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Wimbledon: Karriereende - Das war's für Anett Kontaveit

Anett Kontaveit hat mit ihrem Zweitrunden-Aus in Wimbledon ihre Karriere beendet. Der Grund: Rückenprobleme. Auch ihre Kolleginnen konnten sie nicht umstimmen.

von Florian Goosmann in Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 08.07.2023, 08:05 Uhr

Anett Kontaveit
© Getty Images
Anett Kontaveit

Sie hatten es ja versucht. Ons Jabeur zum Beispiel, oder Daria Kasatkina. Aber nichts zu machen. Und wenn sie mal eine so schwierige Entscheidung getroffen habe, hatte Anett Kontaveit nach ihrem Auftaktsieg in Wimbledon in der Pressekonferenz erklärt, dann fange sie auch nicht an, daran zu zweifeln./

Zumal die Entscheidung ja nicht aus freien Stücken kam. Im vergangenen Spätjahr sei sie erstmals von Rückenproblemen geplagt worden, das MRT habe degenerative Veränderungen der Bandscheiben in der Lendenwirbelsäule gezeigt. Kontaveit versuchte es mit einer Wettkampfpause, mit speziellem Muskeltraining. Ohne Erfolg. In Wimbledon spielte sie mit Schmerzmitteln. Und somit immerhin ohne Schmerzen.

Kontaveit: Vor einem Jahr noch die Nummer 2 der Tenniswelt

Verrückt, das alles. Vor einem Jahr, eben in Wimbledon, war sie tatsächlich an Nummer 2 gesetzt gewesen - wie das so ist als Nummer 2 der Welt. Sie hatte zum Ende von 2021 und zum Beginn von 2022 fast alles gewonnen, was es unter geschlossenem Dach zu bespielen gab. Die 27-Jährige ist der (traurige) Beweis, wie schnell es gehen kann im Profisport.

Sorgen um die Estin braucht man sich aber keine machen. Sie studiere Psychologie, das wolle sie nun weiterhin tun. Hoffentlich ohne Schmerzen, denn die plagen sie aktuell auch im Alltag, "wenn ich zu lange in derselben Position sitze oder stehe". Sie hoffe, ohne die Tennisbelastung weniger Probleme zu haben, aber ob dem so sei, wisse sie nicht.

Unter Freunden verabschiedet

Und der Abschied am Donnerstag? War eigentlich ein schöner. Ihr Auftaktmatch hatte sie noch auf dem kleinen Court 6 bestreiten müssen, die zweite Runde auf Court 18 (dem Isner-Mahut-Platz), einem "Showcourt" also. "Es war unglaublich, auf dem vollen Court 18 zu spielen, mit so vielen Leuten, die mich angefeuert haben", sagte sie. Auch wenn es nun nicht so ausgegangen sei wie erhofft (1:6, 2:6 gegen Marie Bouzkova) - "ich war so glücklich, vor so vielen Menschen zu spielen, dass so viele Menschen, die mich lieben, mich ein letztes Mal sehen konnten."

Eine kleine Info fügte sie übrigens noch an: "Im Einzel." Denn Kontaveit startete am Freitag noch im Mixed. Dort unterlag sie jedoch mit Emil Ruusuvuori gegen Kevin Krawietz und Zhaoxuan Yang mit 3:6, 4:6.

von Florian Goosmann in Wimbledon

Samstag
08.07.2023, 11:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.07.2023, 08:05 Uhr