Klarer Sieg gegen Samantha Stosur – Sabine Lisicki wieder im Wimbledon-Feeling
Die Finalistin von 2013 erreicht ebenso wie Anna-Lena Friedsam die dritte Runde beim Rasenklassiker in London.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
30.06.2016, 12:00 Uhr

An einem vollgepackten Donnerstag hatten die TurniermanagerSabine Lisickiauf einen der abgelegenen Außencourts im Rasenreich von Wimbledon verbannt, Platz 17 liegt nur einen Steinwurf weit weg von der lärmigen Church Road. Doch eine große Bühne brauchte die Berlinerin dieses Mal nicht für einen großen Auftritt: Wie in besten Zeiten im All England Club spielte Lisicki bei einem makellosen 6:4, 6:2-Zweitrundensieg gegen die an Nummer 14 gesetzte Australierin Samantha Stosur auf und bewies einmal mehr ihr besonderes Gespür für Grand-Slam-Grastennis. „Es ist immer ein unglaublich gutes Gefühl, hier zu sein. Es ist das Turnier, das ich am meisten liebe“, sagte Lisicki im Gespräch mit tennisnet.com. Sie trifft nun am Freitag entweder auf die Kasachin Yaroslava Shvedova oder die Russin Elina Svitolina.
Selbst Vater Lisicki ist begesitert
Mit einem Feuerwerk von fünf Assen in den letzten beiden Aufschlagspielen beendete die 26-jährige ein Match, das an sonnigere Lisicki-Jahre in Wimbledon erinnerte – nicht zuletzt ans Jahr 2013, in dem sie auf dem Weg ins Finale auch gegen die kraftvolle Stosur gewonnen hatte, damals in der dritten Runde. „Ich bin noch längst nicht wieder da, wo ich hin möchte. Aber der Weg, die Richtung, das stimmt wieder“, sagte Lisicki hinterher, „das Selbstvertrauen kehrt Spiel für Spiel zurück.“ Auch Bundestrainerin Barbara Rittner zeigte sich später beeindruckt von ihrer zuletzt kriselnden und verunsicherten Nationalspielerin: „In Wimbledon geht sie einfach anders durch die Welt. Da lässt sie vieles zurück, was sie vorher belastet hat.“ 12 Asse und 31 direkte Siegschläge illustrierten nicht nur die klare Überlegenheit Lisickis im Duell mit Stosur, sondern vor allem die eigene Stabilität und Statur an diesem besonderen Ort ihrer Karriere.
Das letzte Ass seiner Tochter beim ersten Matchball riss sogar den sonst eher zurückhaltenden Vater und langjährigen Trainer Dr. Richard Lisicki von seinem Sitz: „Das war absolut spitze heute“, sagte er, „so kann es von mir aus noch ein bisschen weitergehen.“ Neben Lisicki rückte zunächst auch die RheinländerinAnna-Lena Friedsamdurch einen 6:4, 7:6-Sieg gegen die Russin Ekaterina Alexandrova in die dritte Runde vor,Annika Beckgewann ihr tagelang verschobenes Erstrundenmatch gegen Lokalmatadorin Heather Watson nach Abwehr von drei Matchbällen noch mit 3:6, 6:0 und 12:10.
Hier die Damen-Ergebnisse aus Wimbledon.