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Wimbledon: Der erste Nackenschlag für das Duo Kerber und Schüttler

Seit Anfang des Jahres kümmert sich Rainer Schüttler um die sportlichen Belange bei Angelique Kerber. Die Rückkehr zu alter Stärke ist bei der deutschen Nummer eins bis dato ausgeblieben.

von Jörg Allmeroth
zuletzt bearbeitet: 06.07.2019, 13:14 Uhr

Nicht immer in Blickkontakt - Rainer Schüttler und Angelique Kerber
© Getty Images
Nicht immer in Blickkontakt - Rainer Schüttler und Angelique Kerber

Von Jörg Allmeroth aus Wimbledon

Als Angelique Kerber im letzten November erstmals über ihren neuen Trainer Rainer Schüttler sprach, legte sie ihre Sicht der Dinge ziemlich klar auf den Tisch: „Alles fängt bei mir an“, sagte Kerber damals in Köln, „wenn ich nicht motiviert bin, ist es egal, ob es der beste oder der schlechteste Trainer der Welt ist.“ Nach sechs Monaten der Saison 2019 lässt sich soviel sagen: Bisher hörte dann auch alles bei der schwankenden, launischen Kerber auf, die Hoffnungen auf einen weiteren Grand-Slam-Coup, auf massive Anschlusserfolge nach dem Wimbledon-Sieg im vorigen Tennisjahr, sogar der Wunsch nach Stabilität und Solidität. „Das erste halbe Jahr hätte besser, aber auch schlechter sein können“, sagte Kerber am Abend ihres traurigen Zweitrunden-Ausscheidens gegen die Amerikanerin Lauren Davis in Wimbledon und kündigte an, erst mal abtauchen zu wollen, „dahin, wo mich niemand findet.“

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Wimbledon, das Turnier der Turniere ist Fluch und Segen für jeden, der aufs Tennis-Grün schreitet. Der wichtigste Tennistermin der Saison macht Erfolge, aber auch Niederlagen größer. So groß, dass auch Alltagsvorgängeauf einmal Bedeutung zu bekommen scheinen. Kerbers ärgerliche Wortgefechte mit ihrem Team auf den Tribünen bei der Pleite wurden rasch als mögliches Zerwürfnis interpretiert oder sogar als Indiz für eine Beziehungskrise mit Trainer Schüttler gesehen. Die Frage „Was soll ich machen“, die Kerber gegen Davis vernehmbar stellte, hat die entthronte Rasenkönigin allerdings schon einige Dutzend Male in hunderten Spielen sich selbst und ihren Trainern an den Kopf geworfen, ganz besonders Torben Beltz, dem Langzeit-Coach. Er wusste, dass er es nicht ernster nehmen musste, genau so wenig wie emotionale Schimpftiraden von Kerber. Man müsse hier im All England Club halt damit leben, „dass selbst Kleinigkeiten aufgeblasen werden“, meinte einmal der dreimalige Sieger Boris Becker, unabhängig von den Ereignissen um Kerber, „Wimbledon wirkt wie ein gigantischer Verstärker.“

Schüttler will die letzten paar Prozent herauskitzeln

Kerber und Schüttler wissen selbst, dass sie bis zum Stichtag Wimbledon das gemeinsame Konto im roten Bereich führen, unter Soll geblieben sind in ihrer Allianz. Schüttler hatte zu Beginn der Saison gesagt, „dass ich Angie nicht mehr das Tennisspielen beibringen muss. Sie ist eine gestandene Frau in diesem Circuit.“ Es gehe darum, „die letzten paar Prozent an Leistung und innerer Überzeugungskraft herauszukitzeln“, so Schüttler, „um dann bei den großen Turnieren eine gewichtige Rolle zu spielen.“ 

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Doch gerade bei den Topwettbewerben erlebte das Duo Enttäuschungen, bei den French Open allerdings, dem einzigen Grand Slam-Turnier, das Kerber noch nicht gewonnen hat, wirkte noch das Verletzungspech aus den Sandplatzwochen nach. Der „schwarze Tag“ (Barbara Rittner) gegen Davis war der erste wirklich harte Nackenschlag für Kerber und Schüttler – er hatte allerdings vor allem mit Kerbers kompliziertem Charakter zu tun. Nämlich dem generellen Gefühl bei diesem Gastspiel, wieder etwas beweisen zu müssen - nämlich, dass der Erfolg des Vorjahres kein Zufall war. Sie wirkte deshalb von Anfang an verkrampft, blockiert, gelähmt, von Freiheit im Spiel und Auftritt war nichts zu spüren. Da half auch alles gute Zureden nicht mehr, es hatte nichts mit Tennis zu tun, es war reine Kopfsache. Genau so wie bei Alexander Zverev, dem anderen deutschen Sorgenkind.

Kerbers Final-Dreh bei den US Open

Fast sieht es so aus, als wäre 2019 wieder ein Übergangsjahr in Kerbers Karriere, so wie es beispielsweise auch 2017 war – das Jahr nach den ersten Grand Slam-Erfolgen und dem Sprung auf Platz 1. Kerber und Coach Schüttler hoffen dennoch auf einen finalen Grand Slam-Dreh in New York, bei den US Open Ende August und Anfang September. „Es gibt noch große Ziele. Und große Chancen“, sagte Kerber. Aber vielleicht sind die Chancen 2020 noch viel größer, dann auch bei den Olympischen Spielen in Tokio.

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Kerber Angelique

von Jörg Allmeroth

Samstag
06.07.2019, 14:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.07.2019, 13:14 Uhr

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