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Paszek verpasst Wimbledon-Halbfinale

Österreichs Nummer eins verkaufte sich zwar gut, hatte es aber mit einer an diesem Tag noch stärkeren Kontrahentin zu tun.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 03.07.2012, 22:22 Uhr

Der tolle Lauf vonTamira Paszekmit demTurniersieg in Eastbourneund bis ins Viertelfinale von Wimbledon ist am Dienstagabend doch zu Ende gegangen. Die Vorarlbergerin (WTA 37) musste sich so wie schon im Vorjahr an derselben Stelle der WeißrussinVictoria Azarenka(WTA 2) in zwei Sätzen geschlagen geben. War Paszek 2011 beim 3:6, 1:6 noch chancenlos gewesen, so machte sie der Ex-Weltranglisten-Ersten diesmal aber vor allem im zweiten Satz das Leben sehr schwer. Nach 1:49 Stunden Spielzeit verpasste sie mit 3:6, 6:7 (4) letztendlich allerdings das erste Grand-Slam-Halbfinale einer Österreicherin überhaupt. Azarenka trifft nun im Kampf um einen Platz im Endspiel am Donnerstag auf die vierfache Wimbledon-SiegerinSerena Williams(USA/6), die zuvor TitelverteidigerinPetra Kvitova(Tschechien/4)mit 6:3, 7:5 eliminierthatte.

Azarenka startet übermächtig

Lange Zeit musste Paszek auf ihren großen Auftritt warten. Immer wieder hatte Regen den Spielbetrieb unterbrochen, und so wurde das Match am späten Abend von Court No. 1 dann auf den überdachten Centre Court verschoben. Azarenka präsentierte sich im ersten Satz als übermächtige Gegnerin. Die 22-Jährige brachte Paszek mit 76 Prozent ersten Aufschlägen im Feld permanent in Bedrängnis und schlug stolze 18 Winner. Während Azarenka ihre ersten drei Servicegames allesamt zu null hielt und nur einen einzigen Punkt (!) als Aufschlägerin verlor, musste Paszek schon bei 1:2 vier Breakchancen abwehren und bei 2:3 ein 0/30 drehen. Bei 3:4 war es dann allerdings soweit, nach 40/30 gab Paszek ihren Aufschlag doch noch ab. Als Rückschlägerin war für die Dornbirnerin weiterhin nichts zu holen, und so war der erste Durchgang kurz darauf vorbei.

Vergeblich zurückgekämpft

Auch den zweiten Satz hielt Paszek lange Zeit offen, sie musste nur bei 1:1 einen Breakball zunichtemachen. Als sie zum 4:5 dann das Break hinnehmen musste, schien die endgültige Entscheidung gefallen. Doch „Mimi“ stellte wie so oft in den letzten Tagen und Wochen auf eindrucksvolle Art und Weise ihren Kampfgeist unter Beweis, schaffte aus dem Nichts heraus postwendend das Rebreak – mit leichter Hilfe von Azarenka mit einem Doppelfehler. Paszek „revanchierte“ sich jedoch prompt und eilte ihrer Gegnerin nun ebenfalls zur Unterstützung. Leichtfertig vergab sie ein 40/15 mit drei Fehlern in Folge und lief neuerlich einem Break hinterher – und machte dieses wieder sofort wett. Im Tiebreak führte sie gar 2:0 und 3:2, mit vier Punkten nacheinander sorgte Azarenka dieses Mal aber wirklich für die Vorentscheidung. Den ersten Matchball konnte Paszek noch abwehren, den zweiten nicht mehr.

„Freuen uns auf das, was die Zukunft bringt“

„Schade um Tamira, fast wäre es ihr wieder gelungen, ein Match zu drehen“, schwang bei tennisnet.com-Herausgeber Alex Antonitsch ein bisschen Wehmut mit. Unterm Strich ging für Paszek ein dennoch sensationelles Turnier zu Ende. Die äußerst schwierige Aufgabe, ihr 500 Punkte bringendes Vorjahres-Viertelfinale zu verteidigen und einen großen Rückfall im WTA-Ranking zu verhindern, hat die 21-Jährige höchst erfolgreich bewältigt. Sie wird sich damit in der Weltrangliste am nächsten Montag voraussichtlich sogar um eine Position auf Platz 36 verbessern und kann die Rasen-Saison mit hocherhobenem Haupt und 970 WTA-Zählern für beendet erklären. Und Rang 36, einen Platz über ihrem Career High vom 9. Juli 2007, muss keineswegs bereits das Ende der Fahnenstange sein: „Wir freuen uns alle auf das, was die Zukunft bringt“, so Antonitsch.(Text: MaWa; Foto: GEPA pictures/ Alan Grieves)

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Dienstag
03.07.2012, 22:22 Uhr