ATP Challenger Tulln: Licht und Schatten - und Regen
Tag 3 bei den NÖ Open powered by EVN in der Gartenstadt Tulln brachte spannende Matches mit einem Einzelsieg durch Österreichs Toptalent Joel Schwärzler, einer Niederlage für Vorjahresfinalist Lukas Neumayer und einem Abbruch für Neil Oberleitner. Das Mittwochsprogramm ist deshalb neuerlich dicht und in Rot-Weiß-Rot gehalten.
von PM
zuletzt bearbeitet:
02.09.2025, 21:21 Uhr

Im Duell der Tulln-Champions der Jahre 2022 und 2024 zwischen Jozef Kovalik und Jan Choinski behielt der an Nummer eins gesetzte deutsch-britische
Titelverteidiger deutlich die Oberhand. Wegen seines insgesamt noch weiter verbesserten Angriffsspiel – speziell beim Return und der Rückhand hat Bresnik-Schützling Choinski zugelegt –, aber auch, weil Kovaliks bislang schwieriges, von Verletzungen und frühen Niederlagen versalzene Tennisjahr sich auch nicht in Tulln versüßen ließ. Nach dem 0:6 im ersten Durchgang musste der Slowake an Halswirbelsäule und rechter Schlagschulter behandelt werden. Letztlich präsentierte sich Jan Choinski, die aktuelle Nummer 150 der Welt, aber zu stark für den ehemaligen Top-100-Mann. „Es tut gut, wieder hier zu sein, da ich Tulln natürlich in bester Erinnerung habe. Das erste Match ist nie leicht, aber ich konnte in den letzten 12 Monaten mein Spiel durch die Arbeit mit Günter Bresnik doch weiter verbessern und bin froh, gut gestartet zu sein“, so der „Beute-Teesdorfer“ Choinski.
Den Center Court machte dieser also überpünktlich für den ersten Österreicher an diesem Dienstag frei. Und der hatte vor seinem Match gegen den 21-jährigen Portugiesen Tiago Pereira (ATP 286) ein klares Ziel – der nun 19-jährige Joel Schwärzler wollte beim dritten Tulln-Antritt nach 2022 und 2024 seinen ersten Single-Sieg. Und vom Start weg schaute es gut aus für den Linkshänder aus Vorarlberg. Die ehemalige Nummer 1 der Juniorenweltrangliste ließ Punkt für Punkt seine, seit kurzem von Trainer Markus Hipfl veredelte Gabe, Power aus purem Schwung und selbstverständlichem Timing zu generieren aufblitzen. Folgerichtig holte sich der sichtlich auch athletisch deutlich verbesserte Teenager am dicht besetzten Center Court Satz eins mit 6:4. Im zweiten bekam dann allerdings Pereira immer mehr Zugriff auf die, vom stärker werdenden Wind mitgeprägte Partie und glich mit 6:3 aus.
Speziell beim Service schien das Blatt gewendet. Während Schwärzler im ersten Durchgang in neun von zehn Fällen nach getroffenen Aufschlägen – egal ob erster oder zweiter – punkten konnte, gelang dem Portugiesen im zweiten Satz ähnliches. Letztlich war es aber dann der Österreicher, der den Frust und die Fehlerquote bei schwierigen Bedingungen besser im Griff behielt und souverän zum 6:3 ausservieren konnte. Sein Fazit: „Im ersten habe ich wirklich sehr gut aufgeschlagen und konnte so sehr viel Druck ausüben, im zweiten ist er stärker geworden und ich habe ein bisserl den Faden verloren. Im dritten habe ich den Wind dann aber besser in den Griff bekommen. Und jetzt bin ich wirklich sehr froh, meinen ersten Tulln-Sieg im Einzel geschafft zu haben!“ Nächster Schwärzler-Gegner ist jedenfalls Jan Choinski: „Ich kenne ihn recht gut. Im Vorjahr habe ich in Valencia glatt gegen ihn verloren. Vielleicht kann ich es ja diesmal umdrehen …“ Gespielt wird mittwochs nicht vor 14:00 Uhr am Center Court.
