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Federer hat die Nase vorn

Wir haben also weitergefragt - nicht nur, wer bei den Herren in Wimbledon den Titel holen wird. Nein, auch die Chancen der Landesbesten Alexander Zverev und Dominic Thiem sollten eingeschätzt werden. Das Wimbledon-Experten-Panel zu den Herren.

von red
zuletzt bearbeitet: 01.07.2017, 12:28 Uhr

Roger Federer hat in Halle überzeugt

Und der 2017-Champion wird ...

Gerald Kleffmann (Süddeutsche Zeitung): Roger Federer

Einfach weil es Roger Federer ist.

Oliver Faßnacht (Eurosport/DAZN): Roger Federer

Er wird jedes Match auf Center spielen, getragen von den Zuschauern, sowie seiner Form und Klasse auf Rasen ... na, und bei geschlossenem Dach ist er ohnehin unschlagbar.

Christian Albrecht Barschel (tennisnet): Rafael Nadal

Rafael Nadal wird aus meiner Sicht nach Wimbledon nicht nur Andy Murray als Nummer eins ablösen, sondern dies auch in großem Stil tun: mit seinem dritten Wimbledontitel. Dass er vorher kein Rasenturnier gespielt hat, spielt keine Rolle. Die Auslosung hat es sehr gut gemeint mit Nadal. Umso weiter das Turnier vorangeschritten ist, umso schwerer ist es, gegen Nadal zu gewinnen. Genau das wird man beim Wimbledonturnier erneut beobachten können.

Uwe Semrau (DAZN): Roger Federer

Falls er richtig fit gewesen wäre, Raonic.

Florian Regelmann (spox.com): Roger Federer

Ich schaue mir gerade fast jeden Abend das Halle-Finale an. Macht mich glücklich. Wimbledon wird Grand-Slam-Titel Nr. 19, US Open Nr. 20.

Fritz Hutter (Sportmagazin): Roger Federer

Um mich nach meinem No-Na-Siegertipp im zweiten Rang etwas weiter aus dem Fenster zu lehnen, setze ich auch auf Super-Learner Rafa Nadal und das potenzielle Rasenmonster Nick Kyrgios ein paar Euro.

Florian Goosmann (tennisnet): Roger Federer

Federer hat nach dem Stuttgarter Haas/Gras-Schock stark gekontert: Im Halle-Finale gegen Zverev war alles drin, was Federer auf Rasen ausmacht. Der Weg zum Titel führt nur über ihn.

Jonas Friedrich (SKY): Rafael Nadal

Andrej Antic (tennisMAGAZIN): Alexander Zverev

Er hat krachende Grundschläge. Er will unbedingt gewinnen. Er trägt das Label Top-Ten-Spieler.

Marcel Meinert (SKY): Roger Federer

Der "Maestro" würde endlich Pete Sampras überholen, ein Sieg an der Church Road wäre die Krönung seines Comebacks. Hat in Halle gezeigt, dass sich die Pause gelohnt hat.

Harald Ottawa (Der Kurier): Roger Federer

Das wird Federers achter Streich. Wenn er nicht von einem Doppeldeckerbus angefahren wird, macht er das.

Jörg Allmeroth (tennisnet): Andy Murray

Wird sich durchbeißen. Gras ist sein erfolgreichster Belag. Lässt den ganzen Frust der Saison hinter sich.

Björn Walter (tennisnet): Roger Federer

Rasen-König, Topfavorit und demnächst auch achtfacher Wimbledon-Champion. Der Titelpfad ist steinig. Stolpern wird Roger Federer aber weder gegen die Zverev-Brüder, noch gegen Milos Raonic oder Novak Djokovic. Krönender Abschluss wäre ein Traumfinale gegen Rafael Nadal, dem ich in Wimbledon wieder alles zutraue.

Jens Huiber (sportradio360): Marin Cilic

Aber nur, weil es womöglich Pech bringt, wenn alle auf Federer setzen. Im Herzen und zum Großteil auch im Kopf: Einmal RF, bitte!

Markus Theil (Eurosport): unentschlossen

Raonic ist für mich ein heißer Kandidat, auch wenn natürlich einiges für einen ausgeruhten Federer spricht. Djokovic könnte mit seiner neuen Entspanntheit für eine "Überraschung" sorgen, wenn man das bei einem dreifachen Wimbledon-Sieger überhaupt so sagen kann. Murray schätze ich dieses Mal nicht als Titelkandidaten ein. Für Wawrinka ist meiner Meinung nach auf jeden Fall das Halbfinale drin. Oder sollte James Ward der Sprung..., hahaha...

Wie weit wird Alexander Zverev kommen?

Marcel Meinert (SKY): Dürfte gute Chancen haben, erstmals die zweite Woche eines Grand-Slam-Turniers zu erreichen, das wäre auch der nächste logische Karriereschritt. Wenn er in den ersten Runden Kraft sparen kann, ist er auch in der Lage, spät im Turnier den Favoriten gefährlich zu werden.

Uwe Semrau (DAZN): Kann bis ins Viertelfinale kommen. Mehr ist noch nicht drin.

Jörg Allmeroth (tennisnet): Wird die zweite Woche erreichen. Aber wohl noch nicht am Finalwochenende im Einsatz sein.

Florian Regelmann (spox.com): Zverevs Spiel schreit nach einem zukünftigen Wimbledon-Sieger. Es ist Zeit für seinen ersten richtigen Grand-Slam-Run! Das Viertelfinale ist drin. Dann wartet Federer.

Oliver Faßnacht (Eurosport/DAZN): Wenn er in der ersten Woche nicht frühzeitig über die Ansetzung auf einem etwas kleineren Court stolpert, ist das Viertelfinale möglich. Arbeiten wird er in den nächsten Jahren auch an allen Kriterien, die für ein Spiel nach vorne wichtig sind: Wahl von Zeitpunkt und Schlag, um an das Netz zu folgen, richtiger Weg dorthin, Position und Volleyspiel. Dann ist in den nächsten zwei bis vier Jahren auch ein Wimbledon-Sieg möglich . Aufschlag (z.B guter Body Serve) und Return (auch mal geblockt) sind jetzt schon sehr gut.

Markus Theil (Eurosport): Auch wenn Federer ihm seine Grenzen in Halle aufgezeigt hat, rechne ich fest mit einem Achtelfinale, wenn nicht gar Viertelfinale bei ihm.

Harald Ottawa (Der Kurier): Der kann sehr weit kommen. Und: Deutsche spielen immer schon auf Rasen sensationell. Das, was 1985 den Anfang nahm....

Gerald Kleffmann (Süddeutsche Zeitung): Der 20-Jährige schafft es ins Viertelfinale. Dann verliert er 7:9 im fünften Satz gegen Roger Federer.

Und wie sieht es mit Dominic Thiem aus?

Harald Ottawa (Der Kurier): Spielt sich Dominic ein, findet er Vertrauen ins Rasenspiel, ist die zweite Woche realistisch. Pospisil in Runde eins ist aber schon ein Horrorlos.

Fritz Hutter (SPORTmagazin): Ihm ist mittlerweile immer, auch auf Gras, die zweite Woche zuzutrauen. Die Frage ist, ob er in Wimbi sein First-Service-Percentage konstant auf 60 oder mehr Prozent halten kann und es im Training zudem gelungen ist, seine raumgreifenden Schwünge auf die, in der Wiese häufig nötige, intuitive Kompaktheit zusammen zu stutzen ohne das gewohnt kraftvolle Agieren auf hektisches Reagieren zu reduzieren. Beides geschafft hat er ja bekanntlich im Vorjahr in Stuttgart - heuer aber noch nicht.

Jens Huiber (sportradio360): Die zweite Runde würde für Dominic wohl leichter werden als die erste. Best-of-Five hilft ihm, zweite Woche ist nicht auszuschließen.

Jörg Allmeroth (tennisnet): Wird die zweite Woche eher verpassen. Wird eher auf Hartplätzen noch einmal reüssieren.

Florian Regelmann (spox.com): Gegen wen hat er in Antalya verloren? Zwischen einer frühen Niederlage gegen einen Rasenspezialisten (Pospisil!) und einer Viertelfinal-Teilnahme traue ich ihm alles zu.

Markus Theil (Eurosport): Seine Auftritte auf Rasen haben seine Fans sicher nicht verwöhnt 2017, dennoch rechne ich bei ihm mit der zweiten Woche. Wenn alles optimal läuft, sogar Viertelfinale, aber das erscheint mir sehr optimistisch.

Marcel Meinert (SKY): Für einen Top-Ten-Spieler wäre es eine Enttäuschung, wenn es nicht endlich mal für die dritte Runde reicht. Die Eingewöhnung in Halle ging schief, Antalya ebenfalls. Dass er auf Rasen gefährlich sein kann, zeigte er im Vorjahr in Stuttgart. Im letzten Jahr konnte er in Wimbledon auch mit der gestiegenen Erwartungshaltung nicht umgehen, mental ist er sicher deutlich reifer geworden.

Oliver Faßnacht (Eurosport/DAZN): Klar könnte ich jetzt über Sinn und Unsinn der Turnierwahl Antalya sprechen ... aber geschenkt. Rasen ist einfach nicht sein Belag. Technisch, weil ihm oft die Zeit - z.B. zur Schlagvorbereitung - fehlt. Auch Kopf und Einstellung spielen eine Rolle...die Umstände müssen passen, Details stimmen. So, wie im vergangenen Jahr in Stuttgart. Der Aufschlag alleine wird ihn nicht retten...daher glaube ich nicht an die zweite Woche.

Uwe Semrau (DAZN): Der Alpenbomber kann mittlerweile auf jedem Belag ins HF kommen!

Hier die Auslosung für die Herren in Wimbledon

von red

Samstag
01.07.2017, 12:28 Uhr