ATP Doha: Andrey Rublev triumphiert gegen Corentin Moutet

Andrey Rublev ist der erste Singles-Champion auf der ATP-Tour im neuen Jahrzehnt. Im jüngsten Finale in der 28-jährigen Geschichte der Qatar ExxonMobil Open besiegte der 22 Jahre alte Russe seinen zwei Jahre jüngeren Kontrahenten Corentin Moutet aus Frankreich 6-1, 7-6(3).

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 11.01.2020, 21:03 Uhr

Von Florian Heer aus Doha

Vom Start weg war Rublev der dominierende Akteur auf dem Center-Court. In kühlen und windigen Bedingungen am Samstagabend auf dem Khalifa International Tennis and Squash Complex in Doha gelang der Nummer 2 der Setzliste bereits im zweiten Spiel das erste Break.

Moutet, der nach zwei harten Matches am Freitag gegen Fernando Verdasco und Top-Favorit Stan Wawrinka über jeweils zwei Stunden in seinem ersten Endspiel auf der ATP-Tour stand, hatte im Eröffnungsdurchgang nichts entgegenzusetzen.

Mit einem harten und platzierten Vorhand-Cross-Court-Winner sicherte sich Rublev den ersten Satz nach 31 Minuten.

Moutet findet spät ins Match

Duplizität der Ereignisse dann zunächst zu Beginn des zweiten Durchgangs. Erneut gelang dem Moskowiter das frühe Break. Rublev kontrollierte auch danach in weiten Strecken das Geschehen bis er im sechsten Spiel bei seinem zweiten Breakball gegen sich einen Overhead-Smash ins Netz legte und Moutet zurück ins Match beförderte.

Dies war jedoch nur eine Momentaufnahme. Im Tie-Break fand die Nummer 22 der Welt wieder zu seiner Bestform und verwandelte nach einer Stunde und 26 Minuten seinen dritten Matchball zum Turniergewinn.

Rublevs dritter Triumph auf der ATP-Tour

Nach verlorenem Endspiel vor zwei Jahren an gleicher Stelle stand diesmal ein sichtlich zufriedener Rublev auf dem Siegerpodest und trotzte – eingepackt in grüner Trainingsjacke – den kühlen Temperaturen. Schließlich durfte der neue Champion den goldenen Falken in den Abendhimmel von Doha stemmen und sich über ein Preisgeld von 227.930 US-Dollar sowie 250 ATP-Weltranglistenpunkte freuen.

„Es ist das erste Mal, dass ich eine Saison mit einem Turniersieg eröffne und es fühlt sich großartig an“, strahlte Rublev in seiner anschließenden Pressekonferenz.

„Das Match hat sich ziemlich eng angefühlt. Ich habe allerdings bis zum Schluss gekämpft, habe auch einige Emotionen gezeigt und konnte am Ende als Sieger den Platz verlassen. Darüber bin ich sehr glücklich.“

Mit seinem dritten Erfolg auf der ATP-Tour nach Umag 2017 und Moskau im vergangenen Jahr wird Rublev am Montag das erste Mal unter die Top 20 der Weltrangliste vorrücken.

„Ich habe noch einiges zu tun. Es gibt immer etwas zu verbessern, aber ich freue mich natürlich sehr, im Ranking weiter nach vorne zu kommen.

Moutet mit positivem Resümee

„Es war eine unglaubliche Woche für mich. Leider konnte ich sie heute nicht mit dem Titelgewinn krönen, da Andrey zu gut war“, erkannte Moutet neidlos an.

Der junge Franzose, der bereits vier Trophäen auf der ATP-Challenger-Tour erringen konnte, ist als Heißsporn bekannt und war besonders über sein Verhalten auf dem Platz in dieser Woche sehr angetan. „Abgesehen von einigen Phasen im Finale hatte ich meine Emotionen gut im Griff“, schmunzelte der Next-Gen-ATP-Vertreter. „Ich mache an dieser Stelle gute Fortschritte. Allerdings habe ich körperlich als auch mental noch viel Arbeit vor mir. Noch bin ich nicht an der Spitze angekommen, aber ich werde über die nächsten Wochen und Monate versuchen mein Spiel weiter zu verbessern.“

Auf die Frage, was er anders machen würde, wenn er nochmal die Chance dazu bekommen würde, scherzte Moutet: „Ich würde vielleicht jemanden engagieren, der in der Nacht vor dem Finale an der Tür meines Gegners klopft damit er nicht schlafen kann.“

Neben Rublev wird man auch von dem jungen Franzosen in Zukunft noch einiges hören. In der kommenden Woche wird Moutet das erste Mal unter den Top-75 der ATP-Rangliste geführt werden.

von Florian Heer

Samstag
11.01.2020, 21:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.01.2020, 21:03 Uhr