ATP: Darum ist Milos Raonic der beste Aufschläger der Welt
Milos Raonic mag während seiner Karriere immer wieder von Verletzungen geplagt worden sein - auf seinen Aufschlag konnte sich der Kanadier dennoch immer verlassen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
12.02.2020, 12:45 Uhr

Stefanos Tsitsipas war trotz des angeblichen Fluchs, der auf dem Gewinner des jeweils letzten ATP Finals in London lastet, als einer der Mitfavoriten in die Australian Open 2020 gegangen. Der Grieche kam allerdings nicht weit: Schon in Runde drei fand Tsitsipas seinen Meister – im wiedererstarkten Milos Raonic, der an jenem Tag in Melbourne seinem Gegner keinen einzigen Breakball zugestand.
Raonic nur auf seinen Aufschlag zu reduzieren , ist natürlich unfair. Der Kanadier weiß auch von der Grundlinie aus kompetent zu spielen, kommt bei (jeder) Gelegenheit auch gerne ans Netz. Dass in Australien im Viertelfinale gegen Novak Djokovic mal wieder Schluss war, lag daran, dass der Serbe im Moment einfach in einer anderen Liga spielt. Und als einer der wenigen mit Raonics Aufschlag ganz selten Probleme hat.
Raonic, Karlovic, Querrey bei ersten Aufschlägen vorne
Wenn es insgesamt um das Service geht, hat Raonic aber auf der ATP-Tour die Nase vorne. Während der Spielzeiten 2018 und 2019 hat Milos Raonic 51 Matches gewonnen - und in diesen Partien war die Gewinnrate sowohl beim ersten als auch beim zweiten Aufschlag die höchste auf der Tour. Im Falle des ersten Services finden sich unter den Top Ten derjenigen, die bei ihren Siegen auch verhältnismäßig viele Punkte nach dem ersten Aufschlag gewonnen haben, ein paar der üblichen Verdächtigen: Ivo Karlovic etwa, Sam Querrey, Reilly Opelka oder John Isner.
Rang | Spieler | Gewinnquote | Gesamtbilanz Punkte |
1 | Milos Raonic | 86,15 % | 1903/2209 |
2 | Ivo Karlovic | 85,13% | 1053/1237 |
3 | Sam Querrey | 84,81% | 1736/2047 |
4 | Reilly Opelka | 83,45% | 1331/1595 |
5 | John Isner | 83,42% | 3008/3606 |
6 | Jo-Wilfried Tsonga | 83,32% | 1409/1691 |
7 | Marin Cilic | 81,82% | 2461/3008 |
8 | Jan-Lennard Struff | 81,50% | 2004/2459 |
9 | Kevin Anderson | 81,34% | 2703/3323 |
10 | Feliciano Lopez | 81,30% | 1330/1636 |
Beinahe noch interessanter allerdings die Auswertungen der ATP für den Zusammenhang zwischen den gewonnenen Matches und den bei zweitem Aufschlag erzielten Punkten.
Rang | Spieler | Gewinnquote | Gesamtbilanz Punkte |
1 | Milos Raonic | 61,78% | 826/1337 |
2 | Rafael Nadal | 61,42% | 1492/2429 |
3 | Roger Federer | 61,35% | 1578/2587 |
4 | John Isner | 60,51% | 904/1494 |
5 | Philipp Kohschreiber | 60,12% | 680/1131 |
6 | Yoshihito Nishioka | 59,25% | 410/692 |
7 | Mimor Kecmanovic | 58,82% | 370/629 |
8 | Alex de Minauer | 58,47% | 1142/1953 |
9 | Novak Djokovic | 58,41% | 1559/2669 |
10 | Juan Ignacio Londero | 58,27% | 398/683 |
Generell lässt sich festhalten: Wenn Spieler Matches gewonnen haben, zeigte sich während der letzten beiden Jahre, dass die Gewinnrate beim jeweiligen ersten Aufschlag um 8,0 Prozent höher war als bei Niederlagen (76,9% zu 68,9%). Hinsichtlich des zweiten Aufschlags ist die Marge sogar noch ein wenig größer, nämlich 8.7% (55,6% zu 46,9%).