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Die 10 erfolgreichsten Spieler auf dem „Heiligen Rasen“ in Wimbledon

Wer holte in Wimbledon die meisten ATP-Punkte? tennisnet.com hat die Antwort mit einer Bestenliste.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.06.2016, 11:05 Uhr

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„Gras ist nur was für Kühe“, sagte Ivan Lendl zu aktiven Zeiten über den grünen Untergrund. Da war wohl auch ein wenig Verbitterung in den Worten, denn Lendls großer Traum vom Wimbledons-Sieg ging nämlich nie in Erfüllung. „Du kannst nicht als ein großer Spieler in Betracht gezogen werden, wenn du nicht in Wimbledon gewonnen hast“ sagte Mats Wilander, der bei den All England Championships ebenfalls nicht triumphieren konnte.

Anlässlich des bevorstehenden Wimbledon-Turniers kürttennisnet.comdie zehn erfolgreichsten Spieler in der Wimbledon-Geschichte seit Beginn der Open Era im Jahre 1968, in der sowohl Profis als auch Amateure bei den Grand-Slam-Turnieren teilnehmen dürfen. Die Wertung erfolgte nach dem aktuellen Weltranglisten-Punktesystem der ATP für das Wimbledon-Turnier (1. Runde = 10 Punkte, 2. Runde = 45 Punkte, 3. Runde = 90 Punkte, Achtelfinale = 180 Punkte, Viertelfinale = 360 Punkte, Halbfinale = 720 Punkte, Finale = 1200 Punkte, Titel = 2000 Punkte). Basierend auf den Punkten ergab sich schließlich folgende Top-Ten-Liste.

Platz 10:Goran Ivanisevic

Teilnahmen: 15 (1x Titel, 3x Finale, 2x Halbfinale, 1x Viertelfinale, 1x Achtelfinale, 2x 3. Runde, 3x 2. Runde, 2x 1. Runde)
Punkte: 7915

„Ich bin jetzt Wimbledon-Sieger. Was auch immer ich tue in meinem Leben, ich bleibe Wimbledon-Sieger. Das waren 15 magische Tage. Die besten 15 Tage in meinem Leben”, sagte Goran Ivanisevic nach seinem sensationellen Titelgewinn im Jahr 2001,was eine der schönsten Geschichten des Sports war.Nachdem er 1992, 1994 und 1998 das Finale verloren hatte, ballerte sich der Kroate 2001 mit einer Wildcard zum König auf dem „Heiligen Rasen“. Zur Titelverteidigung konnte Ivanisevic aber wegen Verletzungen erst 2004 antreten, was dann auch sein letzter Auftritt in Wimbledon war.

Platz 9:Rafael Nadal

Teilnahmen: 11 (2x Titel, 3x Finale, 1x Achtelfinale, 1x 3. Runde, 3x 2. Runde, 1x 1. Runde)
Punkte: 8015

Rafael Nadal muss dieses Jahr zum zweiten Mal nach 2009 auf seinen Start in Wimbledon verzichten. Die letzten Jahre liefen ohnehin nicht gut für den Spanier: Zwischen 2012 und 2015 scheiterte er einmal in der ersten Runde, zweimal in der zweiten Runde und einmal im Achtelfinale. Doch es gab eine Zeit, wo ein Wimbledon-Finale mit Nadal an der Tagesordnung war. Fünfmal spielte er um die Trophäe mit der Ananas auf der Spitze. 2008 siegte er im Finale gegen Roger Federer, in dem für viele Experten besten Match der Tennisgeschichte.

Platz 8:Stefan Edberg

Teilnahmen: 14 (2x Titel, 1x Finale, 3x Halbfinale, 1x Viertelfinale, 1x Achtelfinale, 1x 3. Runde, 5x 2. Runde)
Punkte: 8215

Edberg war einer der begnadetsten Serve-and-Volley-Spieler, die es je gegeben hat. Seine Spielweise war prädestiniert für den schnellen Rasen. Die guten Ergebnisse in Wimbledon blieben für Edberg aber zunächst aus. „In Wimbledon brauchst du drei Jahre, ehe du dort dein bestes Tennis spielen kannst.“ Zwischen 1988 und 1991 beherrschte der Schwede gemeinsam mit Boris Becker die Szene in Wimbledon. 1991 schied Edberg als Nummer eins der Welt im Halbfinale gegen den späteren Sieger Michael Stich aus – und das ohne ein einziges Break zu kassieren. „Wenn Jimmy van Alen nicht gelebt hätte, würden Michael und ich wohl noch dort draußen sein und spielen“, sagte Edberg später über den Erfinder des Tiebreaks, der zufälligerweise am selben Tag verstorben war.

Platz 7:Novak Djokovic

Teilnahmen: 11 (3x Titel, 1x Titel, 3x Halbfinale, 1x Viertelfinale, 1x Achtelfinale, 1x 3. Runde, 1x 2. Runde)
Punkte: 10.035

Als absoluten Rasenspezialisten kann man Novak Djokovic irgendwie nicht bezeichnen, weil er seit Jahren keine ATP-Vorbereitungsturniere auf Wimbledon spielt. Und dennoch hat der „Djoker“ dreimal in Wimbledon gewonnen. Und es könnten weitere Titel hinzukommen. Djokovic und Nadal haben von der Entschleunigung in Wimbledon, die nach 2001 stattgefunden hat, sicherlich profitiert. Sollte Djokovic auch in diesem Jahr den Titel gewinnen, würde er sich in dieser Bestenliste um zwei Plätze verbessern.

Platz 6:John McEnroe

Teilnahmen: 14 (3x Titel, 2x Finale, 3x Halbfinale, 1x Viertelfinale, 2x Achtelfinale, 1x 2. Runde, 2x 1. Runde)
Punkte: 11.345

Auf Rasen kam das trick- und variationsreiche Spiel von John McEnroe richtig zum Tragen. Sein Slice-Aufschlag als Linkshänder und sein perfektes Volleyspiel waren richtige Waffen, die ihn in Wimbledon fünfmal ins Finale brachten. Dreimal konnte er sich die begehrte Trophäe sichern. In Erinnerung blieb aber immer seine legendäre Finalniederlage 1980 gegen Björn Borg.Legendär ist natürlich auch sein berühmter Wutausbruch in Wimbledon im Jahr 1981,als er zum ersten Mal auf dem „Heiligen Rasen“ triumphierte. „You cannot bei serious“ wurde zum geflügelten Wort.

Platz 5:Björn Borg

Teilnahmen: 9 (5x Titel, 1x Finale, 2x Viertelfinale, 1x 3. Runde)
Punkte: 12.010

Was wäre wenn? Diese Frage stellt sich bei Björn Borg. Wäre der Schwede der erfolgreichste Spieler der Tennisgeschichte und auch in Wimbledon geworden, wenn er nicht so früh aufgehört hätte? Borg nahm neunmal am Wimbledon-Turnier teil. Von 1976 bis 1980 herrschte König Björn an der Church Road in London und holte sich fünfmal in Folge den Titel. Das Match, das bis heute die Karriere von Borg definiert? Das epische Wimbledon-Finale gegen John McEnroe im Jahr 1980 mit dem besonderen Tiebreak im vierten Satz, der unter dem Namen „Battle of 34“ in die Tennisgeschichte einging.

Platz 4:Boris Becker

Teilnahmen: 15 (3x Titel, 4x Finale, 2x Halbfinale, 2x Viertelfinale, 1x Achtelfinale, 2x 3. Runde, 1x 2. Runde)
Punkte: 13.365

Boris Becker und der Rasen, insbesondere der in Wimbledon, war eine ganz spezielle Beziehung. Für den Deutschen war der Centre Court in Wimbledon „sein Wohnzimmer“ wie er immer wieder betonte. Für Becker gab es nur drei Jahreszeiten: vor Wimbledon, während Wimbledon, nach Wimbledon.Mit gerade einmal 17 Jahren und 227 Tagen gewann der Rotschopf aus Leimen 1985 in Wimbledon und schrieb nicht nur deutsche, sondern auch internationale Sportgeschichte.Es folgten zwei weitere Titel, aber auch vier bittere Finalniederlagen. Und auch als Trainer war Becker auf dem „Heiligen Rasen“ siegreich. 2014 und 2015 holte sein Schützling Novak Djokovic den Titel.

Platz 3:Jimmy Connors

Teilnahmen: 21 (2x Titel, 4x Finale, 5x Halbfinale, 3x Viertelfinale, 2x Achtelfinale, 1x 3. Runde, 1x 2. Runde, 3x 1. Runde)
Punkte: 13.985

Zwar gewann Jimmy Connors „nur“ zweimal Wimbledon, doch dank seiner vielen Teilnahmen hat er sich seinen Platz auf dem Treppchen verdient. Insgesamt viermal verlor Connors ein Wimbledonfinale, trotzdem blieben die All England Lawn Tennis Championships das Nonplusultra für ihn. „Dort herauszugehen, um auf dem Centre Court zu spielen, ist so, wie in einem magischen Schaukasten in der Tenniswelt zu sein. Ich liebe es.“

Platz 2:Pete Sampras

Teilnahmen: 14 (7x Titel, 1x Halbfinale, 2x Achtelfinale, 2x 2. Runde, 2x 1. Runde)
Punkte: 15.190

Pete Sampras hat das Rasentennis mit seiner Spielweise auf eine neue Stufe gehoben. In Wimbledon blieben die guten Ergebnisse zunächst aus. Bei seinen ersten drei Wimbledon-Teilnahmen gewann er nur ein Spiel. Doch 1993 begann die Regentschaft von „Pistol Pete“ auf dem „Heiligen Rasen“. Siebenmal stand der US-Amerikaner im Wimbledon-Endspiel und siebenmal ging er als Wimbledon-Sieger von Platz. Dabei beeindruckte vor allem die Leichtigkeit, mit der Sampras sich seiner Gegner entledigte. „Wenn die Leute nur wüssten, wie hart ich gearbeitet habe, damit es so einfach aussieht“, erklärte er seine Dominanz. Zwischen 1997 und 2001 gewann Sampras 31 Spiele in Folge in Wimbledon, bis ein gewisser Roger Federer ihn in einem legendären Fünfsatz-Match im Achtelfinale im Jahr 2001 bezwang und die Wachablösung einläutete.

Platz 1:Roger Federer

Teilnahmen: 17 (7x Titel, 3x Finale, 3x Viertelfinale, 1x 2. Runde, 3x 1. Runde)
Punkte: 18.755

Ähnlich wie bei Pete Sampras waren Roger Federer und der Rasen zu Beginn nicht die größten Freunde. Bei seinen ersten beiden Wimbledon-Teilnahmen schied der Schweizer gleich zu Beginn aus. Federer schaffte das, was Sampras nicht gelang. Von 2003 bis 2007 gewann er fünfmal in Folge die All England Lawn Tennis Championships. Einen sechsten Titel in Serie verhinderte Rafael Nadal, der den Schweizer in einem „Spiel für die Ewigkeit“ in fünf Sätzen in die Knie zwang. Mit insgesamt zehn Teilnahmen im Wimbledon-Finale hat Federer bei den Herren womöglich einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt. 2014 und 2015 fehlte nicht viel für den achten Titel auf dem „Heiligen Rasen“.

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25.06.2016, 11:05 Uhr