"Wollte niemanden beleidigen" - Khachanov entschuldigt sich bei Schiri

Karen Khachanov hat sich nach seinem emotionalen Viertelfinalmatch in Antwerpen entschuldigt.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 24.10.2020, 10:42 Uhr

Karen Khachanov hat sich aus Kitzbühel mit einem Sieg verabschiedet
© GEPA Pictures
Karen Khachanov

Khachanov hatte beim 6:3, 6:7 (7), 4:6 beinahe über das gesamte Match seine Auseinandersetzungen mit Schiedrichter Adel Nour. Bereits beim 4:2 im ersten Satz hatte der Schiedsrichter eine Vorhand Khachanovs eine Handbreit im Aus gesehen - die, so zeigte es die TV-Wiederholung, deutlich im Feld gewesen war. "Weißt du was, nachher schauen wir uns das zusammen an", schimpfte Khachnanov.

Auch beim 3:2 in Durchgang zwei, nach einer knappen Vorhand von Evans, moserte Khachanov: "Schaust du ins Publikum, oder was? Wieso guckst du nicht genau hin?" Als Khachanov das 4:2 gelang, war wiederum Evans unzufrieden. "Wir haben hier nun mal kein Hawk-Eye", so Nour.

Khachanov kam schließlich zum Matchball beim 6:5 im Tiebreak, aber Evans parierte mit einem starken Aufschlag. Beim 7:7 gab sich Khachanov nach einer vermeintlich ins Aus gespielten Vorhand von Evans die Faust, aber der Linienrichter gab den Ball gut und Khachanov flippte erneut aus. "Du brauchst gar nicht hier zu sein, das ist ein Witz", rumpelte er. Nach dem Evans den Satz ausserviert hatte, bearbeitete Khachanov das Werbeschild am Netz mit einem ordentlichen Tritt und Nours Schiedsrichterstuhl, wie einst Karolina Pliskova, mit seinem Schläger. Als er den Platz direkt (unerlaubt) verließ, zum Unmut von Nour, erklärte er: "Sprich nicht mehr mit mir. Ich will nichts mehr von dir hören." 

Khachanov entschuldigt sich: "Sind alle nur Menschen"

Mittlerweile hat sich der Weltranglisten-17- entschuldigt. Via Instagram erklärte er, mit Nour gesprochen zu haben. "Es tat ihm wirklich leid und er hat sich für die Fehler entschuldigt. Und ich habe mich für mein rüdes Benehmen entschuldigt. Am Ende des Tages sind wir alle nur Menschen und machen Fehler." Er habe niemanden beleidigen und sich derart verhalten wollen, "ich konnte mein Temperament in diesen kritischen Situationen einfach nicht kontrollieren."

Das Halbfinale beim 250er-Turnier in Antwerpen bestreiten nun Evans gegen Ugo Humbert sowie Alex de Minaus und Grigor Dimitrov. 

von Florian Goosmann

Samstag
24.10.2020, 14:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.10.2020, 10:42 Uhr