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Wimbledon 2021: Djokovics größter Konkurrent? Warum nicht Alexander Zverev …

Mit der Absage von Rafael Nadal für das Wimbledon-Turnier lichtet sich die Konkurrenz für Titelverteidiger Novak Djokovic.  Derzeit scheint nur Alexander Zverev in der Lage zu sein, mit dem Serben mitzuhalten. Trotz der Niederlage in Halle am Donnerstag.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 17.06.2021, 19:11 Uhr

Bei den Australian Open konnte Sascha Zverev Novak Djokovic ordentlich ärgern
© Getty Images
Bei den Australian Open konnte Sascha Zverev Novak Djokovic ordentlich ärgern

„Novak Djokovic. Und dann ganz lange nichts.“ So hat Coach Jan de Witt, in der jüngeren Vergangenheit mit Spielern wie Nikoloz Basilashvili, Gael Monfils oder Gilles Simon auf der ATP-Tour unterwegs, die Favoritenlage für das Wimbledon-Turnier in einem Gespräch mit tennisnet.com am Rande des 500er-Events in HalleWestfalen eingeordnet. Und zwar bevor Roger Federer gegen Félix Auger-Aliassime einen eher schwachen Eindruck hinterließ. Und auch bevor Rafael Nadal bekannt gab, sich die Reise nach London in diesem Jahr zu schenken.

Darf man also schon den sechsten Titel an der Curch Road für Branchenprimus Djokovic notieren? Den dann 20. Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier dann? Es sieht viel, wenn nicht alles danach aus. Denn auch in der noch kurzen Rasensaison hat sich kein wirklich ernsthafter Konkurrent für die Jagd auf den Wimbledon-Titel empfohlen. Außer vielleicht Alexander Zverev. Da scheint in diesem Jahr viel möglich. Trotz der Niederlage gegen einen groß aufspielenden Ugo Humbert am Donnerstag in HalleWestfalen.

Tsitsipas ohne Vorbereitung, Medvedev ohne Spaß auf Rasen

Aber sonst? Stefanos Tsitsipas hat aus persönlichen Gründen auf einen Start in Halle verzichtet. Der Grieche meinte vor ein paar Jahren zwar, dass Rasen sein bester Belag wäre. Diese Meinung dürften außerhalb des härtesten Fan-Kreises in Griechenland aber kaum jemand teilen. Dazu kommt: Tsitsipas muss erst einmal die Finalniederlage in Roland Garros verarbeiten. Daniil Medvedev muss das nicht, der Russe spielt zwar ab Montag auf Mallorca, freut sich aber wohl schon auf den Beginn der Hartplatzsaison in ein paar Wochen. Medvedevs Match in Halle gegen Jan-Lennard Struff war nicht schlecht, der Deutsche musste einen Rahmenzauberball auspacken, um den ersten Satz nicht zu verlieren. Danach aber hatte Medvedev keinen Auftrag mehr.

Matteo Berrettini, anybody? Der Italiener hat Djokovic in Paris zwar gefordert, über vier Sätze gar. Und ja - der Berrettini von Stuttgart 2019 ist auf Gras für niemanden ein angenehmer Gegner. Für eine Chance gegen Novak Djokovic müsste aber alles zusammenlaufen, wie der deutsche Davis-Cup-Chef Michael Kohlmann in Halle anmerkte. Und Dominic Thiem ist mit dem Rasen nur in einer einzigen Woche warm geworden, in Stuttgart 2016 war´s. Auch schon ein Zeitl her.

Zverev hat Djokovic schon in Endspielen besiegt

Bleibt also Alexander Zverev. Die deutsche Nummer eins hat in Paris an einem nicht guten Tag beinahe einen 0:2-Satzrückstand gegen Tsitsipas gedreht. Und Zverevs beste Schläge erfüllen genau das Anforderungsprofil eines potenziellen Wimbledonsiegers: Aufschlag und Return. Gut, ein gediegener Volley schadet nicht. In dieser Hinsicht hat sich Zverev aber verbessert.

Und: In Finalauftritten gegen Alexander Zverev hat Novak Djokovic schon Schwächen gezeigt: Wie etwa in Rom 2017 oder bei den ATP Finals 2018. Natürlich nur über das Best-of-Three-Format. Aber Zverev scheint seine Finalniederlage bei den US Open im vergangenen Herbst zusätzlich motiviert zu haben. Sascha ist ready. Auch für Novak Djokovic? Zverev selbst sieht das nicht ganz so. Rasen sei sicherlich nicht sein stärkster Belag, erklärte er nach seiner Niederlage gegen Humbert in Halle. Und Alexander Zverev hält es mit Jan de Witt: Hinter Djokovic klaffe keine kleine, sondern eine sehr große Lücke.

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