Vienna Padel Open: Roberta Vinci - „Beim Padel muss man viel geduldiger sein“

Roberta Vinci versucht sich nach ihrem Karriere-Ende auf der WTA-Tour nun beim Padel. Die Italienerin lernt dabei ständig dazu.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 09.06.2022, 14:16 Uhr

Roberta Vinci zeigt ihr Können nun auf dem Padel Court
© Getty Images
Roberta Vinci zeigt ihr Können nun auf dem Padel Court

Von Jens Huiber aus Wien

Die Auslosung hatte es nicht gerade gut gemeint mit Roberta Vinci und ihrer Partnerin Giulia Sussarello bei den Vienna Padel Open. Veronica Virseda und Barbara Las Heras werden gerade als heiße Aktien auf der World Padel Tour gehandelt. Das 2:6 und 4:6 aus Sicht von Sussarello/Vinci kam also wenig überraschend, Vinci hat es mit Fassung getragen. Die US-Open-Finalistin von 2015 ist erst seit kurzem auf der Padel-Tour dabei, die feine Technik, die Vinci auf der WTA-Tour ausgezeichnet hat, kommt ihr auch beim Padel zugute.

Roberta Vinci ist nicht bei jedem Tour-Event dabei, sie hat auch noch andere Verpflichtungen - bei den French Open hat sie für Eurosport als Experten brilliert. Nach der Auftaktniederlage in Wien nimmt sich die mittlerweile 39-Jährige ein paar Minuten Zeit für ein Gespräch.

tennisnet: Was ist die größte Herausforderung in dieser für Sie neuen Disziplin?

Roberta Vinci: Ich genieße es, Padel zu spielen. Natürlich möchte ich jedes Match gewinnen, aber das ist im Moment noch nicht so wichtig.

tennisnet: Was müssen Sie noch lernen?

Vinci: Das Schwierigste ist die Defensive. Man muss sich erst daran gewöhnen, dass der Punkt nicht vorbei ist, wenn man am Netz steht und der Ball an einem vorbei geht. Ich muss noch viel lernen.

tennisnet: Sie haben ein wundervolles Tennis gespielt …

Vinci: Danke!

tennisnet: … wie hilft Ihnen das beim Padel?

Vinci: Vor allem beim Volley, weil ich ja viel Doppel gespielt habe. Das ist jener Teil, der mir leichter fällt. Aber es gibt eben große Unterschiede zwischen Padel und Tennis. Beim Padel muss man viel geduldiger sein. Beim Tennis kann man versuchen, ein Ass zu servieren. Das ist beim Padel unmöglich. Hier muss man mit ganz viel Taktik spielen. Beim Padel gibt es kein Bumm, Bumm, Bumm wie manchmal beim Tennis.

Roberta Vinci am Mittwoch bei den Vienna Padel Open
© privat/tennisnet
Roberta Vinci am Mittwoch bei den Vienna Padel Open

tennisnet: Welche Ziele haben Sie auf der Padel-Tour?

Vinci: Im Moment möchte ich lernen, genießen, mich verbessern. Für mich spielt es keine Rolle, ob ich in der Weltrangliste unter die Top 30, 40 oder 50 komme.

tennisnet: Wie groß ist Padel in Italien?

Vinci: Die Sportart wächst, auch wenn es noch bei weitem nicht so ist wie in Spanien. Aber: Man trifft sich mit Freunden und geht einfach mal für eine Stunde zum Padel. So etwas gibt es immer häufiger.

tennisnet: Eine Frage noch zum Tennis: Martina Trevisan hat in Paris überrascht. Haben Sie das mitverfolgt?

Vinci: Natürlich. Es war ein unglaubliches Ergebnis für Martina. Es ist toll, eine italienische Spielerin im Halbfinale von Roland Garros zu sehen. Hoffentlich können wir in Wimbledon und bei den US Open auch so etwas erreichen.

tennisnet: Wir haben Sie beim Legenden-Turnier in Paris nicht gesehen!

Vinci: Man hat mich gefragt, in diesem und auch im letzten Jahr. Aber ich bin ja TV-Kommentatorin und möchte außerdem Padel spielen. Aber vielleicht im nächsten Jahr.

von Jens Huiber

Donnerstag
09.06.2022, 18:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.06.2022, 14:16 Uhr