Kleine Ode an Fabio Fognini

Fabio Fognini hat in seiner nun abgeschlossenen Karriere neun Titel gewonnen. Und ist in seiner besten Zeit über den Court geschwebt wie aktuell nur Carlos Alcaraz.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 11.07.2025, 19:01 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!
ITF Österreich Herren
Fabio Fognini nach seinem größten Triumph 2019 in Monte-Carlo
© Getty Images
Fabio Fognini nach seinem größten Triumph 2019 in Monte-Carlo

Vor nun doch schon etlichen Jahren hat Fabio Fognini bei den BMW Open in München aufgeschlagen, ein bisschen freiwillig, vor allem aber auch, weil der damalige Co-Sponsor des

Turniers auch Fabio unter Vertrag hatte. Der sportliche Ertrag von Fognini war ja so semi, bei seinem ersten Auftritt 2014 erreichte der Italiener das Endspiel, verlor dieses gegen Martin Klizan. So weit ging es danach nicht mehr - was Fabio Fognini aber geschafft hat: das Herz manch jungen Tennisfans zu erobern. Ganz konkret hatten die beiden Söhne eines bekannten deutschen Kommentators ihre Leidenschaft für Fognini entdeckt, sich mit Stirnbändern ähnlich jenen ihres Idols zum MTTC Iphitos aufgemacht.

Nun gehen die Meinungen über Fabio Fognini innerhalb der Tennisblase sicherlich weit auseinander. Manch Turnierveranstalter mag sich an den Kopf gegriffen haben, weil Fabio möglicherweise nicht immer sein volle Potenzial abrufen wollte. Philipp Kohlschreiber hat dazu einmal gesagt, dass man eben nie wisse, ob man den guten oder den schlechten Fabio bekäme. 

Fognini beherrscht Nadal - auf Sand!

Und es gibt gar nicht mal so wenige Leute, denen der Auftritt des mittlerweile 38-Jährigen zu arrogant geriet. Fast nachvollziehbar, wenn man sich daran erinnert, dass Fognini schon gerne über den Court stolziert ist.

Andererseits aber: Was für ein Spieler! Was für eine Beinarbeit! Was für ein Touch! In seinen besten Tagen, so ca. im April 2019, da ist Fabio Fognini über den Platz geschwebt, wie man es heutzutage von Carlos Alcaraz kennt. In jenen Tagen hat Fognini bekanntlich seinen größten Triumph gefeiert, beim ATP-Masters-1000-Turnier in Monte-Carlo. Auf dem Weg zum Titel hat er Rafael Nadal in einer Art und Weise beherrscht, wie das auf Sand nur wenigen Spielern gelungen ist. Das Erstaunlichste war dann fast, dass Fognini seinen Konzentration halten konnte und das Endspiel gegen Dusan Lajovic nicht verloren hat. Ein Italiener gewinnt ein 1000er - ob so etwas jemals wiederkommen sollte? Der Aufstieg von Jannik Sinner war da ja noch nicht in seinem vollen Ausmaß zu erahnen.

Unterstützung für Cobolli

2019 hat Fabio Fognini auch sein Karriere-Hoch in den AP-Charts erreicht. Mit Platz neun. Der Eindruck aus der Ferne war indes: Die Weltrangliste schien Fognini nur insofern wichtig, als dass er in jene Turniere hineinkam, die er auch spielen wollte. Der Coup in Monte-Carlo war dann auch der letzte von neun Titeln, den allerersten hatte es 2013 in Stuttgart gegeben.

Der Abgang ist Fabio Fognini mit seiner grandiosen Vorstellung gegen Carlos Alcaraz in Runde eins von Wimbledon 2025 fast perfekt gelungen. Und dass er ein paar Tage später auch noch in der Box von Landsmann Flavio Cobolli zu sehen war, zeigt, dass der Alleinunterhalter Fabio Fognini wohl auch ein Teamspieler war.

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Fognini Fabio

von Jens Huiber

Freitag
11.07.2025, 19:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.07.2025, 19:01 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Fognini Fabio