ATP: Die fünf besten Männermatches bei den US Open 2020

Die US Open 2020 haben den ersten Major-Sieg von Dominic Thiem mit sich gebracht. Der Österreicher lieferte im Endspiel ein großes Drama gegen Alexander Zverev. Wir haben aber auch mindestens vier weitere herausragende Partien gefunden.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 09.12.2020, 12:55 Uhr

Borna Coric war bei den US Open 2020 für mehrere Dramen verantwortlich
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Borna Coric war bei den US Open 2020 für mehrere Dramen verantwortlich

#1: Runde 1, Karen Khachanov vs. Jannik Sinner 3:6, 6:7 (7), 6:2, 6:0, 7:6 (4)

Karen Khachanov hatte während der Corona-Pause kaum Tennis gespielt, die äußeren Umstände in Russland ließen das nicht zu. Khachanov näherte sich seinem Beruf bei Thiem´s 7 in Kitzbühel wieder sachte an, kam aber sicherlich nicht in bester körperlicher Verfassung nach New York City. Und musste gegen Jannik Sinner gleich mit einem 0:2-Satzrückstand umgehen. Dann war es aber der Südtiroler, der sich in den Sätzen drei und vier nur noch über den Platz schleppte. Und wie durch ein kleines Tenniswunder den Tiebreak des fünften Satzes erreichte. Da allerdings setzte sich der etwas erfahrenere Khachanov durch. Nach einer Spielzeit von 3:44 Stunden. Und angesichts der gewonnenen Punkte auch verdient: Karen Khachanov hatte davon 186 in der Bilanz, Jannik Sinner 164.

#2: Runde 1, Steve Johnson vs. John Isner 6:7 (5), 6:3, 6:7 (5), 6:3, 7:6 (3)

Steve Johnson, einer der besten College-Tennisspieler aller Zeiten, hat in den vergangenen Jahren ein wenig den Faden verloren auf der ATP-Tour, sicherlich auch bedingt durch  Rückschläge im privaten Leben. Bei einem guten, alten inneramerikanischen Duell mit John Isner ist Stevie J aber immer noch voll dabei - auch wenn dieser Showdown wie so viele Matches darunter gelitten hat, dass während der 3:50 Stunden Spielzeit die Ränge im Louis Armstrong Stadium leer waren. Aber Chapeau an Johnson, der seinen Aufschlag kein einziges Mal abgeben musste. Und der sich auch von den beiden verlorenen Tebreaks nicht beirren ließ.

#3: Runde 3, Borna Coric vs. Stefanos Tsitsipas 6:7 (2), 6:4, 4:6, 7:5, 7:6 (4)

Stefanos Tsitsipas sollte nach diesem Match, das über eine Spielzeit von 4:36 Stunden ging, von der komischsten und traurigsten Tennispartie gleichzeitig reden, die er jemals erlebt hatte. Sechs Matchbälle ließ der Grieche aus, allesamt durch Fehler ohne Not. Kein Wunder, dass Coric nach seinem Erfolg den Faktor Glück nicht unerwähnt ließ. Die Bilanz sah am Ende sogar Tsitsipas mit 177:174 Punkten vorne. Weiter mitspielen durfte dennoch Borna Coric.

#4: Viertelfinale, Pablo Carreno Busta vs. Denis Shapovalov 3:6, 7:6 (5), 7:6 (4), 0:6, 6:3

Niemand sollte die Qualitäten von Pablo Carreno Busta unterschätzen. Auch jene, nach einem zu null verlorenen Satz noch einmal zurückzukommen und ein frühes Break relativ sicher ins Ziel zu bringen. Natürlich war auch Shapovalov zu loben, der nach den beiden verlorenen Tiebreaks noch einmal richtig durchgestartet ist. Aber sein Momentum nicht in den Entscheidungssatz tragen konnte. Eine verpasste Chance für den Kanadier, der das Andre-Agassi-Gedächtnis-Outfit so perfekt zu Markte getragen hat wie kein anderer.

#5: Finale, Dominic Thiem vs. Alexander Zverev 2:6, 4:6, 6:4, 6:3, 7:6 (6)

Tja, was hätte man erwarten sollen von diesem Endspiel, in das sich Zverev eher geschleppt und ind das Thiem eher geschwebt ist? Sicherlich nicht das, was der deutsche in den ersten beiden Sätzen zelebrierte: nämlich perfektes Offensiv-Tennis. Gut, das hat man bei Alexander Zverev ab und zu bei hohen Anlässen schon gesehen, etwa auch im Endspiel von Madrid gegen eben jenen Dominic Thiem im Jahr 2018. Diese Konsequenz noch einen weiteren Durchgang durchzuziehen, daran ist Zverev aber gescheitert. Und ein wenig an seinen Nerven. Und natürlich an Thiem, der sich nie aufgab. Und der nach dem Match bekundete, dass er noch nie so nervös gewesen sei wie vor diesem Finale, das nach 4:01 Stunden mit dem ersten Grand-Slam-Triumph des Österreichers endete.

von tennisnet.com

Mittwoch
09.12.2020, 15:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.12.2020, 12:55 Uhr