Artengo-Racket-Review: Das sagen unsere Tester!

Artengo mischt aktuell den Racket-Markt auf und überzeugt mit preiswerten Schlägern! Sieben tennisnet-Leser hatten die Chance, drei Schlägermodelle intensiv zu spielen - lest hier ihre Eindrücke! Vielleicht ist ja auch ein Schläger für euch dabei?

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 13.01.2023, 10:45 Uhr

Der TR990 Power Pro: 300 Gramm unbespannt, Balance 32 cm, Saitenbild 16x19, Schlagfläche 645 cm², Profil 25/25/23 mm

Artengo TR960 Control Tour

Das Racket von Gael Monfils ist eines für größtmögliche Kontrolle. Klar: Er kann den Ball auch selbst heftig beschleunigen und braucht vor allem die Gewissheit, dass er dorthinfliegt, wo er will. Ähnlich geht es Tester Tim Fischer (LK 1), mit flacher Vorhand ausgestattet und aggressiv ausgerichtet. Tim lobte insbesondere die Kontrolle - "ich persönlich habe Head Prestige und Wilson Blade gespielt und muss sagen, dass der Artengo 960 Control locker mit diesen Schlägern mithalten kann", so sein Urteil. Aufgrund des recht leichten Gewichts (305 Gramm unbespannt) fehlte ihm jedoch manchmal dennoch die Power - hier könne man aber mit etwas Tuning (Blei/Tungsten-Tape) nachhelfen.

Mit etwas Blei auf 3 und 9 Uhr herumexperimentiert hat Tester Simon Zeitler (LK 7), eben auch, um etwas mehr Power zu generieren. Er kam so auf 325 Gramm im bespannten Zustand. "In diesem Setup fühlte ich mich deutlich wohler, konnte spinlastiger und stark von der Grundlinie spielen und meine Gegner deutlich besser kontrollieren", so sein Urteil. Auch am Netz hatte er so mehr Stabilität. Die Stärke sieht er ebenfalls in der Kontrolle. "Auch in der schwereren, angepassten Version bleibt diese Kontrolle erhalten und wird durch die erhöhte Stabilität sogar noch verbessert. Definitiv ein Schläger für Spieler, die ihre eigene Power generieren können und eher ein aggressives Spiel pflegen, ohne zu sehr in die Defensive zu geraten."

Tester Ingmar Demeke (LK 3) lobte die Ausgewogenheit und den Griff, "der Schläger macht Spaß, ist ein verlässlicher Partner und hat keine Schwächen", so sein Eindruck. Auch er wünschte sich aber mehr Stabilität, die geringe Power würde er eher durch eine weichere Besaitung ausgleichen. "Der größte Vorteil ist der Preis (UVP 109,99€). Konkurrenzlos. Und das quasi bei gleicher Leistung", so Ingmar. "Ich habe in den vergangenen Jahren viele Top-Schläger von Babolat, Head, Dunlop etc. getestet und ich erkenne keinen Unterschied. Ich habe den aktuellen Wilson Blade zwar noch nicht gespielt, aber vermutlich geht der Artengo in die Richtung."

Artengo TR990 Power Pro

Das Power-Racker der Artengo-Serie - in der schwereren Variante mit 300 Gramm (unbespannt). Für Tester Antonio Trifan (LK 14) vor allem beim Aufschlag ein Gewinn: "Meine Hittingpartner und ich nannten den Artengo nur liebevoll die 'rote Rakete'", so Antonio, der sich teils wie John Isner fühlte. "Teilweise war mir nicht bewusst, dass ich in der Lage bin, so schnell aufzuschlagen." Auch in Sachen Komfort fühlte er sich bestens bedient - und auch bei der Power im Spiel. Allerdings zulasten der Kontrolle: Hier war ihm das Tempo bei der Vorhand einfach zu viel. "Ich hatte das Gefühl, dass ich mich hier beim Durchschwingen eher zurückhalten musste sowie noch mehr in die Wisch- statt Schlagbewegung gehen muss, um den Ball noch kontrollieren zu können. Daher ist der Schläger in Sachen Grundschläge definitiv am besten für Spieler geeignet, denen es im Allgemeinen schwerfällt Tempo in ihre Grundschläge zu geben", so sein Urteil.

Tester Tim Fischer (LK 1) hatte das Vergnügen, neben dem TR960 Control den TR990 Power zu testen. Er lobte die Power bei gleichzeitig guter Kontrolle - ebenso den Kick beim Aufschlag. Auch den Zugang beim Spin von der Grundlinie aus - "auf Vorhand und Rückhand war es sehr leicht den Ball aggressiv in die Ecken zu ziehen", so sein Gefühl. "Ich persönlich habe Head Prestige und Wilson Blade gespielt und muss sagen, dass der Artengo TR990 Power Pro trotz seines komplett anderen Spielverhaltens ein sehr angenehmer Schläger war. Ich würde ihn in eine Kategorie mit dem Pure Drive packen, welcher sich aber in meinen Augen schlechter gespielt hat.

Ähnlich auch der Eindruck unseres Testers aus der tennisnet-Redaktion, eher ein "klassischer" Spieler mit glatter Vorhand und viel Slice. Gerade der war ein pures Vergnügen, der Ball kam mit richtig viel Biss auf der Gegenseite an. Die Vorhand jedoch einfach mal reinspielen? Schwierig in Sachen Kontrolle. Hier musste Spin her, nur mal einen Ball 'reindoddeln' ging selten gut – der flog dann gerne mal drei Meter hinter die Grundlinie. Am Netz fehlte es an Stabilität, der Schläger kippte bei nicht exakt getroffenen Volleys leicht weg, einfach den Ball abtropfen lassen... eher nicht. Generell also ein Racket für ein eher modernes Spiel. Der Eindruck bestätigte sich auch, als der Spielpartner mal zum TR 990 Power Pro griff: Er spielt normalerweise mit dem Babolat Pure Drive und kam entsprechend gut mit dem Testracket klar!

Artengo TR990 Power

Das leichtere Power Modell (mit 285 Gramm unbespannt) hat unsere beiden Testern ein unterschiedliches Gefühl bereitet.

Tester Matthias Mühle (LK 14) fand "Kontrolle und Manövrierfähigkeit waren vom ersten Schlag an in Ordnung." Der Schläger sei schnell durch die Luft gegangen- und auch am Netz war er schnell am Ball. Er gibt auch in Sachen Komfort und Kontrolle die höchste Punktzahl. Allerdings nicht in Sachen Power: "Aufgrund des geringen Gewichts und meiner Schlagtechnik muss ich viel in den Schlag investieren um genug Power zu haben." Die Kontrolle beurteilte er als "die absolute Stärke des Schlägers. Ich hatte wirklich das Gefühle den Ball super kontrolliert platzieren zu können." Ebenso die höchste Punktzahl vergab er in Sachen Komfort.

Tester Chistoph Detje (LK 13,3) war hingegen beeindruckt von der Power und Rotation - ebenso seine Spielpartner. Er hatte eher Probleme bei der Kontrolle, "ich musste den Sweetspot sehr sauber erwischen um den Ball gut zu platzieren. Fehler wurden nicht so gut verziehen und häufig in viel Härte und wenig Kontrolle umgewandelt." Eine reine Freude für ihn: der Aufschlag: "Die Sliceaufschläge weit nach außen wollten gar nicht mehr aufsteigen nach dem Aufprall und die Geschwindigkeit, die der Rahmen als Extra lieferte, brachten noch mehr zusätzliche Freude am Aufschlagspiel als ich ohnehin schon daran habe." Sein Urteil: "Für Hardhitter wie mich, die ohnehin bereits mit viel Power auf den Ball gehen, ist der TR990 Power daher eher ungeeignet, da die Power einfach zu hoch wird. Der TR990 Power ist ein gut designtes Stück Tennistechnik welches ich insbesondere Spielern empfehlen würde, die eher langsam Spielen und auf der Suche nach einem Racket sind das ihrem bestehenden Spiel mehr Geschwindigkeit verleiht."

von tennisnet.com

Freitag
23.12.2022, 11:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 13.01.2023, 10:45 Uhr