„Mit guten Leistungen ein wenig Mut machen“
Der Ukrainer im Gespräch mit Eurosport vor dem Halbfinale beim ATP-Masters-1000-Turnier in Indian Wells.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
15.03.2014, 11:12 Uhr

Alexandr Dolgopolov ist der Mann der Stunde beim ATP-Masters-1000-Turnier von Indian Wells. Im Exklusiv-Interview mit eurosport.yahoo.de spricht der 25-jährige Ukrainer über den Erfolg gegen Rafael Nadal, seine neue Stärke und das anstehende Halbfinale gegen Roger Federer.
Sie haben gesagt, dass Sie nicht viel geändert haben. Trotzdem kämpfen Sie heute gegen Roger Federer um den Einzug in Ihr erstes Einzel-Finale bei einem Masters-1000-Turnier.
Alexandr Dolgopolov: Ja, es sind wirklich sehr gute Wochen für mich im Moment. Das macht mich sehr glücklich. Es stimmt auch, dass ich nichts großartig geändert habe. Ich versuche nur, Match für Match mein Bestes zu geben.
Sie haben in der 3. Runde hier in Indian Wells Rafael Nadal geschlagen, nun geht es gegen Roger Federer. Was ist das Wichtigste in der Vorbereitung auf Duelle mit solchen Tennis-Legenden?
Dolgopolov: Ich denke, es geht darum, das Spiel zu spielen und nicht den Gegner. Was ich damit sagen will: Wenn du dich auf dein Spiel konzentrierst und es gut funktioniert, dann passiert es auch solchen Ausnahmespielern, dass sich ein wenig Frust einschleicht und sie nicht ganz ihr Level erreichen. Deshalb: Fokus auf das Spiel und nicht auf den Gegner!
2011 haben Sie hier beim Masters in Indian Wells den Titel im Doppel gewonnen. Peilen Sie nun den Einzel-Titel an?
Dolgopolov: Das ist eine schöne Erinnerung an 2011. Ich habe damals zusammen mit Xavier Malisse im Doppel gespielt, es war mehr als Training gedacht. Doch dann haben wir gewonnen und dabei sehr viel Spaß gehabt. Im Moment denke ich aber nicht an den Einzel-Titel, sondern an das Halbfinale gegen Federer. Ich will da rausgehen und ein gutes Match zeigen.
In Rio de Janeiro haben Sie vor kurzem das Finale erreicht und auf dem Weg dorthin David Ferrer geschlagen. Sehen wir derzeit einen Alexandr Dolgopolov in absoluter Bestform?
Dolgopolov: Ich weiß nicht, ob es die absolute Bestform ist. Klar ist aber auch, dass ich mein Level gesteigert habe. Das gilt vor allem für meine durchschnittlichen Tage und mein Durchschnittslevel. Dadurch kann ich inzwischen mit weniger Risiko spielen und bin trotzdem stärker als bisher.
In der Saison 2012 haben Sie es bis auf Platz 13 der Weltrangliste geschafft, derzeit stehen Sie auf Rang 31. Attackieren Sie in diesem Jahr Ihre Topplatzierung von vor zwei Jahren?
Dolgopolov: Die Weltrangliste beschäftigt mich nicht so sehr. Allerdings muss ich nicht sehr viele Punkte verteidigen, also bin ich mal gespannt, wie weit es in dieser Saison noch nach oben gehen kann.
Sie wurden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren. Inwieweit können Sie sich aufgrund der Ereignisse in Ihrer Heimat auf Tennis konzentrieren?
Dolgopolov: Ich denke, dass meine Konzentration auf Tennis so hoch ist wie immer. Es geschieht leider immer wieder Negatives - wie im Moment in der Ukraine - und ich kann es leider nicht ändern. Ich ziehe meine Motivation für den Sport daraus, dass ich mit guten Leistungen vielleicht ein wenig Mut machen kann. Zum Glück scheint sich die Lage in der Ukraine, mit aller Vorsicht ausgedrückt, im Moment ein wenig zu entspannen.(Interview: Tobias Laure/Eurosport)