Wimbledon: Fünf Spieler, gegen die kein Gesetzter beginnen möchte
Schon in der ersten Runde von Wimbledon 2023 könnte es für einige Gesetzte richtig schwierige Aufgaben geben. Wir haben mal ein paar herausgesucht …
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
27.06.2023, 11:31 Uhr

Vorausgeschickt sei, dass wenn hier von den gesetzten Spielern die Rede ist, sich deren Anzahl auf exakt 31 Professionals auf der Männerseite bezieht. Novak Djokovic zieht einsam seine Kreise - und wäre in Runde eins wohl nur dann gefährdet, wenn Pete Sampras höchstselbst in der Form des Jahres 1994 und unter denselben Umständen (schnellerer Belag und Bälle) ein überraschendes Comeback feiern sollte.
Für Carlos Alcaraz (die Nummer eins) bis zu Alejandro Davidovich-Fokina (im Moment an Position 32 der letzte gesetzte Spieler) gilt aber: Zum Auftakt eher nicht gegen diese Gegner …
- Andy Murray. Ja, Andy Murray. Der hat zwar gegen Alex de Minaur im Queen´s Club kein Licht gesehen, aber mit den zwei Challenger-Titeln in Surbiton und Nottingham gezeigt, dass der Rasen nach wie vor sein Geläuf ist. Von der Unterstützung der Fans müssen wir erst gar nicht reden. Es wird ein Heimspiel für den zweimaligen Wimbledon-Champion, wie immer, aber es könnte ja auch das letzte sein. Was weiß man schon?
- Lorenzo Sonego. Für Lore gilt fast das Gegenteil von Murray, Tennis auf Rasen ist nicht so sehr seines. Was aber auch nur die halbe Wahrheit ist: 2019 hat Sonego in Antalya beim, zugegebenermaßen bescheiden besetzten, 250er seinen ersten Titel geholt. Und wenn es läuft, dann kann Sonego fast jedem Gegner die Bälle links und rechts einbauen.
- Richard Gasquet. Die Meldungen über den Rücktritt von Ritchie nach den French Open waren stark übertrieben, stattdessen hat sich Gasquet in Stuttgart Stefanos Tsitsipas zur Brust genommen und aus dem Turnier geworfen. Zum Turniersieg wird es nicht reichen für den Griffband-Champion. Aber zum frühen Ärgern eines Gesetzten? Allemal.
- Jordan Thompson. Ach, der ist ja auch schon fast ewig dabei. Und hat noch nichts Großes gewonnen. Das mag so sein, allerdings führt Thompson seit Jahren den mächtigsten Schnauzer der Tennisszene spazieren. Wem das noch nicht reicht, der sei daran erinnert, dass der Australier vor ein paar Tagen in ´s-Hertogenbosch fast den Titel geholt hätte.
- Marton Fucsovics. Apropos Bart. Der Ungar ist quasi der Gegenentwurf zum breit auftrumpfenden Thompson. Die Oberlippe ist derart fein säuberlich gepflegt - und doch behaart - dass Marton als Fürst Esterhazy in einer Neuverfilmung von „Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin“ eine Pflichtbesetzung wäre. So ganz nebenbei hat Fucsovics in Stuttgart gezeigt, dass er auf Rasen auch ganz gut Tennis spielen kann.
Tja - und warum haben wir nun Matteo Berrettini nicht erwähnt? Weil wir Matteo lieben. Und ihm alles Gute wünschen - vor allem gute Besserung. Wir glauben aber nicht daran, dass er auch nur annähernd im Vollbesitz seiner Kräfte nach Wimbledon kommen wird. Und übrigens: Alexander Bublik wäre natürlich auch in unserer Liste vertreten gewesen - durch den Sieg in Halle hat sich der kasachische Schlingel aber unter die Gesetzten gespielt.