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Wimbledon 2022: Venus Williams überrascht sich selbst - mit einem Sieg!

Venus Williams hat an der Seite von Jamie Murray ein erfolgreiches Comeback in Wimbledon 2022 hingelegt. Zumindest im Mixed-Wettbewerb.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 01.07.2022, 23:55 Uhr

Jamie Murray und Venus Williams am Freitag in London
© Getty Images
Jamie Murray und Venus Williams am Freitag in London

Der Court 14 hat am Freitagnachmittag eine erstaunliche Anziehungskraft entwickelt, die Zuschauer sind, wie der Engländer so schön sagt, bis zu vier Reihen tief gestanden. Warum? Weil sich dort eine echte Tennis-Legende gezeigt hat. Im Mixed-Doppel. Nein, noch ist die Rede nicht von Venus Williams. Sondern von Sania Mirza, die dereinst mit Martina Hingis die Doppel-Welt aufgemischt hat. Im aktuellen Wimbledon-Wettbewerb ist Mirza mit Doppel-Ass Mate Pavic unterwegs, die beiden konnten zum Auftakt einen knappen Erfolg gegen Natela Dzalamidze und David Vega Hernandez feiern.

Das gemischte Doppel erfreut sich ja nur noch bei den Grand-Slam-Turnieren einer gewissen Wertschätzung, bis vor wenigen Jahren gab es auch beim Hopman Cup Paare wie Roger Federer und Martina Hingis gegen Angelique Kerber und Alexander Zverev spielen zu sehen. Und natürlich ist bei Olympia jede Goldmedaille gleich viel wert, wie Andrey Rublev und Anastasia Pavlyuchenkova, die Gewinner in Tokio 2021, sicherlich bestätigen werden.

Und damit zu Venus Williams, die übrigens 2016 an der Seite von Rajeev Ram in Rio de Janeiro gemischtes Silber geholt hatte (im Doppel mit Schwester Serena allerdings drei Goldenen wie auch im Einzel 2000 in Sydney). Venus hat sich spät für eine Teilnahme entschieden, die Veranstalter haben der fünfmaligen Einzel-Siegerin von Wimbledon gerne mit einer Wildcard ausgeholfen, zumal an der Seite von Lokalmatador Jamie Murray.

Venus Williams hat weder mit Antreten noch Sieg gerechnet

Und was soll man sagen? Der Auftakt ist gelungen. Williams/Murray schlugen Alicja Rosolska und Michael Venus in drei Sätzen, treffen nun auf Alicia Barnett und Jonny O´Mara aus Großbritannien. Sehr zur Überraschung von Venus Williams.

„Ich hatte überhaupt nicht vor zu spielen“, sagte Venus in ihrer Pressekonferenz. „Ich habe den Rasen gesehen und war auf einmal begeistert.“ In Roland Garros wäre es noch nicht so gewesen, Wimbledon übt aber offenbar eine besondere Magie auch auf Venus Williams aus. Sie hätte beinahe ein Jahr lang kein Match bestritten, so die siebenmalige Major-Championesse im Einzel weiter, und das Training sei komplett anders als ein Match.

„Und plötzlich war es wie: Oh, mein Gott. Ich habe nicht nur ein Match gespielt, sondern dieses auch gewonnen.“ So überrascht sei sie früher nie gewesen, denn da sei sie ja immer mit der Einstellung auf den Court gegangen, dass sie immer auf Sieg spiele. In der nächsten Mixed-Runde könnte sich dieses gewohnte Gefühl schon wieder eingestellt haben.

Hier das Mixed-Tableau in Wimbledon

von Jens Huiber

Samstag
02.07.2022, 11:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.07.2022, 23:55 Uhr