Serena Williams – Liebeserklärung an die Miami Open

Die Weltranglisten-Erste aus den USA steht dem Turnier in schweren Zeiten bei und kämpft für dessen Verbleib in Floridas Metropole.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 23.03.2016, 14:02 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!
KEY BISCAYNE, FL - MARCH 22: Serena Williams fields questions from the media during the Miami Open presented by Itau at Crandon Park Tennis Center on March 22, 2016 in Key Biscayne, Florida. (Photo by Matthew Stockman/Getty Images)

Die Miami Open sind dieser Tage der Nabel der Tenniswelt. Nahezu alle Spitzenprofis kämpfen unter der Sonne Floridas um den prestigeträchtigen Turniersieg beim „Combined Event“ für Damen und Herren. Dennoch: An vielen Stellen hat das Turnier Rost angesetzt, der Lack blättert ab.Sogar ein Umzug des Turniers aus Key Biscanye scheint immer wahrscheinlicher zu werden.„Die Veranstaltung hat ein wenig von ihrer Anziehungskraft verloren, weil die Anlagen müde und alt sind, deutlich verbessert gehören, damit das Event in Miami bleibt“, erklärte neulich Eugene Stearns, der als Anwalt die Belange der Miami Open vertritt.

In schwierigen Zeiten sieht man, wer deine wahren Freunde sind, lautet eine bekannte Lebensweisheit.Serena Williamshielt sich an diesen Sinnspruch und schrieb für die „New York Times“ eine Hommage an die Miami Open. Die Rekordsiegerin (acht Titel) des Turniers spricht im Zusammenhang mit Miami von Heimat: „Zu Hause ist da, wo dein Herz ist. Für mich war das in den letzten 20 Jahren Miami, obwohl ich in dieser Zeit die Welt mehr als 20 Mal umrundete.“ Williams, die im Alter von neun Jahren nach Florida zog, wuchs mit dem Turnier auf. Als Zuschauerin bewunderte sie die Tennisstars von damals, um 1998 selbst erstmalig in Miami aufzuschlagen. Der mögliche Umzug des Turniers schlägt der Powerfrau aufs Gemüt: „Es macht mich traurig, wenn ich daran denke, dass die Miami Open die Stadt verlassen müssen – falls es keine Verbesserungen für Spieler und Fans gibt.“

„Miami zu verlassen, wäre ein Tiefschlag“

Serena erzählt davon, wie begeistert sie immer von den Zuschauern angefeuert wurde: „Go Williams! Go, Serena.Go!“, brüllten die 14.000 Fans und jubelten in mehreren Sprachen. Vor allem die kulturelle Vielfalt hat es der 21-fachen Grand-Slam-Siegerin angetan. „Die großartige Energie und Leidenschaft der Fans unterschiedlicher Herkunft macht das Spielen so aufregend.“ Aber nicht nur sie selbst profitierte von dem Event, sondern auch andere Jungstars, die später zu Legenden werden sollten. So förderten die Miami Open die auftstrebenden Pete Sampras, Andre Agassi, Steffi Graf oder Monica Seles mit Wildcards, bevor sie einen großen Namen hatten. Auch die Pionierarbeit des Turniers – bezüglich der Gleichstellung der Geschlechter in Sachen Preisgeld – stellt Williams heraus.Ein Thema, welches seit den sexistischen Aussagen von Raymond Moore – zurückgetretener Turnierdirektor von Indian Wells – brisanter denn je ist.Bereits im Gründungsjahr 1985 zahlte das Event die gleichen Preisgelder an Damen und Herren aus. Erst seit 2007 ist das auch bei allen Grand-Slam-Turnieren der Fall.

Das Event mag nicht das Traditionellste sein und ist auch nicht in einer der größten Städte beheimatet, weiß die Branchenprima. Dennoch kämpft Williams für den Erhalt des Standorts: „Miami zu verlassen wäre ein Tiefschlag für den Sport, die Stadt und mich selbst“, unterstreicht die amtierende, dreifache Titelverteidigerin und macht deutlich: „Das Turnier setzte über Jahre hinweg Standards für Tennisevents weltweit. Ich hoffe, wir können alle mithelfen, um diesen Platz zu verbessern.“ Am 2. April will Serena Williams zum neunten Mal die Trophäe in den Himmel von Key Biscanye recken. Geht es nach ihr, soll das auch für die Turniersieger der Zukunft gelten.

Hier könnt ihr die komplette Kolumne nachlesen.

von tennisnet.com

Mittwoch
23.03.2016, 14:02 Uhr