WTA Cincinnati: Der Madison-Keys-Bandwaggon - bitte (noch) nicht aufspringen!
Madison Keys spielt heute im Halbfinale des WTA-Tour-1000-Turniers in Cincinnati gegen Petra Kvitova. Wieder einmal zeigt die US-Amerikanerin, dass sie zu Großem fähig ist. Allerdings ohne die nötige Konstanz.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
20.08.2022, 12:40 Uhr

Er hat wieder Fahrt aufgenommen, der Madison-Keys-Bandwaggon. Aber wer mit dem Gedanken spielt, auf ebendiesen aufzuspringen, ja, bei den US Open auf einen Sieg der mittlerweile 27-jährigen US-Amerikanerin zu setzen, der sollte Vorsicht walten lassen. Auch wenn zwei Siege gegen die letzten beiden Gewinnerinnen von Grand-Slam-Turnieren die Fantasie beflügeln. Weder Iga Swiatek, Championesse in Roland Garros 2022, noch Elena Rybakina, regierende Wimbledon-Siegerin, haben gegen Keys in Cincinnati Licht gesehen. Der zweite Triumph beim letzten großen Event vor den US Open nach 2019 ist für Keys in Reichweite.
Aber Vorsicht: Petra Kvitova, die Gegnerin im heutigen Halbfinale, spürt sich auch grad mal wieder, hat auf dem Weg in die Vorschlussrunde mit Ons Jabeur die Nummer drei des Turniers besiegt. Und sich im Viertelfinale mit Ajla Tomljanovic nicht lange aufgehalten. Allerdings fehlt Kvitova in jüngerer Vergangenheit genau dasselbe wie Madison Keys schon während deren gesamter Karriere: die Konstanz.
Keys im Halbfinale der Australian Open gegen Barty chancenlos
Die Tschechin kann aber immerhin von sich behaupten, schon zwei Mal bei einem Major reüssiert zu haben, jeweils in Wimbledon. Keys war 2017 bei den US Open (Finale) und im Frühjahr darauf in Roland Garros (Halbfinale) knapp dran. Bis ausgerechnet Sloane Stephens, dem Vernehmen nach die beste Freundin von Keys auf der Tour, den Run ihrer Landsfrau beendete. Und dann gab es Anfang dieser Saison ja auch noch das Erreichen des Halbfinales der Australian Open, wo die spätere Siegerin Ashleigh Barty aber ziemlich humorlos mit 6:1 und 6:3 gewann.
Und so stehen insgesamt nur sechs Titel in der Vita von Madison Keys, den bislang letzten gab es in Adelaide vor eben jenen Australian Open 2022 zu feiern. Die Chancen in Cincinnati stehen insgesamt gesehen nicht schlecht. Denn sollte Keys gegen Kvitova gewinnen, geht es entweder gegen Aryna Sabalenka oder Caroline Garcia. Sabalenkas Spiel zeichnet sich ebenfalls nicht durch Stabilität aus, und Garcia zählt trotz bemerkenswerter Erfolge in den vergangenen Wochen (wie in Warschau gegen Iga Swiatek) nicht mehr ganz zur absoluten Weltspitze.
Hier das Einzel-Tableau in Cincinnati