WTA: Was dürfen wir von Mirra Andreeva im kommenden Jahr erwarten?

Mirra Andreeva war eine der Aufsteigerinnen der Saison 2023. Wird sich der Höhenflug auch im kommenden Jahr fortsetzen?

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 02.12.2023, 09:33 Uhr

Mirra Andreeva im Sommer 2023 in Wimbledon
© Getty Images
Mirra Andreeva im Sommer 2023 in Wimbledon

Hach, waren das noch unbeschwerte Zeiten, als Mirra Andreeva im Frühjahr 2023 konstatierte, als wie wunderschön Andy Murray sich entpuppe, wenn man ihm denn erstmals im SpielerInnen-Restaurant begegnet. Die Replik des schottischen Großmeisters („Wartet erst, wie gut sie wird, wenn sie ihre Augen gerichtet bekommt“) ließ nicht lange auf sich warten, beflügelte die Neugier auf die junge Russin umso mehr.

Und Andreeva selbst trug ja auch einiges dazu bei, dass man sich von ihr schon bald einen Angriff auf die vordersten Ränge in den WTA-Charts erwarten durfte. Im April gewann sie innerhalb von zwei Wochen zwölf Matches auf der ITF-Tour hintereinander, bei ihrer Premiere auf der WTA-Tour in Madrid (da bekam Andreeva eine Wildcard), ging es gleich ins Achtelfinale, wo die damals gerade erst 16 gewordene Hoffnung aber Aryna Sabalenka geschlagen geben musste.

In Roland-Garros stürmte Andreeva dann durch die Qualifikation und die ersten beiden Runden im Hauptfeld, bevor es gegen Coco Gauff ging. Und von diesem Match ist weniger das blanke Resultat (Gauff gewann mit 5:7, 6:1 und 6:1) in Erinnerung geblieben, als vielmehr das schlechte Benehmen von Mirra Andreeva.

Andreeva kurz vor der Disqualifikation

Auf Wiedervorlage kam eben jenes in Wimbledon beim Aus gegen Madison Keys, auch da schrammte die Teenagerin knapp an einer Disqualifikation vorbei.

Andererseits überwintert Andreeva auf Position 57 der Weltrangliste, das ist aller Ehren wert. Und entledigt sie ja auch des Umstandes, dass sie sich durch Qualifikations-Turniere kämpfen muss. Gute Voraussetzungen, um im kommenden Jahr noch einen draufzulegen.

Oder?

Tatsächlich wird sich Mirra Andreeva noch massiv verbessern müssen. Vor allem, was ihr Schlagrepertoire anbelangt. Athletisch und taktisch ist sie schon sehr weit, in der Regel hat sie in der abgelaufenen Saison ihre Matches aber gewonnen, weil sie buchstäblich den Ball einmal öfter über das Netz gespielt hat als ihre jeweilige Gegnerin. Ohne ausgewiesenen Gewinnschlag. Und das reicht gegen Branchengrößen wie Sabalenka, aber auch Iga Swiatek oder Elena Rybakina (noch) nicht.

Rivalität mit Coco Gauff?

Auch die Frage, ob es zu einer ähnlich hochgeschaukelten Rivalität zwischen Mirra Andreeva und Coco Gauff kommen könnte, wie sie angeblich zwischen Serena Williams und Maria Sharapova geherrscht hat (in Wahrheit hat Serena Maria dominiert), kann so einfach nicht beantwortet werden. Auch weil die Konkurrenz an der Spitze des Frauentennis so groß ist. Aber gerade das Beispiel Gauff zeigt ja auch, dass sich Geduld manchmal auszahlt. Die US-Amerikanerin hat ja schon mit 15 Jahren in Wimbledon groß aufgezeigt. Und doch mehr als vier Jahre warten müssen, bis es endlich zu einem Grand-Slam-Titel gereicht hat.

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von tennisnet.com

Samstag
02.12.2023, 15:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.12.2023, 09:33 Uhr