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Vor 25 Jahren: Als sich Graf und Agassi in Roland-Garros auf Titeljagd machten

Seit 2001 sind Andre Agassi und Steffi Graf ein Paar. Vor 25 Jahren haben beide in Roland-Garros jeweils den Einzel-Titel geholt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 25.05.2024, 08:31 Uhr

André Agassi mit dem Siegerpokal der French Opem 1999
© Getty Images
André Agassi mit dem Siegerpokal der French Opem 1999

Das Jahr 1999 war in Roland-Garros ein bemerkenswertes, man muss dazu nur die beiden Einzel-Finalspiele heranziehen: Da war zunächst einmal Stefanie Graf, die mit ihrem Comeback Martina Hingis derart entnervte, dass die Schweizerin unter Tränen den Court Philippe-Chatrier verlies. Und einen Tag später, apropos Comeback, machte Andre Agassi einen 0:2-Satzrückstand gegen Andrey Medwedew wett, komplettierte seinen Karriere-Grand-Slam.

Für Graf sollte es der letzte Major-Sieg bleiben, ein paar Monate nach dem Coup am Bois de Boulogne musste sie ihre Karriere aufgrund von Verletzungsproblemen beenden. In Paris aber packte die „Gräfin“ noch einmal alles aus. An Position sechs gesetzt brauste Graf wie gewohnt durch die ersten Runden, traf dann im Achtelfinale auf Anna Kournikova, die sie in zwei Sätzen besiegte.

Danach wurde es richtig heftig: In der Runde der letzten acht setzte sich Graf gegen Lindsay Davenport durch - gegen die US-Amerikanerin sollte sie wenig später in Wimbledon ihr letztes Major-Finale verlieren. Halbfinalgegnerin war Monica Seles, Steffi Graf setzte sich mit 6:7 (2), 6:3 und 6:4 durch. Und dann eben dieses Finale gegen Hingis, die Weltranglisten-Erste zu jener Zeit. Der Lauf von Graf schien an sein Ende gekommen zu sein, aber einmal noch ließ die damals 29-Jährige die alte Magie wieder aufleben. Und gewann mit 4:6, 7:5 und 6:2.

Agassi komplettiert Karriere-Grand-Slam

War ein Grand-Slam-Sieg von Steffi Graf eigentlich immer und überall eine Möglichkeit, so sah das bei Andre Agassi auf Sand schon anders aus. Zweimal hatte es der US-Amerikaner davor ins Endspiel der French Open geschafft, war aber 1990 an Andres Gomez gescheitert, ein Jahr später an Landsmann Jim Courier. 1999 zählte Agassi jedenfalls nicht zu den Favoriten, ging als Nummer 13 ins Turnier.

Aber nach dem Fünf-Satz-Erfolg gegen Anraut Clement in Runde zwei begann es richtig gut zu laufen für Agassi, der sein Meisterstück im Achtelfinale ablieferte: Da nahm er Titelverteidiger Carlos Maya aus dem Tableau. Das Viertelfinale gegen Marcelo Filippini war geschenkt, Dominik Hrbaty wehrte sich in der Vorschlussrunde redlich.

Und dann eben dieses Endspiel gegen Medwedew. Der war ungesetzt ins Finale gestürmt, holte sich die ersten beiden Sätze gegen Agassi mit 6:1 und 6.2. Wer hätte da auch nur einen Franc auf ein Comeback gesetzt? Aber so ist das halt oft im Tennis: neuer Satz, neues Glück. Und das packte Andre Agassi beim Schopf. Und gewann die letzten drei Durchgänge mit 6:4, 6:3 und 6:4.

Damit hatte Agassi sein Set an Major-Titeln voll gemacht: in Wimbledon hatte er 1992 gewonnen, bei den US Open 1994, in Australien Anfang 1995. Und nach dem Coup in Paris sollten noch vier weitere Grand-Slam-Titel folgen.

von Jens Huiber

Samstag
25.05.2024, 07:59 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.05.2024, 08:31 Uhr