ATP-Challenger Tulln: Alexander Erler und Lucas Miedler stehen im Doppelfinale

Die österreichische Davis-Cup-Doppel Alexander Erler und Lucas Miedler hat beim ATP-Challenger-Turnier in Tulln (Niederösterreich) das Endspiel erreicht.

von PM
zuletzt bearbeitet: 10.09.2022, 09:40 Uhr

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Alexander Erler und Lucas Miedler haben beim Heim-Challenger-Event in Tulln das Enspiel erreicht

Nach Tulln kam das jüngst auch ins Davis-Cup-Team für das Heimspiel gegen Pakistan (16./17.9.) einberufene Doppel Lucas Miedler und Alexander Erler voll Selbstvertrauen. Alleine heuer gelangen gemeinsam drei Titel und ein Endspiel auf der Challenge. Aktuell rangieren beide Akteure in den Top-100 der ATP-Doppelweltrangliste. Als Nummer 1 gesetzt, bekamen es Miedler (ATP-Nr. 95) /Erler (ATP-Nr.83) im freitäglichen Semifinale auf dem Center Court mit zwei weiteren Österreichern zu tun. Maximilian Neuchrist (31, ATP-Nr. 235) und Sam Weissborn (30, ATP-Nr. 96) waren heuer mit wechselnden Partnern unterwegs und immer wieder erfolgreich. Zusammen erreichte man unter anderem das Semifinale des Challengers in Salzburg, wo man eben an Miedler/Erler scheiterte. 

Mit der Revanche wurde es dieses Mal nichts – zu stark waren „Hausherr“ Miedler und sein Tiroler Partner speziell auch beim Return, wo man drei von vier Breakchancen nutzen und bei konstant guter, eigener Serviceleistung letztlich deutlich mit 6:3 und 6:4 gewinnen konnte. Die besondere Stärke des derzeitigen Vorzeigedoppels in Rot-Weiß-Rot sieht dessen Touring-Coach Thomas Weindorfer unter anderem in der Anziehungskraft der Gegensätze: „Während Alex als sehr emotionaler Typ das Doppel wenn nötig richtig pushen kann, ist Lucas eher der Stratege, der im Fall auch für Ruhe im Team sorgt. Ich denke, dass diese gute Mischung ein wesentlicher Teil des Erfolgsrezepts ist.“ 

Die Gegner der Turnierfavoriten standen übrigens schon vor dem Matchball fest, da sich der Slowake Lukas Klein, der 15 Jahre jüngere Partner seines mit 39 doch deutlich routinierten Landsmannes Igor Zelenay, wegen akuter Handgelenksprobleme nicht zum Halbfinale antreten konnte. Kampflos im Finale daher der Ukrainer Denys Molchanov (ATP-Nr. 92) und der Tscheche Zdenek Kolar(ATP-Nr. 149). 

Doppel-Finale live auf ORF Sport+

Deutlich länger als das gerade einmal 62 Minuten „lange“ Doppelsemifinale der beiden Austro-Teams dauerte dann das erste Einzelhalbfinale zwischen dem an Nummer 4 gesetzten Elias Ymeraus Schweden (26, ATP-Nr. 133) und dem drei Jahre älteren Slowaken Jozef Kovalik (ATP-Nr. 201). Wie in allen seinen Tulln-Matches legte auch diesmal der Mann aus Bratislava ein spektakuläres Tempo vor, während Ymer (einst die Nummer 5 der Juniorenweltrangliste) spezielle erst seinen Service-Rhythmus finden musste). Nachdem dies am Ende des ersten Satz gelungen war, entwickelte sich die Partie zu einem spektakulären Schlagabtausch mit permanentem Tempo-, Drall- und Flugbahnwechsel. Im wahrsten Sinne ein „Hin und Her“ auf teils höchstem Niveau, welches nach knapp zweieinhalb Stunden mit Jozef Kovalik seinen 7:5, 3:6 und 6:4-Sieger fand, der vier seiner fünf Breakchancen nutzen konnte. Ymer gelang dies ebenfalls viermal, allerdings ließ er fünf weitere Möglichkeiten ungenutzt. Schwacher Trost für den Schweden: Insgesamt konnte er 90 der insgesamt 179 Punkte – also einen mehr als Sieger Kovalik – für sich entscheiden.

Ob dieser bei den NÖ Open powered by EVN seinen insgesamt sechsten Einzeltitel auf der ATP Challenger Tour einfahren wird können, liegt samstags nicht vor 14.00 Uhr (ORF Sport + überträgt live) am Finalgegner. Ermittelt wurde dieser in einer ganz speziellen Partie zwischen dem Slowaken Norbert Gombos (32, ATP-Nr. 114), Tulln an 3 gesetzt, und dem fünf Jahre jüngeren Qualifikanten aus den Niederlanden, Jelle Sels (ATP-Nr. 255). Letzterer führte vor einer letztlich zweistündigen Regenunterbrechung überraschend mit 4:3, kam nach Wiederbeginn neuerlich stärker aus der Umkleide und fixierte innerhalb weniger Minuten den Satzgewinn gegen einen ungewohnt hektisch wirkenden Norbert Gombos mit 6:4. Nach Break und Re-Break im zweiten Durchgang fand Gombos zurück zur während der Woche augenscheinlichen Ruhe, und weil Sels weiter am Gas blieb entwickelte sich das Match zu einem ausgeglichenen Fight. Bei 5:5, wie beginnendem Regen und einsetzender Dunkelheit stimmten dann beide einer Weiterführung der Partie zu. Und tatsächlich verwertete dann „Herausforderer“ Sels um 19.10 Uhr seinen ersten Matchball zum Endstand von 6:4 und 7:6. Im Head-to-Head gegen seinen Finalgegner und Gombos-Landsmann Jozef Kovalik steht es übrigens 0:0.

Hier das Einzel-Tableau aus Tulln.

Hier das Doppel-Tableau aus Tulln.

von PM

Freitag
09.09.2022, 20:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.09.2022, 09:40 Uhr