiertes Break egalisiert, um dann im fälligen Tiebreak bei 6:4 zwei Satzbälle auszulassen, ehe sein Gegner mit vier Punkten en suite den ersten Satz klar machte. Das Duell um den zweiten Finalplatz neben Damian Roman blieb auch im zweiten Durchgaang lange Zeit spannend und auf Augenhöhe. Ohne Aufschlagverluste ging es bis 4:3, als sich der führende Gräflinger das entscheidende Break zum 5:3 krallte und kurz darauf zum Satzausgleich ausservierte. Das wiederum war der Zeitpunkt, an dem sich Vukicevic mit weisem Blick voraus auf die anstehenden HTT Finals für seine Aufgabe entschied. “Ich muss auf meinen Körper hören, und ich möchte meinen HTT Finals Start auf keinen Fall gefährden”, so der 42jährige. Und auch Rene Gräflinger kam das prompte Aus des Semifinal-Schlagers nicht ganz ungelegen. “Ich hatte heute ohnehin nicht meinen besten Tag”, verabschiedete sich die HTT Nummer 1.

 

 

 

von Claus Lippert

Dienstag
14.11.2023, 14:23 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.11.2023, 16:18 Uhr