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Wimbledon 2021: Keine Eile, nach London zu kommen

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren dürfen sich die TeilnehmerInnen am Wimbledon-Turnier 2021 nicht privat unterbringen. Sondern müssen in eine Blase. Als Reaktion reisen viele Stars erst später an.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 17.06.2021, 06:35 Uhr

Der Centre Court in Wimbledon - im Moment noch verwaist
© Getty Images
Der Centre Court in Wimbledon - im Moment noch verwaist

Roger Federer geht noch nicht als Bubble-Experte durch, das hat er nach seiner Niederlage gegen Félix Auger-Aliassime in HalleWestfalen freimütig zugegeben. Seine lange Spielpause mag ihn sportlich zurückgeworfen haben, dafür musste sich der Maestro über die Einschränkungen des „normalen“ Tour-Betriebs in Zeiten von Corona nicht weiter auseinandersetzen. Ja, Federer war bei den French Open am Start, somit kennt er das Blasen-Dasein auch. Die US Open 2020, die Australian Open zu Beginn dieses Jahres - all diese von strengsten Rahmenbedingungen geprägten Veranstaltungen hatte der damals noch rekonvaleszente Maestro ausgelassen. Roger Federer weiß aber auch: So eine Bubble sie ein Grund, erst später zu einem Turnier anzureisen. Und sei es das Saison-Highlight in Wimbledon.

Dazu kommt noch die Frage des „wie“. Philipp Kohlschreiber etwa meinte in seiner ersten Pressekonferenz in Halle, dass man ihm geraten habe, das Flugzeug zu meiden. Zu groß die Gefahr, dass sich unter den anderen Passagieren ein positiver Fall auftue. Siehe dazu auch die nicht unbeträchtliche Anzahl an SpielerInnen, die vor den Australian Open in die ganz hart Quarantäne mussten. Andererseits hat Kohlschreiber auch wenig Lust, von seinem Wohnort München aus mit dem Zug nach London zu gondeln. Bliebe als Option drei also ein Flug nach Paris - und die Weiterreise mit dem Zug. Was Kohlschreiber an der Sinnhaftigkeit dieser Operation zweifeln lässt. Denn die Reise in die französische Hauptstadt per Flieger sei mit denselben Risiken verbunden wie jene in die britische.

Djokovic und Medvedev aus Mallorca

Es sei denn, man verfügt über die Möglichkeiten eines Novak Djokovic. Oder Roger Federer. Letzterer hat sich zwar noch nicht entschieden, wann es nach London geht. Man darf aber davon ausgehen, dass Federer nicht in der Holzklasse einer Swiss-Air-Maschine auf der Insel einschwebt. Sondern mit einem privaten Flieger. So wie auch Djokovic, der dem Vernehmen nach auf dem Weg nach London auch noch Lorenzo Musetti aufspringen lassen würde. Davor spielt der Branchenprimus aber das Turnier auf Mallorca, die Nennung zumindest für die Doppel-Konkurrenz kam am Ende dann doch nicht so überraschend: Schließlich hat sich Novak Djokovic auch in Roland Garros eine frühe Anreise in die dortige Bubble erspart. Und sich lieber beim Turnier in Belgrad den letzten Feinschliff geholt.

Ein Beispiel, das Schule zu machen scheint. Denn auf Mallorca wird neben dem schon länger damit planenden Dominic Thiem nun auch Daniil Medvedev erwartet. Der wollte sich aus dem beschaulichen Hale auch nicht stante pede nach London schmeißen, nimmt lieber das 250er in Santa Ponsa mit. Nicht auszuschließen, dass Turnierchef Edwin Weindorfer in den kommenden Stunden noch einige prominente Anrufer in seinem Handy-Display entdeckt. Denn eilig, nach London zu kommen, hat es in diesem Jahr so gut wie niemand. Es sei denn, man hat sich schon früh einem Event wie dem im Queen´s Club verpflichtet. Dort allerdings konnte die Besetzung jener in Halle nicht das Wasser reichen.

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