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"Wenn jetzt nicht der Groschen fällt, wann dann": Kerber und die leidige Trainerfrage

Angelique Kerber muss die nächste herbe Enttäuschung verdauen. Nach dem Erstrunden-Aus bei den US Open rückt die Trainerfrage wieder in den Vordergrund.

von SID
zuletzt bearbeitet: 27.08.2019, 17:11 Uhr

Angelique Kerber beim Hopman Cup in Perth
© Jürgen Hasenkopf
Angelique Kerber

Angelique Kerber wehrte sich trotzig gegen jede Kritik an ihrer ungelösten Trainerfrage, doch Boris Beckers Urteil war diesbezüglich gnadenlos. "Wenn jetzt nicht der Groschen fällt, wann dann?", fragte die deutsche Tennis-Ikone nach Kerbers bitterem US-Open-Aus bei Eurosport und forderte eine schnelle Entscheidung der Kielerin: "Wenn sie das nach dieser Erstrundenniederlage nicht verstanden hat, mache ich mir so langsam Sorgen um Angie."

Seit der Trennung von Rainer Schüttler nach dem Zweitrunden-Aus in Wimbledon reist sie ohne Trainer um die Welt. Ein Sieg gelang ihr dabei nicht, stattdessen wirkt sie auf dem Platz verunsichert und verwundbar. Die 5:7, 6:0, 4:6 gegen die Französin Kristina Mladenovic in New York war dafür ein weiterer Beleg. Um die Abwärtsspirale zu stoppen, scheint Hilfe von außen dringend nötig.

Kerber: "Habe nicht verloren, weil ich keinen Coach habe"

"Jetzt ist die Zeit, etwas zu ändern", sagte deshalb Becker. Das WTA-Finale in Shenzhen am Jahresende ist in weite Ferne gerückt, Zeit für einen Neuanfang wäre da. Doch wie es mit Kerber weitergeht, ist völlig offen. Vor allem weil sie selbst die Situation völlig anders beurteilt.

"Ich habe nicht verloren, weil ich keinen Coach habe", behauptete Kerber, "da bin ich mir sicher." Ohnehin wirkte sie bei den Nachfragen zu dem Thema genervt. "Ich denke jetzt wirklich überhaupt noch nicht an meinen Trainer", entgegnete sie: "Das werde ich jetzt auch nicht in den nächsten Tagen mit den Emotionen entscheiden, ich werde mir da immer noch die Zeit nehmen. Ich möchte die richtige Entscheidung treffen."

Kerbers Trainersituation ist aber längst zu einem Thema mit immenser Tragweite geworden. "Wie lange will sie noch Tennis spielen? Weil so macht es keinen Spaß und keinen Sinn", hatte Becker im Vorfeld des Turniers gesagt. Und Barbara Rittner, Damen-Chefin im Deutschen Tennis Bund (DTB), war sich sicher: "Das heutige Match hätte sie mit dem richtigen Coach nicht verloren." Schon vor der Partie hatte sie sich besorgt gezeigt: "Wenn nicht bald jemand an ihrer Seite ist, dann habe ich kein gutes Gefühl."

"Bewusst entschieden, alleine die Reise zu machen"

Kerber wollte dies aber keineswegs auf sich sitzen lassen. "Ich sehe das nicht so", widersprach sie und erklärte: "Ich habe mich ja bewusst dazu entschieden, alleine die Reise zu machen. Ich bin erfahren genug und weiß genau, was auf mich zukommt."

Was Kerber aber auch weiß: Ein weiteres Jahr wie 2019 gilt es dringend zu verhindern. Auf Major-Ebene kam sie nur bei den Australian Open (Aus im Achtelfinale) über die zweite Runde hinaus, wie in New York war auch bei den French Open in Paris bereits die Auftakthürde zu hoch.

"Die Saison ist nicht mehr lange, deshalb habe ich genug Zeit mich zu entscheiden und zu schauen, wer passen würde und wer nicht", sagte Kerber. Vor dem gescheiterten Experiment mit dem befreundeten Schüttler hatte sie viele Jahre erfolgreich unter Torben Beltz und später unter Wim Fissette trainiert. Ähnlich gut sollte der nächste Schuss wieder sitzen.

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von SID

Dienstag
27.08.2019, 16:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.08.2019, 17:11 Uhr

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