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Federer vergibt 2:0-Satzführung gegen Tsonga

Der Schweizer erspielt sich gegen dem stark aufspielenden Franzosen in fünf Sätzen lediglich einen einzigen Breakball.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 29.06.2011, 17:37 Uhr

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Roger Federer ist nach seinem überraschenden Viertelfinal-Aus im vergangenen Jahr wieder an selber Stelle ausgeschieden. Gegen den aktuell Weltranglisten-19ten Jo-Wilfried Tsonga verlor der Schweizer trotz 2:0-Satzführung noch mit 6:3, 7:6 (3), 4:6, 4:6, 4:6.

Blitzstart für Federer

Federer erwischte einen Blitzstart und ging schnell mit 3:0 in Führung. Gleich im zweiten Game breakte er Tsonga zum 2:0 und ließ sich diesen Vorsprung in Folge auch nicht mehr nehmen. Dies sollte allerdings das einzige Break Federers bleiben. Satz zwei sicherte sich der Schweizer nach einer schnellen 5:0-Führung im Tiebreak noch mit 7:6, doch dann kam Tsonga zurück ins Match.

Tsonga bei eigenem Aufschlag bärenstark

Wie Phoenix aus der Asche spielte der Franzose auf einmal groß auf und ließ vor allem bei eigenem Aufschlag überhaupt nichts mehr zu. In den Sätzen drei und vier reichte im jeweils ein Break, um jeweils mit 6:4 die Oberhand zu behalten. Federers Ausbeute bei Aufschlag Tsonga war bis dato katastrophal. Während der Franzose zwei von acht Breakchancen nutze, verwertete Federer lediglich eine Breakchance zum 2:0 im ersten Satz.

Antonitsch: "Tsonga hat Match seines Lebens gespielt"

Gleich zu Beginn des fünften Satzes der nächste Schock für den teilweise lethargisch und müde wirkenden Federer, der sich viel zu selten selbst pushte. Tsonga startete sofort wieder mit einem Break in den Entscheidungs-Durchgang und auch dieses Mal ließ er sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen. Federer servierte zwar selbst meist völlig locker, doch eine Breakchance konnte er sich nicht mehr erarbeiten. So war es Tsonga, der nach drei Stunden und acht Minuten seinen ersten Matchball verwertete und im Halbfinale auf Novak Djokovic trifft.

Premiere für Federer

Es ist das erste Mal, dass Federer bei einem Grand-Slam-Turnier einen 2:0-Satzvorsprung verspielt. Bisher hatte seine Bilanz 178:0 ausgesehen. Seine letzte Niederlage nach einer derartigen Führung hatte ihm der Argentinier David Nalbandian im Finale des Masters Cups von Shanghai 2005 zugeführt, als Federer nach 7:6, 7:6-Vorsprung noch in fünf Sätzen den kürzeren gezogen hatte. Alexander Antonitsch traut Tsonga nun sogar an den ganz großen Triumph zu: "Wenn er am Sonntag Abend wieder aufwacht, ist er Wimbledon-Sieger. Nach 0:2-Sätzen hat er heute das Match seines Lebens gespielt."

Djokovic mit Mühe gegen Sensationsmann Tomic

Tsonga trifft im Halbfinale auf die Nummer zwei der Welt Novak Djokovic. Der Serbe hatte gegen die große Überraschung des Turniers, Bernard Tomic, richtig viel Mühe. Djokovic schlug den Australier mit 6:2, 3:6, 6:3, 7:5 und steht zum dritten Mal im Halbfinale in Wimbledon.

Zeitweise sah es so aus, als ob Tomic seinen Sensationslauf auch gegen Djokovic fortsetzen könnte. Nach dem schnellen Satzverlust kam der Australier immer besser ins Spiel und holte sich den Satzausgleich. Auch im dritten Satz führte Tomic bereits mit 3:1, ehe Djokovic die Machtverhältnisse mit sieben Spielgewinnen in Folge wieder herstellte.

Doch Tomic gab sich so leicht nicht geschlagen, schaffte das Break zum 2:2 und schnupperte auch am Satzausgleich. Djokovic, der auf dem Rasen immer wieder wegrutschte, schaffte mit einem spektakulären Punktgewinn das entscheidende Break zum 6:5. Djokovic fehlt damit nur noch ein Sieg, um sicher die Nummer eins der Weltrangliste zu werden.(Text: cs; Foto: GEPA pictures)

von tennisnet.com

Mittwoch
29.06.2011, 17:37 Uhr