Wimbledon: Novak Djokovic genießt den großen Druck
Novak Djokovic fehlen nur mehr zwei Siege zu seinem 24. Grand-Slam-Titel. An Selbstvertrauen mangelt es dem Serben vor der entscheidenden Phase des Turniers nicht.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
13.07.2023, 11:40 Uhr

Novak Djokovic könnte in Wimbledon wieder einmal Geschichte schreiben: Der Serbe würde mit seinem achten Triumph beim Rasenklassiker nicht nur mit Rekordhalter Roger Federer gleichziehen, sondern mit Major-Titel Nummer 24 in der ewigen Grand-Slam-Bestenliste auch zu Margaret Court aufschließen.
Gehemmt wirkt Djokovic dieser Tage in London aber nicht. Ganz im Gegenteil: In den entscheidenden Situationen weiß der 36-Jährige wie so oft in seiner imposanten Karriere zu überzeugen. Das sah man im Achtelfinale gegen Hubert Hurkacz, das sah man im Viertelfinale gegen Andrey Rublev. Und es würde schon sehr verwundern, wenn man das nicht auch im Halbfinale gegen Jannik Sinner zu sehen bekommt.
Djokovic sieht Druck als "Privileg"
Ohnedies scheint Djokovic der zusätzliche Druck bei Major-Events zu beflügeln. Das betonte der langjährige Weltranglistenerste auch bei seinem On-Court-Interview nach dem Sieg über Rublev: "Ich denke, jeder Tennisspieler will in einer Position sein, in der jeder gegen dich gewinnen will. Es ist ein Privileg, wie Billie Jean King es gesagt hat."
"Druck ist Teil unseres Spiels. Er wird nie weggehen, egal wie viele Grand Slams du gewinnst, wie viele Spiele du gewinnst oder wie viele Jahre du professionell auf der Tour spielst. Der Druck ist immer groß, jedes Mal, wenn ich auf dem Platz bin, besonders hier auf dem Centre Court in Wimbledon", führte Djokovic weiter aus.
Djokovic auf Major-Ebene immer zur Stelle
Gleichzeitig eröffne ihm der Druck "die schönsten Emotionen", so Djokovic. "Es motiviert mich mehr, als ich je gedacht hätte. Es inspiriert mich, mein bestes Tennis zu spielen." Und nach wie vor ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Leichtigkeit dies dem 23-fachen Major-Champion bei den wichtigsten Turnieren gelingt.
In die Endphase von Wimbledon geht Djokovic voller Selbstvertrauen. Im vollen Bewusstsein, dass alle anderen Spieler einen Prestigeerfolg gegen ihn einfahren wollen. "Ich weiß, dass sie meinen Skalp wollen, sie wollen gewinnen, aber es passiert einfach nicht", schickte der 36-Jährige eine Kampfansage an die Konkurrenz. Um dann mit einem Lächeln zu ergänzen: "Das war sehr bescheiden."
