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„Match of the Day“ – Angelique Kerber gegen Simona Halep

Das Match zwischen der Nummer vier und fünf der Welt verspricht Unterhaltung auf höchstem Niveau.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 04.07.2016, 18:52 Uhr

LONDON, ENGLAND - JUNE 27: Angelique Kerber of Germany plays a forehand shot during the Ladies Singles first round match against Laura Robson of Great Britain on day one of the Wimbledon Lawn Tennis Championships at the All England Lawn Tennis and C...

Die Form stimmt. Das ist die Erkenntnis der ersten vier Matches vonAngelique Kerberin Wimbledon. Gerade in den letzten beiden Runden hat die Australian-Open-Siegerin so offensiv gespielt, wie sie es muss, um ihr ganzes Potential auszuschöpfen. Doch im Viertelfinale wartet die bisher mit Abstand schwierigste Aufgabe des Turniers. DennSimona Halephat bei ihrem Viertrundensieg gegen Madison Keys ihr ganzes Können gezeigt.

Das Jahr von Angelique Kerber wird von ihrem Australian-Open-Sieg überstrahlt. Abseits des Sieges waren die Resultate manchmal etwas sporadisch, gerade auf der roten Asche hatte die Deutsche Probleme. Doch in Wimbledon zeigt Kerber abermals, warum ihr Spiel so ideal ist für die schnelleren Beläge auf der Tour. Vor dem Sieg in Australien hatte Kerber ihre stärksten Grand-Slam-Resultate in Wimbledon. Im Jahr 2012 erreichte sie das Halbfinale, zwei Jahre später kam sie bis in Viertelfinale. Letztes Jahr schied Kerber zwar schon in der dritten Runde aus. Jedoch kam ihre Drei-Satz-Niederlage gegen die spätere FinalistinGarbine Muguruza.

Simona Halep mit einem beeindruckenden Sieg in der vierten Runde

Haleps Jahr ist bisher vergleichsweise enttäuschend verlaufen. Zwar gewann die Rumänin das Turnier in Madrid. Doch davon abgesehen, hatte sie immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Bei den Australian Open scheiterte Halep in der ersten Runde an einer inspirierten Gegnerin. Bei den French Open schied Halep in der vierten Runde gegen Sam Stosur aus. An dem Tag war die Rumänin aber vor allem die Leidtragende der nasskühlen Bedingungen. Durch die ersten drei Runden hier in Wimbledon brauste Halep ohne große Mühe. In der vierten Runde ließ sie den vielleicht besten Sieg ihrer Rasenkarriere folgen. Denn Gegnerin Madison Keys war als eine der Favoritinnen ins Turnier gekommen. Doch Halep erwies sich nicht nur als die geduldigere und taktisch versiertere Spielerin, sondern mit besserer Fitness ausgestattet als ihre amerikanische Gegnerin.

Im direkten Vergleich führt Halep mit 3:1 gegen Kerber. Eines der Matches fand 2009 auf der Challenger-Tour statt. Damals begegneten sich Kerber und Halep als Nummer 98 und 225 der Welt. Die weitaus relevanteren Vergleiche trugen sich allerdings in den letzten beiden Jahren zu. Halep gewann das Finale in Doha im Jahr 2014 und ein enges Match im Sommer 2015. In diesem Frühling besiegte Kerber Halep mit einer formidablen Performance beim Fed-Cup-Relegationsduell in Rumänien. Als Einschränkung muss jedoch angemerkt werden, dass Halep leicht angeschlagen ins Match ging. Jedoch spielte Kerber genau so offensiv, wie sie es auch am Dienstag wird machen müssen.

Hier geht es zum Liveticker der Partie – Kerber gegen Halep ist das erste Match um 14:00 Uhr (MESZ) auf dem Centre Court!

Halep gilt gemeinhin als Sandplatzspezialistin. Vor allem ist sie aber eine Spezialistin darin, sich geschmeidig und effizient auf dem Platz zu bewegen. Nichts ist wichtiger auf Rasen, wo es noch mehr als auf jedem anderen Belag gilt, richtig zum Ball zu stehen. Haleps Aufschlag ist über die Jahre besser geworden, doch immer noch angreifbar. Was Halep besonders auszeichnet ist ein exzellentes Gespür für den Return und die Fähigkeit selbst unter Druck die Linien entlang spielen zu können.  Kerber hat immer noch viele Matches, in denen sie zu passiv ist, die Kontrolle der Gegnerin überlässt. Doch wenn sie selbstbewusst ist, wie bei ihrem Viertrundensieg gegen Doi, kann die Deutsche blitzschnell aus der Defensive in die Offensive wechseln. Zwei Schläge werden für Kerber enorm wichtig sein am Dienstag. Sie muss gut servieren, um nicht permanent unter Druck zu geraten. Vor allem muss Kerber mit der Vorhand die Linie entlang gehen. Ihre aus dem Lauf gespielte Vorhand ist einer der besten Schläge des Damentennis, die Ausführung aber oft eine Frage des Selbstbewusstseins.

Kerber ist die leichte Favoritin

Diebetsson-Quotensehen Kerber als leichte Favoritin (1,72 zu 2,15). Kerbers Auftreten hier in Wimbledon erinnert schon wieder etwas an ihren Siegeslauf in Melbourne. Die 28-jährige spielt selbstbewusst, macht genug Druck von der Grundlinie. Ihre Aufschlagsstatistiken in den ersten vier  Runden waren beeindruckend. Doch genau hier wird sie gegen Halep weiter machen müssen. Überlässt Kerber ihrer Gegnerin die Initiative, liefert sich den Konterfähigkeiten von Halep aus, dann wird es schwer. Denn Simona Halep gleitet so gekonnt über das Gras, dass sie eine passive Kerber wird ausmanövrieren können.

von tennisnet.com

Montag
04.07.2016, 18:52 Uhr