Andrey Rublev: Nur Novak Djokovic 2020 öfter siegreich

Andrey Rublev hat mit seinem Triumph beim ATP-500-Event von St. Petersburg bereits seinen vierten Saisontitel gefeiert - und liegt in puncto Siegen im Kalenderjahr 2020 nur noch hinter Novak Djokovic

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 19.10.2020, 10:14 Uhr

Nach seinem Premiersieg auf ATP-500-Niveau in Hamburg ließ Andrey Rublev in St. Petersburg gleich den nächsten folgen
Nach seinem Premiersieg auf ATP-500-Niveau in Hamburg ließ Andrey Rublev in St. Petersburg gleich den nächsten folgen

Viel standesgemäßer hätte Andrey Rublev seinen Matchball beim ATP-500-Event von St. Petersburg nicht mehr verwandeln können. Rückhand-Schuss longline, Vorhand-Schuss, Vorhand-Schuss, Vorhand-Drivevolley - und endlich war die Gegenwehr Borna Corics gebrochen: Der junge Russe, er ist bekannt dafür, sein Heil in der Offensive zu suchen, seine Gegner mit seiner druckvollen Vorhand zu zermürben. 

Bei aller Attraktivität dieses Spielstils geht eine solche Spielanlage zumeist aber auch mit hohem Risiko einher. Spieler wie Rublev tendieren an schlechten Tagen dazu, sich selbst das Leben mit zu vielen Fehlern schwer zu machen. Ein Umstand, der auch den Russen lange Zeit verfolgte, trotz einiger Achtungserfolge in den letzten beiden Saisonen vermochte es der 22-Jährigen nicht, die große Konstanz über eine Spielzeit an den Tag legen zu können.

Nur noch hinter Djokovic 

Das scheint sich in der so speziellen Saison 2020 nun geändert zu haben, Rublev hält bei 34 Saisonsiegen - und das bei gerade einmal sieben Niederlagen. Das sind so viele wie sonst nur ein Spieler im gesamten ATP-Wanderzirkus. Nur der Branchenprimus Novak Djokovic hat in Sachen Einzelsiege noch die Nase vor dem jungen Russen. Blickt man auf die Titelbilanz, so ist Rublev mit dem Serben gar gleichgezogen, wenngleich Djokovic natürlich auf die ungleich größeren Titelgewinne zurückblicken darf. 

Das schlägt sich nicht nur auf der Weltrangliste nieder, wo Rublev am Montag mit Platz acht sein Karrierehoch erreichen wird, auch im Race to London zu den Nitto-ATP-Finals liegt der 22-Jährige auf einem Platz, der ihm die Qualifikation zum Saisonabschluss der besten acht Spieler der Saison ermöglichen würde. Dort könnte sich dann auch zeigen, wie sich Rublev gegen die absoluten Weltklassespieler behaupten kann, konnte er doch bei seinen zahlreichen Titelruns im Jahr 2020 insgesamt nur zwei Top-10-Spieler ausschalten.

von Michael Rothschädl

Montag
19.10.2020, 10:03 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.10.2020, 10:14 Uhr