Alex de Minaur mit dem seltenen Minimalisten-Coup in Turin
Mit nur einem Sieg in der Vorrunde schaffte der Australier Alex de Minaur bei den ATP-Finals in Turin den Einzug ins Semifinale. Ein Umstand, der nur knapp alle 10 Jahre vorkommt.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
15.11.2025, 12:18 Uhr

Groß war der Frust bei Alex de Minaur bei den ATP-Finals in Turin nach seiner Niederlage im zweiten Vorrundenspiel in der Gruppe „Jimmy Connors“ gegen den Italiener Lorenzo Musetti, die seine 16te Niederlage in Folge gegen einen Top-10-Spieler besiegelte. Auch gegenüber den Medien machte der 26-Jährige keinen Hehl aus seiner Gefühlslage.
Doch der Modus im Round-Robin-System bringt es mit sich, dass bei einem Dominator in der Gruppe, in diesem Falle der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz, auch ein Sieg zum Einzug ins Halbfinale reichen kann. Und diese Chance bot sich De Minaur, der diese Chance bestmöglich nutzte und mit seinem Zweisatz-Erfolg gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz auch seine leidliche Serie gegen Top-10-Spieler beenden konnte.
Wie selten dieser Coup jedoch ist, zeigt die Historie der ATP-Finals. Nur knapp alle 10 Jahre gelingt es einem Spieler, mit dem Mindestaufwand von einem Sieg in die Runde der letzten Vier vorzudringen. Im Jahr 2006 schaffte dies der Argentinier David Nalbandian, der sich anschließend aber als Titelverteidiger dem US-Amerikaner James Blake geschlagen geben musste, bevor dieser im Endspiel von Roger Federer bezwungen wurde.
Im Jahr 2016 gereichte dem Japaner Kei Nishikori der minimalistische Ansatz in der Vorrunde, ehe er vom 24-fachen Grand-Slam-Champion Novak Djokovic im Halbfinale deklassiert wurde. Doch auch der Serbe fand seinen Meister im Endspiel, in dem er sich seinem „Trauzeugen“ Andy Murray beugen musste.
