Wimbledon 2022: Ein Tableau der unbegrenzten Möglichkeiten
Vier der fünf topgesetzten Frauen sind in Wimbledon 2022 noch vertreten. Dass sich die Favoritinnen aber bis zum Ende durchsetzen, ist nach den bisherigen Eindrücken eher fraglich.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
01.07.2022, 08:22 Uhr

Es ist tatsächlich noch möglich, dass sich in den beiden Halbfinals der Frauen oben Iga Swiatek und Paula Badosa und unten Ons Jabeur und Maria Sakkari treffen. Das wären dann Begegnungen der Nummer eins mit der vier und der drei mit der fünf. Lediglich Anett Kontaveit, als Zweitgereihte ins Rennen gegangen, wurde von Jule Niemeier schon freundlich, aber sehr bestimmt aus dem Turnier komplimentiert.Aber sehr wahrscheinlich ist diese Konstellation nicht. Denn überzeugt hat bislang von den Favoritinnen am ehesten noch Jabeur. Swiatek, seit 37 Partien unbesiegt, musste gegen Leslie Kerckhove bis zum Ende um die Fortführung ihrer Serie zittern.
Alternativen gefällig? Ganz oben könnte, so verwegen das klingt, Alizé Cornet in Runde drei zum Stolperstein für die Polin werden. Cornet fühlt sich wohl auf Rasen, hat zuletzt in Bad Homburg Angelique Kerber besiegt. Und dann wäre dieses Viertel extrem offen. Mit Jessica Pegula als heimlicher Favoritin auf einen Platz in der Vorschlussrunde.
Paula Badosa wird im nächsten Match ebenfalls ordentlich getestet werden. Und zwar von der zweimaligen Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova. In dieser Sektion des Draws könnte man fast Cori Gauff als erste Anwärterin auf einen Startplatz im Halbfinale ausmachen. Vor allem nach ihrem überzeugenden Sieg gegen Mikhaela Buzarnescu. Andererseits hatte Gauff in Runde eins mit Gabriela Ruse enorme Probleme. Aber Pegula gegen Gauff als rein amerikanisches Duell am kommenden Donnerstag? Das hätte schon was. Zumal die beiden ja gerne und oft gemeinsam Doppel spielen.
Niemeier mit Halbfinal-Chancen
Weiter zum Jabeur-Viertel: Die Tunesierin gilt hier als solide Favoritin, einem möglichen Achtelfinale mit Angelique Kerber sieht Jabeur aber sicherlich mit Sorge entgegen. Kerber ist gut drauf, glaubt an sich und ihre Chance. Muss aber heute erst einmal Elise Mertens besiegen. Eine Viertelfinalistin aus diesem Viertel wird sich übrigens aus dem Quartett Marie Bouzkova, Alison Riske-Armitraj, Zhang Shuai und Caroline Garcia rekrutieren. Man könnte fast ein paar Schilling auf die Französin setzen.
Ganz unten schließlich: alles möglich. Mit besten Aussichten für Jule Niemeier, die gegen Lesia Tsurenko und danach gegen entweder Heather Watson oder Kaia Juvan ran muss. Und im Viertelfinale möglicherweise gegen Jelena Ostapenko, die an guten Tagen alle Spielerinnen und an normalen in erster Linie sich selbst schlagen kann. Wer weiß, wann sich so eine Gelegenheit für Niemeier wieder auftut.
Hier das Einzel-Tableau der Frauen