Alexander Zverev - Überraschend durchwachsene Quartals-Bilanz

Mit dem Ausscheiden im Viertelfinale von Miami gegen Casper Ruud hat Alexander Zverev das erste Quartal des Tennisjahres 2022 beendet. Die Bilanz fällt gemessen an den Ansprüchen der deutschen Nummer eins ernüchternd aus.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 01.04.2022, 17:37 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!
Alexander Zverev hat sich das erste Quartal 2022 sicher anders vorgestellt
© Getty Images
Alexander Zverev hat sich das erste Quartal 2022 sicher anders vorgestellt

Alexander Zverev sei ein wenig „under the weather“, das konnten die Kommentatoren im US-amerikanischen TV am späten Mittwochabend aus Miami den Zuschauern mit auf den Weg geben. Was weniger bedeutete, dass der Florida-gestählte Zverev unter den klimatischen Bedingungen in Miami zu leiden hatte. Sondern vielmehr, dass die deutsche Nummer eins leicht angeschlagen in das Duell mit Casper Ruud gegangen war, das der Norweger mit 6:3, 1:6 und 6.3 für sich entschied. Womit sich für Zverev irgendwie ein Kreis schloss: Denn auch 2021 war er nicht ganz fit in den Ring von Miami gestiegen, damals zog Zverev gegen Emil Ruusuvuori den Kürzeren.

Das Ausscheiden gegen Ruud war umso bedauerlicher aus Sicht von Zverev, weil mit Francisco Cerundolo ein sehr schlagbarer Gegner im Viertelfinale gewartet hätte. Der Argentinier profitierte im Laufe des Turniers von zwei Aufgaben (in Runde zwei von Reilly Opelka, im Viertelfinale von Jannik Sinner), für Zverev wäre dieses Match im Grunde unverlierbar gewesen.

Aber Moment mal: War das nicht schon in Indian Wells gegen Tommy Paul der Fall? Ja, der US-Amerikaner hatte Zverev zwei Jahre zuvor in Acapulco geschlagen. Bei Break vor im dritten Durchgang hätte Zverev im Tennis Paradise dennoch den Sack zumachen müssen. Stattdessen brachte er Paul mit vier Doppelfehlern wieder zurück in die Partie. Aber auch dieses Match passte irgendwie ins Bild eines ersten Saison-Viertels, in dem für Alexander Zverev viel schief ging. Vor allem gemessen an den hohen Standards, die dieser am Ende der vergangenen Spielzeit mit dem zweiten Triumph bei den ATP Finals gesetzt hatte.

Zverev im Race noch weit hinten

Erstaunlich, aber vielleicht auch nur Zufall: Alexander Zverev hat im laufenden Jahr fünf Partien verloren. Und allesamt gegen Spieler, die jünger sind als er. Gegen Félix Auger-Aliassime beim ATP Cup, gegen Denis Shapovalov bei den Australian Open, gegen Alexander Bublik in Montpellier, gegen Paul in Indian Wells und nun eben gegen Casper Ruud in Miami. Das ist insofern erstaunlich, als dass es Zverev in der Vergangenheit eigentlich immer gut verstanden hat, sich die nachkommenden Konkurrenten einigermaßen sicher vom Leib zu halten. Zugegeben: Bublik und Paul sind nur wenige Wochen jünger als Alexander Zverev.

Der Verlauf der Saison spiegelt sich natürlich auch im Race to Turin wider. Zverev wird in der Jahreswertung am kommenden Montag wohl Position 19 belegen. Nun wird bis zur möglichen Titelverteidigung im Herbst in Turin noch viel Tennis gespielt werden, Alexander Zverev hat alle Chancen, sich wieder unter die besten acht Spieler des Jahres zu reihen. Ein richtig großes Erfolgserlebnis würde ihm aber gut tun. Vielleicht schon in wenigen Tagen in Monte-Carlo, seiner Wahlheimat. Und dann hoffentlich ganz gesund

Hier das Einzel-Tableau  in Miami

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Zverev Alexander

von Jens Huiber

Freitag
01.04.2022, 18:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.04.2022, 17:37 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Zverev Alexander