WTA Linz: Zwei Länder-Derbys im Halbfinale
Das Endspiel beim WTA-Tour-250-Turnier in Linz werden eine Rumänin und eine US-Amerikanerin bestreiten. Das steht schon vor den Matches der Vorschlussrunde fest.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
12.11.2021, 14:05 Uhr

Simona Halep verbindet mit Turnierdirektorin Sandra Reichel wohl nur die besten Erinnerungen. 2013 hat die Rumänin in Nürnberg ihr erstes Turnier auf der WTA-Tour gewonnen, Reichel hat am Valznerweiher jahrelang für gute Tennisunterhaltung gesorgt, bis der Zirkus die fränkische Metropole verlassen und in Hamburg aufgeschlagen hat. Seitdem sind für Halep 21 weitere Championate dazugekommen, die wichtigsten 2018 in Roland Garros und etwas mehr als ein Jahr später in Wimbledon.
In der laufenden Saison ist noch keiner dazugekommen, die letzte Chance für Simona Halep bietet sich also in Linz. Dort hat sie am Mittwochabend eine sehr offensive aufgelegte Jasmine Paolini doch noch in die Schranken gewiesen, was Mitte des zweiten Satzes keineswegs ausgemachte Sache war. Aber Halep, die sich vor ein paar Wochen von ihrem Langzeit-Coach Darren Cahill getrennt hat, wollte ihre Serie an Jahren mit Turniersiegen nicht einfach so abreißen lassen, zwei Matcherfolge braucht sie in Linz noch.
In Cluj-Napoca war Halep vor wenigen Tagen knapp dran am Titel, gegen Anett Kontaveit in ihrer derzeitigen Form musste aber auch die mittlerweile 30-jährige Lokalmatadorin die Waffen strecken. Im heutigen Halbfinale in Linz bekommt es Halep mit Jaqueline Cristian zu tun, einer Landsfrau, die es als Lucky Loserin in das Hauptfeld geschafft hat. Die aber am Mittwoch mit dem Viertelfinal-Erfolg gegen Veronika Kudermetova aufhorchen ließ.
Riske und Collins gute Freundinnen
Vor der rumänischen Sause gehen in Linz ab 18 Uhr aber noch zwei US-Amerikanerinnen in die Bütt, Danielle Collins und Alison Riske. Letztere hatte nach ihrem Viertelfinal-Erfolg gegen Xinyu Wang angemerkt, wie toll das Verhältnis zu Landsfrau Collins sei, mit ihr geben es nie einen langweiligen Moment. Das würden die Gegnerinnen der ehemaligen College-Ausnahmespielerin sicherlich bestätigen, wenn auch nicht mit derselben positiven Konnotation wie Riske: Danielle Collins gilt auf dem Court als „feisty“, was man vielleicht als „verbissen“, jedenfalls aber unangenehm übersetzen könnte.
Collins ist in Linz an Position drei gesetzt, sie hat in diesem Jahr schon zwei Turniere gewonnen, in San Jose und Palermo. Es sind dies die bislang einzigen Titel für Danielle Collins, die Spielkameradin Riske hat ebenfalls zwei in ihrer Bilanz stehen: ´s-Hertogenbosch 2019 und Tianjin 2014. Geht man nach den jüngsten Ergebnissen, dann geht Danielle Collins als Favoritin in das amerikanische Duell: Vergangene Woche in Prag konnte Collins alle drei Einzel in der Finalrunde des Billie Jean King Cups für sich entscheiden. Dass das US-Team im Halbfinale den späteren Champions aus Russland unterlegen ist, lag jedenfalls nicht an der aktuellen Nummer 29 der WTA-Charts.
Hier das Einzel-Tableau in Linz