Dreikampf um Titel

Sechster Spieltag: Düsseldorf ringt Aachen nieder, Mannheim siegt in Nürnberg und Halle in Krefeld.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.07.2010, 19:27 Uhr

In der ersten Tennis-Point-Bundesliga hat sich nach dem 6. Spieltag ein Dreikampf um den Meistertitel entwickelt. Halle (9:3 Matchpunkte), Düsseldorf (8:2) und Mannheim (8:2) fuhren allesamt Siege ein: Halle überzeugte mit starken Nerven, Düsseldorf wurde von Daniel Köllerer und Dustin Brown zum Sieg geführt, für Mannheim behielt Björn Phau seine weiße Weste. tennisnet.com mit den aktuellen Spielberichten.

Düsseldorf – Aachen 4:2
„Die Jungs haben mir mein Vertrauen gedankt!“


Ausgerechnet der Österreicher Daniel Köllerer, für den es in den letzten Wochen und Monaten alles andere als gut lief und der in der ATP-Weltrangliste auf aktuell Position 124 abrutschte, war der unumstrittene Matchwinner für Düsseldorf im Spitzenduell der ersten Tennis-Point-Bundesliga. „Crazy Dani“ siegte sowohl im Einzel als auch im Doppel für den Rochusclub, der Aachen damit 4:2 niederringen konnte. „Ich bin heute total happy. Ich habe entgegen vieler anderer Meinungen die Jungs aufgestellt, die ich für richtig gehalten habe, und sie haben es mir gedankt. Daniel Köllerer und auch Dustin Brown waren heute natürlich unsere Helden, aber auch Juan Ignacio Chela spielt eine überragende Saison. Er hat jetzt alle fünf Spiele für uns gewonnen und ist eine Schlüsselfigur in der Mannschaft“, freute sich Düsseldorfs Teamchef Detlev Irmler.

Nachdem der jamaikanische Paradiesvogel Brown dem Uruguayer Pablo Cuevas glatt mit 6:2, 6:2 unterlegen war, holte Mischa Zverev gegen den Tschechen Jiri Vanek mit 6:4, 6:2 den ersten Punkt für Düsseldorf. Juan Ignacio Chela brachte den Rochusclub im Duell der beiden „Einser“ in Führung, nachdem der Bayreuther Philipp Petzschner, der sich beim Konditionstraining eine Fingerverletzung geholt hatte, beim Stande von 0:3 aufgeben musste.

Dann folgte der Auftritt des Daniel Köllerer, der Simon Greul, zuletzt noch bei seinem Stuttgarter Heimturnier im Viertelfinale, mit 2:6, 6:3, 11:9 niederkämpfte und dann auch noch an der Seite von Brown mit 6:2, 6:3 das entscheidende Doppel gegen Greul/Vanek holte.
„Daniel Köllerer hat heute um sein Leben gekämpft und ist dafür belohnt worden. Nur so kann man im Sport weiterkommen“, lobt Irmler den Österreicher. Zverev scheiterte mit Altstar Fabrice Santoro zwar an Cuevas und dem slowakischen Doppelspezialisten Michal Mertinak, was am Düsseldorfer Sieg allerdings nichts mehr änderte. Mit einem Spiel weniger als Halle und 8:2 Matchpunkten steht Düsseldorf punktgleich aber vor Mannheim auf Platz zwei, während Aachen nach der Niederlage ins Mittelfeld abrutschte.


Krefeld – Halle 0:6
Viermal Champions Tiebreak, viermal Halle


Eine ganz bittere 0:6-Niederlage setzte es für Schusslicht Blau-Weiß Krefeld beim Heimspiel gegen Halle. 4:0 hieß es schon nach den Einzeln für die Gäste, doch die klare Führung des neuen und alten Tabellenführers täuscht ein wenig über den tatsächlichen Spielverlauf hinweg. Jedes der vier Einzel ging in den Champions-Tiebreak des dritten Satzes, jedes Mal ging Halle als Sieger hervor. Die Spanier Marcel Granollers, Oscar Hernandez und Ruben Ramirez Hidalgo behielten im Entscheidungs-Tiebreak ebenso die Nerven wie Spitzenspieler Victor Troicki aus Serbien und sorgten damit für die frühzeitige Entscheidung. Im Doppel sollte es für Brian Dabul/Dennis van Scheppingen und Diego Junqueira/Nicolas Devilder nicht besser laufen. Für die vier, die alle auch im Einzel aufgelaufen waren, setzte es in beiden Doppelspielen weitere Niederlagen. Granollers baute dabei mit dem Sieg im Spitzendoppel seine bisherige Jahresbilanz für Halle auf 8:1 aus. „Vor allem in unserer Tabellensituation ist so eine Niederlage natürlich doppelt bitter. Wir haben so gut mitgehalten und hätten ja auch alle Einzel gewinnen können. Es wird jetzt von Spieltag zu Spieltag schwieriger, aber ich sage immer, dass man jedes Wochenende die Chance auf Punkte hat, wie man ja auch heute wieder gesehen hat. Aber es wird jetzt natürlich sehr schwer, die Klasse zu halten“, so Krefelds Teamchef Olaf Merkel.


Erfurt – Neuss 3:3
Trotz Pech für Erfurt „war da sogar ein Sieg drin!“


Denkbar schlecht begann der Tag für den TC Rot-Weiß Erfurt. Der für das Spitzeneinzel vorgesehene Jan Hernych konnte wegen Halsschmerzen erst einmal nicht antreten. „Das ist natürlich großes Pech für uns. Jan war heute fest eingeplant“, so Erfurts Trainer Martin Spelda. Dominik Hrbaty, Ivo Minar, Marco Mirnegg und Bohdan Ulihrach sollten es damit für Erfurt richten. Mirnegg (ATP 415) besiegte dabei an Nummer drei nahezu sensationell Julian Reister (ATP 121) mit 5:7, 6:1, 10:8, bedenkt man die zuletzt starke Form des Hamburgers und die fast 300 Plätze, die beide in der Weltrangliste trennt. Nachdem der 35-jährige Routinier Bohdan Ulihrach aus Tschechien an Position vier gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas ebenso für Erfurt punktete, stand es 2:2 nach den Einzeln. Für Neuss siegten Maximo Gonzalez (6:3, 6:2 gegen Hrbaty) und Tobias Kamke (6:3, 7:5 gegen Minar). Im Doppel setzte Erfurt dann auf vier tschechische Spieler, auch Hernych kam im Spitzendoppel an der Seite von Uhlirach zum Einsatz. Frantisek Cermak und Leos Friedl waren schnell mit 6:2, 6:2 über Reister/Kamke erfolgreich, ehe Gonzalez und Ramos Vinolas das „Einser-Doppel“ mit 6:4, 7:5 für sich entschieden. „Am Ende war da sogar ein Sieg für uns drin. Man hat Jan leider auch im Doppel angemerkt, dass er nicht ganz fit war. Dennoch ist das für uns alles in allem ein gewonnener Punkt“, zieht Spelda eine positive Bilanz. Seine Erfurter haben nach diesem Spieltag einen Sieg und zwei Unentschieden auf dem Konto, was momentan den sechsten Tabellenplatz vor Nürnberg, Amberg und Krefeld bedeutet.

Nürnberg – Mannheim 1:5
Mannheim greift in Titelkampf ein


Der 1. FC Nürnberg verpasste nach dem überraschenden Freitags-4:2 gegen Düsseldorf am Sonntag einen weiteren großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Im Duell mit Grün-Weiß Mannheim, der nun sogar alle Chancen auf den Titel hat und nächste Woche im Spitzenduell auf Düsseldorf trifft, verlor der Club mit 1:5. Lediglich Alexander Flock gewann an Nummer vier das rein deutsche Duell gegen Simon Stadler mit 7:6 (5), 4:6, 14:12. Für Mannheim punkteten Björn Phau, der Argentinier Juan Pablo Brzezicki und der Österreicher Alexander Peya, sowie die Doppel Phau/Brzezicki und Peya/Stadler. Hervorzuheben sind dabei Björn Phau und Alexander Peya. Phaus Bilanz für Mannheim im Jahre 2010 lautet 4:0, Peyas 3:1. Auch Brzezickis sechs Saisonsiege bei nur vier Niederlagen können sich sehen lassen.

Alle Ergebnisse auf einen Blick:

FC Nürnberg - TK Grün-Weiß Mannheim                            1:5
HTC Blau-Weiß Krefeld - TC Blau-Weiß Halle                   0:6
Erfurter TC Rot-Weiß – TC Blau-Weiß Neuss                    3:3
Rochusclub Düsseldorf – Kurhaus Lambertz Aachen      4:2
Spielfrei: TC Amberg am Schanzl

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Sonntag
25.07.2010, 19:27 Uhr