Wimbledon 2021: Sebastian Korda - beschenkt er sich zum 21. Geburtstag mit dem Viertelfinale?
Sebastian Korda hat es als einziger US-Amerikaner in das Achtelfinale von Wimbledon 2021 geschafft. Der Sohn des ehemaligen Australian-Open-Champions Petr feiert am „Manic Monday“ seinen 21. Geburtstag. Und trifft auf Karen Khachanov.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
04.07.2021, 08:30 Uhr

Der 21. Geburtstag ist für junge amerikanische Männer und Frauen insofern eine Besonderheit, als dass man damit in das sogenannte „Drinking Age“ eintritt. Wer auch immer auf 21 mehr oder minder erfolgreich absolvierte Lebensjahre zurückblicken kann, dem wird gemäß US-amerikanischem Gesetzgeber zugetraut, auch unfallfrei Alkohol einkaufen zu können. Ob Sebastian Korda, der am morgigen „Manic Monday“ seinen 21. Geburtstag feiert, dazu in der Lage ist? Wahrscheinlich. Schließlich hat er mit Petr Korda einen Vater, der in der ehemaligen Tschechoslowakei sozialisiert wurde. Wo man eventuell schon ein paar Tage früher zum kleinen Bier greift. Wichtiger aber: Sebastian Korda wird im Männer-Tableau in der zweiten Woche von Wimbledon 2021 als einziger Spieler aus den USA geführt, Geburtstag hin oder her.
Dass Korda dort vertreten ist, muss noch nicht als große Überraschung klassifiziert werden. Der Youngster hat in diesem Jahr in Delray Beach schon das Finale eines ATP-Tour-250-Turniers erreicht, vor wenigen Wochen in Parma seinen ersten Titel erreicht. Mithin ohne einen Satz abzugeben. Aber dass Männer wie John Isner, Sam Querrey oder, nach seinem Auftaktsieg gegen Stefanos Tsitsipas, auch Frances Tiafoe im nur noch 16er-Raster fehlen, das überrascht schon.
Agassi nimmt Korda unter seine Fittiche
Isner musste sich gleich in Runde eins gegen Yoshihito Nishioka verabschieden, eine riesige Überraschung angesichts der grundsätzlichen Spielanlagen und Voraussetzungen. Querrey, der 2016 in Wimbledon Novak Djokovic besiegt und vergangene Woche auf Mallorca das Endspiel erreicht hatte, unterlag in Runde zwei James Duckworth aus Australien. Tsitsipas-Bezwinger Tiafoe ging im dritten Match gegen Karen Khachanov die Luft aus, Taylor Fritz schlug sich im selben Turnierstadium gegen Alexander Zverev wenige Wochen nach einem kleinen Eingriff am Knie immerhin wacker.
Übrig geblieben ist allerdings nur Sebastian Korda. Der sich im Achtelfinale mit Karen Khachanov auseinanderzusetzen hat. Es wird das erste Duell der beiden werden, Korda geht nicht zwingend als Außenseiter in die Partie. Wozu der gerade noch 20-Jährige in der Lage ist, hat er bei seinem jüngsten Auftritt gegen Daniel Evans gezeigt: Beeindruckt hat ihn der Centre Court in Wimbledon wohl schon. Beeindruckend war aber vor allem die Ruhe und die Spielintelligenz, mit der Korda den Lokalmatador in vier Sätzen verabschiedete.
Nerven hat Sebastian Korda in diesem Match keine gezeigt. Auch dank Andre Agassi, der ihn vor etwa einem Jahr unter seine Fittiche genommen hat. „Wir sprechen eigentlich jeden Tag, vor jedem Match, was ich tun soll“, erzählte Korda nach seinem Sieg gegen Evans. „Aber das Wichtigste, dass Andre mir gestern gesagt hat, war: Das wird das erste Match auf dem Centre Court für Dich sein. Genieß es, nimm es an, hab Spaß.“ Das wird auch das Motto an Sebastian Kordas 21. Geburtstag sein. Auch wenn das Match gegen Khachanov „nur“ auf Court 18 angesetzt ist.
Hier das Einzel-Tableau der Männer