Wolfgang Thiem - „Die Kritik an Alexander Zverev verstehe ich nicht“

Dominic Thiem bereitet sich seit Mittwoch in London auf die ATP Finals vor. Mit dabei ist auch Vater Wolfgang Thiem, der dem Saisonabschluss im tennisnet-Interview sehr positiv entgegen sieht.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 07.11.2019, 15:11 Uhr

Wolfgang Thiem ist für London zuversichtlich
© GEPA Pictures
Wolfgang Thiem ist für London zuversichtlich

tennisnet: Herr Thiem. Nach der anstrengenden Woche in Wien hat sich Ihr Sohn in Paris-Bercy noch in das Achtelfinale gekämpft. Dann schien der Tank leer. Wie geht es Dominic im Moment?

Wolfgang Thiem: Dominic hat sich wieder recht gut erholt. Das Match gegen Raonic in Paris war körperlich vielleicht nicht so anstrengend, aber mental eine riesige Herausforderung. Das war von Dominic schon sehr, sehr gut, dass er dieses Spiel gewonnen hat. Gegen Dimitrov war dann vielleicht schon ein bisschen die Luft draußen. Aber gegen Grigor muss man top spielen, damit man gewinnen kann. Nach Paris hat Dominic drei, vier Tage Pause gemacht. Ich glaube, das kann er mittlerweile, dass er regeneriert und die Akkus wieder auflädt.

tennisnet: Wie sieht die unmittelbare Vorbereitung auf den Start am Sonntag aus?

Thiem: Er ist seit Montag wieder im Training. Hat bis Mittwoch vermehrt Kondition trainiert, wenig Tennis. Das gibt es verstärkt seit gestern. Und heute haben wir mit Alexander Zverev trainiert, die Partner für die nächsten Tage sind noch nicht fixiert.

tennisnet: Wie schätzen Sie die Gruppe ein, in die Dominic gelost wurde?

Thiem: Für mich ist das die stärkere Gruppe, keine Frage. Grundsätzlich spielt Dominic gegen Roger Federer aber eigentlich gerne, hat 2019 eine 2:0-Bilanz. Das wird eine sehr interessante Auftaktpartie. Ich glaube, dass er da durchaus seine Chancen hat. Novak Djokovic hat in Paris gezeigt, dass er wohl auch für dieses Turnier der große Favorit ist.

tennisnet: Hat Ihr Sohn gegen Matteo Berrettini den Vorteil, dass der Italiener hier seine Premiere feiert?

Thiem: Bei Dominic war es sicherlich so, dass er, als er hier das erste Mal dabei war, schon geflasht von der ganzen Geschichte war. Wobei Dominic grundsätzlich jemand ist, der erst beim zweiten Mal seine Topleistung abrufen. So war das auch in Roland Garros, wo er sein zweites Halbfinale und dann auch sein zweites Finale wesentlich besser gespielt hat. Wenn Berrettini von der Kulisse auch beeindruckt ist, dann hilft die Routine vom Dominic natürlich. Berrettini ist ein Spieler, der mit seinem Aufschlag und seiner Vorhand natürlich immer gefährlich ist.

tennisnet: Einfach gibt es in London ja ohnehin nicht …

Thiem: Natürlich nicht. Wir haben hier die acht Spieler, die über das Jahr die meisten Punkte gemacht haben. Von denen sind alle in ganz guter Verfassung. Tsitsipas hat in Paris gut gespielt, davor Finale in Basel. Alexander Zverev ist wieder gut in Schuss. Trotz der ganzen Kritiken ist er jetzt beim Masters. Zverev hat eine gute Saison gespielt. Da verstehe ich die Kritik an ihm nicht.

tennisnet: Wer ist in London außer Ihnen noch mit dabei?

Thiem: Aus der Familie sind meine Frau Karin und der Moritz mit dabei. Dazu natürlich Nico Massu und Alex Stober und auch der Fitnesscoach Duglas Cordero. Und auch Lucas Leitner, der bis zum Eintreffen von Herwig Straka am Samstag im Team aushilft.

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von Jens Huiber

Donnerstag
07.11.2019, 15:33 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.11.2019, 15:11 Uhr

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