Anisimova greift in Wimbledon nach den Sternen: "Das fühlt sich nicht real an"
Amanda Anisimova steht nach einem eindrucksvollen Drei-Satz-Erfolg über die Weltranglisten-Erste Aryna Sabalenka im Wimbledon-Finale. Die 23-jährige US-Amerikanerin schöpft im Tennis-Mekka endlich ihr Riesen-Potential aus.
von SID
zuletzt bearbeitet:
10.07.2025, 22:23 Uhr

Amanda Anisimova blickte ungläubig in ihre Box, verteilte Handküsse und saugte die Atmosphäre auf dem bebenden Centre Court auf. Die US-Amerikanerin hat nach einem Coup gegen die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka das Endspiel von Wimbledon erreicht und greift am Samstag nach ihrem ersten Grand-Slam-Titel.
Die 23-Jährige besiegte die Belarussin mit 6:4, 4:6, 6:4 und steht nach einer nervenstarken Vorstellung vor dem größten Spiel ihrer Karriere. Im Finale des prestigeträchtigen Rasen-Klassikers trifft die Weltranglistenzwölfte auf die Polin Iga Swiatek, die in ihrem Halbfinale Belinda Bencic keine Chance ließ. Wenn die US-Amerikanerin so auftritt wie gegen Sabalenka, ist ihr auch gegen die fünffache Grand-Slam-Siegerin alles zuzutrauen.
"Das fühlt sich nicht real an. Ich bin absolut gestorben da draußen. Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe. Sie [Aryna Sabalenka] ist eine Inspiration für mich", sagte Anisimova und ließ sich von den Zuschauern feiern: "So viele Leute haben mich angefeuert. Ich möchte einfach Danke sagen."
Anisimova ist somit endgültig in der Weltspitze angekommen. 2019 hatte sie als Teenager in Paris schon einmal ein Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht, war damals aber an der Australierin Ashleigh Barty gescheitert. Vor zwei Jahren nahm sich die Tochter russischer Auswanderer aufgrund mentaler Probleme eine monatelange Auszeit, auch, um dem Druck des Tenniszirkus zu entkommen.
Nun bewies sie erneut ihr großes Potenzial, das ihr schon als Teenager bescheinigt worden war. In der Weltrangliste wird sie erstmals in die Top Ten vordringen. Auch finanziell wird sich der Erfolgslauf lohnen: Der Finaleinzug bringt ihr mindestens 1,52 Millionen Pfund Preisgeld.
Damen-Einzel-Tableau in Wimbledon