Wimbledon: Achtelfinale! Laura Siegemund schlägt auch Madison Keys!
Laura Siegemund steht sensationell im Achtelfinale von Wimbledon. Die Weltranglisten-104. gewann gegen Australian-Open-Siegerin Madison Keys mit 6:3, 6:3.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
04.07.2025, 18:22 Uhr

Siegemund und Rasen - eigentlich eine Geschichte, die passen sollte. Dennoch hat es gedauert, aber nun, mit 37 Jahren, steht Siegemund erstmals im Achtelfinale von Wimbledon. Und das nach einer überzeugenden, taktisch schlauen Performance gegen die Weltranglisten-Achte Madison Keys.
Die ersten Spiele in beiden Sätzen, sie waren extrem umkämpft - und Siegemund holte sich die frühen Führungen. Weil sie den Rasen spielte: immer wieder schlau gegen den Lauf von Keys, mit vielen Stopps (ebenfalls gegen den Lauf), mit klugen Netzangriffen. Keys wirkte früh genervt und verzweifelt. Am Ende wehrte sie noch mal drei Matchbälle ab, mit dem Mut der Verzweiflung und ihrem berühmten, glatten Spiel, holte sich bei Aufschlag Siegemund noch mal ein 0:30. Siegemund aber blieb cool. 31 Fehler ohne Not waren es am Ende aus Sicht der US-Amerikanerin.
“Wenn man in solchen Momenten keine Nerven spürt, ist man vermutlich tot”, sagte Siegemund über das Ende. Und wies darauf hin, was ihre Wimbledon-Gastgeberin in ihrer Box gesagt habe: durchatmen! Und was auch ihr Freund immer sage: Sie spiele nur noch für sich und müsse niemandem mehr etwas bewiesen. Das beruhige sie dann doch immer wieder.
Siegemund nun gegen Lucky Loserin Sierra
Gegnerin im Achtelfinale: Solana Sierra. Wer? Genau: Die Argentinierin, Nummer 101 der Welt, hatte den Weg über die Qualifikation gehen müssen und dort in Runde 3 verloren. Sie kam als Lucky Loserin ins Feld - und holte dort mit Siegen über Olivia Gadecki, Lokalmatadorin Katie Boulter und nun dem Sieg über Cristina Bucsa alles raus. Sierra ist die erste Lucky Loserin, die in Wimbledon in der Open Ära im Achtelfinale steht.
Ausgeträumt ist hingegen der Traum von Naomi Osaka. Die Ex-Nummer 1 hatte immer eine gewisse Abneigung gegen das Gras, in Wimbledon ging's noch nie weiter als bis in Runde 3. Das bleibt vorerst so. Osaka hatte sich zwar verwöhnlicher gezeigt mit dem Rasen und festgestellt, dass ihr der flache Ballabsprung eigentlich entgegenkommen dürfte. Gegen Anastasia Pavlyuchenkova kam aber doch das Aus - 6:3, 4:6, 4:6 hieß es hier, auch weil Osaka in den finalen Sätzen beim 4:5 fehlerbehaftete Aufschlagspiele hinlegte. Ärgerlich auch, weil die im dritten Satz ein 0:3 kämpferisch gedreht hatte.
Pavlyuchenkoa trifft nun auf die Britin Sonay Kartal, WTA-Nr. 51 (6:4, 6:2 gegen Diane Parry).
Ebenfalls weiter: Amanda Anisimova, nach einem 6:3, 5:7, 6:3 gegen Dalma Galfi. Anisimova wird damit erstmals in die Top 10 der Welt einziehen.
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